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Iren
© hbieser auf Pixabay

Irland: Arbeitsunwillige Iren sorgen für Stagnation bei Löhnen

In Irland wollen 813.640 Menschen keinen Job und könnten dadurch mitschuld an der Stagnation der Löhne auf der Insel sein. Das zeigt eine Analyse der Central Bank. Diese Gruppe von unwilligen Arbeitslosen wird „Non-Employed“ genannt und in einem 2015 neu geschaffenen sogenannten „Non-Employed-Index“ (NEI) zusammengefasst, der sich auf den gesamten Bestand an Arbeitslosen bezieht.

Auch auf die sogenannten „Underemployed“, also die „Unterbeschäftigten, die mehr arbeiten wollen, als ihre Anstellung hergibt, fallen in die Kategorie der Non-Employed. Das sind 888.708 Iren zwischen 15 und 64 Jahren. Die Central Bank macht allerdings einen klaren Unterschied zwischen dem NEI und der „Standard-Arbeitslosigkeit“, denn der NEI gibt einen besseren Überblick über den Gesamtbestand der Arbeitslosen in Irland.

Viele unterbeschäftigte Arbeitnehmer in Irland

Von allen Iren im arbeitsfähigen Alter haben 22,3 Prozent angegeben, gar keinen Job zu wollen. Laut dem Central Statistics Office  sind es zumindest 813.640 Personen. Im Vergleich mit den Werten von 2002 ist ein geringer Anstieg zu verzeichnen, allerdings sei dieser auf den Rückgang der Bevölkerung zurückzuführen.

Die Summe der Unterbeschäftigten ist von 72.666 in 2008 bis 2012 dramatisch gestiegen, und zwar um circa 60.000. Aber bei der zurückliegenden Befragung 2016 war der Wert mit 84.901 wieder überraschend niedrig. Obwohl die Non-Employment-Rate im vergangenen Jahr auf 9,4 Prozent kam, betrug die klassische Arbeitslosenrate nur 6,9 Prozent. Das zeigt, wie groß die Anzahl an Unterbeschäftigten in dem EU-Land ist.

Aufgrund der hohen Zahl an Unterbeschäftigten fällt die Arbeitslosigkeit weiter, bis ein erheblicher Lohndruck entsteht. Das könnte ein Grund für den viel geringer als erwarteten Lohnanstieg in Irland erklären. Der NEI wurde 2015 von US-Ökonomen entwickelt und wird jeden Monat von der Federal Reserve Bank of San Francisco auf den neusten Stand gebracht. Obwohl der irische NEI von 2008 bis 2015 immer höher war als der amerikanische, ist er kürzlich knapp darunter gefallen.