Deutsche Meister-Ausbildung soll weltweit Schule machen
Weltweit ist Deutschland bekannt bezüglich seiner Kombination aus Theorie und Praxis bei der Meister-Ausbildung. Sogar US-Präsident Barack Obama betonte jüngst in einer seiner „Reden an die Nation“: Die Bundesrepublik ist ein Erfolgsbeispiel dafür, wie die Industrie ihre Fach- und Führungskräfte von morgen durch berufliche Aus- und Weiterbildung gewinnen kann. Jetzt soll der Industriemeister „Made in Germany“ weltweit Schule machen. Bayerns größter privater Bildungscampus, die Eckert Schulen in Regenstauf bei Regensburg, haben ein Weiterbildungsmodell geschaffen, das erstmals internationalen Bewerbern den Zugang zum begehrten deutschen Meistertitel ermöglicht. Der patentierte Deutsche Industriemeister International (DIMI) schlägt eine Brücke der Bildung in die Welt. In diesen Tagen erhalten 25 Absolventen aus Malaysia ihre Meisterzeugnisse. Weitere Länder von Brasilien über China bis hin zu Saudi-Arabien und Vietnam haben bereits Interesse bekundet.
Durch Anfragen von Unternehmen aus dem Ausland bezüglich Unterstützung bei der Ausbildung der Führungskräfte von morgen entstand die Idee des Deutschen Industriemeisters International. Denn auch weltweit gewinne die Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften in einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung.
Industriemeister international entspricht dem deutschen Industriemeister
Vor zwei Jahren startete das Pilotprojekt. Gemeinsam mit der Universität in Kuala Lumpur entwickelten die Bildungsexperten ein Curriculum, in dem Fachkräfte aus Malaysia auf einen Abschluss nach Deutschen Qualitätskriterien vorbereitet werden. Dabei geht der DIMI als Industriemeister international den gleichen Weg wie der deutsche Industriemeister: fundierter Theorie-Unterricht, Praxis in Unternehmen, Prüfung einer IHK-Akademie. Mit dem Unterschied, dass der Unterricht und die Examen auf Englisch stattfinden. Im Mai haben bereits die Schüler des dritten Jahrgangs ihre Zeugnisse erhalten. 25 Männer aus Malaysia tragen nun den Titel als Deutscher Industriemeister International in der Fachrichtung Automotive.
Weitere Länder sollen folgen
Der Deutsche Industriemeister International boomt: Der vierte Jahrgang startet derzeit gerade in die Praxisphase. Die Verantwortlichen bei den Eckert Schulen sind optimistisch, dass in Zukunft weitere Länder dem Beispiel Malaysias folgen. „Dieses Modell ist für international agierende Unternehmen eine attraktive Möglichkeit, eigene Belegschaften im Ausland zu qualifizieren und gut ausgebildete Fachkräfte für die Tochterunternehmen im Ausland zu rekrutieren“, sagt Gottfried Steger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei den Eckert Schulen.
Für die Zukunft sind auch weitere Fachrichtungen geplant, die das Portfolio ergänzen sollen: Elektrotechnik, Mechatronik und Chemie, CNC, CAD, Maintenance, Railway und Textil.
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