Neues Buchungsportal für nachhaltiges Reisen gestartet
Weltweit wollen 81 Prozent und deutschlandweit 60 Prozent aller Reisenden Umfragen zufolge gerne nachhaltiger reisen. Doch lediglich sechs Prozent tun es auch. Dabei ist der Wunsch eigentlich ganz simpel: Nachhaltiges Reisen soll für jede und jeden zugänglich werden und damit „raus aus der Öko-Ecke“.
So einfach wie im Supermarkt der Griff ins Bio-Regal soll auch die Buchung von nachhaltigen Urlaubsreisen werden. Am 22.02.2022 hat das Startup faircations seine Website gelauncht und startet mit den ersten buchbaren Angeboten auf www.faircations.de. Zeitgleich startet auch die Crowdinvesting-Kampagne des Startups auf www.fundernation.eu. Bereits ab einem Beitrag von 100 Euro können Investoren sich beteiligen, die ersten 30 Tage lang gibt es zudem ein Early Bird Special.
Grüne Unterkünfte auf einen Blick
Mit der eigenen Buchungsstrecke hat die Plattform einen entscheidenden Vorteil: Ökologisches Reisen wird komfortabel, denn alle Reisebausteine wie Anreise und Unterkunft können individuell und flexibel zusammengestellt und sofort gebucht werden, alle Informationen sind auf einen Blick zu finden. Kund*innen müssen sich nicht mühsam selbständig zu nachhaltigen und ökologisch verantwortungsbewussten Hotels informieren, sondern finden auf der Website von faircations direkt eine kuratierte Auswahl an „grünen“ Unterkünften. Alle Angebote sind von faircations nach umweltbewussten und fairen Qualitätsstandards entlang der Wertschöpfungskette ausgewählt. Die Unterkünfte sind mit einem unabhängigen Nachhaltigkeitssiegel zertifiziert, viele davon sind auch vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC) anerkannt.
Auch nachhaltige Flugreisen buchbar
Hinzu kommt die Anreise, die bei faircations nicht, wie man annehmen könnte, mit der Bahn oder dem Fahrrad erfolgen muss. Denn auch Flugreisen können nachhaltiger gestaltet werden. Für die CO2-Kompensation bei Flügen arbeitet faircations mit atmosfair zusammen. KundInnen können den Kompensationsbetrag bei der Buchung selbst anpassen und bekommen besonders klimaeffiziente Airlines und nachhaltigkeitsoptimierte Strecken vorgeschlagen. Jede faircations-Buchung hat zusätzlich einen positiven Effekt, denn faircations spendet ein Prozent des Reisepreises an soziale, Natur- oder Umweltschutzprojekte. Die KundInnen haben bei der Buchung die Möglichkeit, selbst das jeweilige Projekt auszuwählen.
Zum Portfolio von faircations gehören sowohl Pauschal- als auch Individualreisen, vom Badeurlaub über Städtereisen, Fernreisen, Rundreisen, Wellness-Urlaub, Sportreisen und Urlaub mit der Familie finden Reisende hier alles, zudem gibt es auch die Möglichkeit nur Hotel-only zu buchen. Derzeit werden Reisen in Europa, Indischer Ozean und Karibik angeboten, die Produktpalette umfasst aktuell rund 200 Hotels in 14 Ländern und wird stetig erweitert. In Kürze wird das Portfolio mit eigens konzipierten Rundreisen und Touren weltweit ausgebaut. Die Angebote sind auf www.faircations.de und in ausgewählten Reisebüros buchbar.
„Nachhaltigkeit muss nicht „öko“ sein und eine verantwortungsbewusste Reise muss nicht zwingend auf dem Campingplatz oder im eigenen Land stattfinden.“
Mit faircations wollen Gründerin Sonja Karl und Gründer Stefan Seibel nachhaltiges Reisen vor allem der breiten Masse schmackhaft machen. „Nachhaltigkeit muss nicht „öko“ sein und eine verantwortungsbewusste Reise muss nicht zwingend auf dem Campingplatz oder im eigenen Land stattfinden. Wir wollen zeigen, dass auch ein ganz normaler Strandurlaub, wie ihn viele Urlauber gerne machen, nachhaltig gestaltet werden kann. Das muss nicht kompliziert oder teuer sein, wenn man weiß worauf man achten muss – und hier kommen wir ins Spiel“, sagt Sonja Karl.
Die beiden Tourismusexperten hegen zudem ein großes Vorhaben: Sie möchten mit faircations Bewegung in die Tourismus-Branche bringen und nachhaltiges Reisen voranbringen. Die Branche ist den Gründer*innen dabei nicht unbekannt. Karl und Seibel haben jahrelang für den Reiseveranstalter Thomas Cook gearbeitet. Durch ihren touristischen Hintergrund kennen sich beide in der Branche bestens aus und konnten so die „nachhaltige“ Lücke im Markt besonders gut erkennen.
Wie man den Weg zur Nachhaltigkeit beschleunigt
Laut einer Studie von EY Parthenon und Booking.com hat der Beherbergungssektor, obwohl er jährlich 264 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausstößt – was 10 Prozent der gesamten jährlichen Emissionen der Tourismusbranche entspricht – die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit von Reisen und Tourismus zu übernehmen. Obwohl erhebliche Investitionen erforderlich sind, um bis 2050 eine Netto-Nullbilanz zu erreichen (768 Milliarden Euro), zeigen die Forschungsergebnisse, dass viele Unternehmen bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen ergriffen haben. Es gibt jedoch noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten, da die Einführung effizienterer Technologien und Verfahren zwischen 30 Prozent und 70 Prozent schwankt.
Obwohl bereits drei von vier Unterkunftspartnern des Reiseportals booking.com angeben, dass sie nachhaltige Maßnahmen in ihrer Unterkunft eingeführt haben, kommuniziert nur ein Drittel (31 Prozent) proaktiv über ihre Bemühungen mit potenziellen Gästen. Dies geschieht meist zum Zeitpunkt des Check-ins (59 Prozent), was verdeutlicht, dass es nach wie vor eine große Herausforderung ist, Reisenden in früheren Phasen des Buchungsprozesses Informationen zur Nachhaltigkeit zugänglich zu machen.
In diesem Zusammenhang bietet Booking.com derzeit über 30 Zertifizierungen an, die offiziell vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC), Green Tourism und dem EU Ecolabel anerkannt sind, sowie mehrere Nachhaltigkeitsprogramme von Hotelketten. Booking.com bezieht diese Informationen direkt von den Zertifizierungsstellen und zeigt sie auf den Unterkunftsseiten der Partnern an, die eine dieser etablierten Drittzertifizierungen erhalten haben. Ergänzend dazu fordert Booking.com seine Unterkunftspartner auf, ihre Angaben zur Nachhaltigkeit zu aktualisieren.
Diese umfassen 32 wirkungsvolle Praktiken in fünf Schlüsselkategorien: Abfall, Energie und Treibhausgase, Wasser, Unterstützung der lokalen Bevölkerung und Naturschutz.