Mehr Mitglieder im Fitnessstudio: So sportlich ist Europa
Fitnesssport ist schon lange raus aus der Bodybuilder-Nische und fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen. Und es werden europaweit immer mehr. Im Fitnessstudio sind alle Altersklassen und alle sozialen Schichten anzutreffen. Das Spektrum reicht von der Schülerin, die sich für den Zumba-Kurs begeistert, bis zum Rentner, der für einen gesunden Rücken trainiert. Zwei Deloitte-Studien zeigen, dass die Branche stärker denn je aufgestellt ist.
Der europäische Markt wächst – mit Deutschland an der Spitze
Neben dem deutschen setzte auch der europäische Markt 2018 seinen Wachstumstrend fort. Dies geht aus der Studie „European Health & Fitness Markt Report 2019“ hervor, die vom europäischen Fitnessverband EuropeActive und Deloitte vorgestellt wurde. So stieg die Mitgliederzahl im Fitnessstudio im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent. Dabei konnte der deutsche Markt seine Spitzenposition vor dem Vereinigten Königreich (9,9 Millionen), Frankreich (6,0 Millionen), Italien (5,5 Millionen) und Spanien (5,3 Millionen) ausbauen.
Auch umsatzseitig stellt der deutsche Fitnessmarkt vor dem Vereinigten Königreich (5,25 Milliarden Euro) den größten Ländermarkt Europas dar. Insgesamt wurde 2018 im europäischen Fitnessmarkt ein Gesamtumsatz von 27,2 Milliarden Euro erzielt. In Bezug auf die durchschnittlichen monatlichen Bruttomitgliedsbeiträge zahlen die Kunden in der Schweiz (64,20 Euro) mit Abstand am meisten. Dies ist auch bedingt durch das generell hohe Preisniveau. Deutschland liegt hier nach den Eidgenossen, dem Vereinigten Königreich, Irland und Österreich auf Platz 5 in Europa.
Kundenpotenzial im Fitnessstudio noch nicht ausgeschöpft
Der Blick auf den europäischen Fitnessmarkt zeigt zugleich, dass der deutschen Fitnessindustrie weitere Wachstumspotenziale offenstehen. Mit einer Penetrationsquote (dem Verhältnis der Fitnessstudio-Mitgliedschaften zur Gesamtbevölkerung) von 13,4 Prozent liegt Deutschland in Europa nur im Mittelfeld. Damit liegt Deutschland in Europa nur im Mittelfeld und deutlich hinter Ländern wie Schweden (21,6 Prozent), Norwegen (21,4 Prozent) oder Dänemark (18,6 Prozent).
Fitnessstudios in Deutschland gewinnen Mitglieder
Die Deloitte-Studie „Der deutsche Fitnessmarkt“ zeigt, dass die Branche stärker denn je aufgestellt ist. So verzeichneten die deutschen Fitnessstudios im vergangenen Jahr 11,09 Millionen Mitgliedschaften. Damit setzte der deutsche Fitnessmarkt seinen Wachstumstrend der vergangenen Jahre fort. Auch der Gesamtumsatz legte um 2,5 Prozent auf 5,33 Milliarden Euro zu, während die Anzahl der Fitnessanlagen um 3,9 Prozent auf 9.343 anstieg.
Discountanbieter machen Fitness der breiten Masse zugänglich
Ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 3,2 Prozent sowie ein durchschnittlicher Mitgliederzuwachs von 5,1 Prozent seit 2014 zeugen von einer nachhaltig positiven Entwicklung der Branche. Einen Rückgang verzeichneten in den letzten Jahren lediglich die durchschnittlichen Umsätze pro Mitgliedschaft, welche auch 2018 um 1,9 Prozent rückläufig waren. Diese umfassen sowohl Umsätze aus Mitgliedsbeiträgen (43,35 Euro pro Monat) als auch Zusatzeinnahmen (4,32 Euro pro Monat), beispielsweise für Tageskarten, Massagen oder Personal Training.
Diese Entwicklung ist insbesondere auf das überproportionale Mitgliederwachstum von Discountanbietern zurückzuführen. Diese bieten ihren Kunden Monatsverträge von 30 Euro oder weniger an.