Nach mehr als 40 Jahren Investitionen: Europas Badegewässer sind sauber
Die Qualität der Badegewässer hat sich innerhalb der letzten 40 Jahre kontinuierlich verbessert: 96 Prozent der überwachten Badegebiete in der Europäischen Union haben 2015 die Mindestanforderungen an die Wasserqualität erfüllt. Das belegt der aktuell veröffentlichte jährliche Bericht über die Qualität der Badegewässer der Europäischen Umweltagentur (EUA) und der Europäischen Kommission.
Zusammenfassung von 21.000 Küsten- und Binnenbadeorten
In dem Bericht sind die Analysen von Wasserproben aus über 21.000 Küsten- und Binnenbadeorten in der EU, der Schweiz und Albanien zusammengefasst, die zeigen, ob die Gewässer Fäkalverschmutzungen durch Abwässer oder tierische Exkremente aufweisen.
Während 96 Prozent der Badeorte die Mindestanforderungen erfüllten, wurden über 84 Prozent sogar als „ausgezeichnet“ eingestuft. Mehrere große touristische Gebiete und Städte wie Blackpool, Kopenhagen und München profitieren nun auch zunehmend von Investitionen in eine bessere Kanalisation, die zu saubereren Badegewässern in Hafengebieten, entlang innerstädtischer Flüsse und an nahe gelegenen Stränden führt.
Insgesamt hat sich die Qualität der Badegewässer im Laufe der Zeit verbessert. 1991 entsprachen 56 Prozent der Badegewässer den höchsten Standards. Anhand der Daten von fast 9.600 Badegewässern, die seitdem jährlich überwacht werden, stieg dieser Anteil 2015 auf 87 Prozent.
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Weitere wesentliche Ergebnisse
• Über 90 Prozent der Badegebiete in acht Mitgliedstaaten erhielten im Jahr 2015 die Note „ausgezeichnet“: Luxemburg (alle 11 Badegebiete, für die Berichte vorliegen), Zypern (99,1 % der Badegebiete), Malta (97,7 %), Griechenland (97,2 %), Kroatien (94,2 %), Italien (90,6 %), Deutschland (90,3 %) und Österreich (90,2 %).
• In ganz Europa wurde im Jahr 2015 nur 385 Badegebieten eine schlechte Badegewässerqualität attestiert. Der Anteil der Gebiete mit Note „mangelhaft“ fiel von 1,9 Prozent im Jahr 2014 auf 1,6 Prozent im Jahr 2015.
• Die höchste Zahl der Badegebiete mit schlechter Wasserqualität ist in Italien (95 Badegebiete, 1,7 %), Frankreich (95 Badegebiete, 2,8 %) und Spanien (58 Badegebiete, 2,6 %) zu verzeichnen.
• Der Anteil der Gebiete mit ausgezeichneter Wasserqualität stieg von 78 Prozent im Jahr 2011 auf 84 Prozent im Jahr 2015.
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Hintergrund
Bei Freizeitaktivitäten wie etwa Schwimmen gibt eine Verunreinigung mit Fäkalien Grund zur Besorgnis um die Gesundheit der Bevölkerung. Das Baden an verunreinigten Stränden oder Badeseen kann zu Erkrankungen führen. Die größten Verschmutzungsquellen sind Abwässer und Wasser von landwirtschaftlichen Betrieben und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Diese Verschmutzung nimmt bei schweren Regenfällen und Überschwemmungen aufgrund von überlaufenden Abwasserkanälen und Drainagewasser, das in Flüsse und Seen gespült wird, zu. Vor 40 Jahren wurden auf unkontrollierte Weise in viele europäische Gewässer große Mengen unbehandelter oder nur teilweise behandelter Abwässer abgeleitet.
In der Badesaison 2015 haben erstmals alle EU-Mitgliedstaaten ihre Badegebiete gemäß den Bestimmungen der überarbeiteten Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG) der EU überwacht. In der Richtlinie ist festgelegt, wann die Qualität von Badegewässern entsprechend der nachgewiesenen Menge von Fäkalbakterien als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „mangelhaft“ einzustufen ist.
Weitere Informationen
Zusammen mit dem Bericht hat die EUA eine interaktive Karte veröffentlicht, die die Ergebnisse für jeden Badeort zeigt. Zusätzliche Informationen, wie etwa die Länderberichte und die Badegewässerrichtlinie, sind auf den Internetseiten der EUA oder der Europäischen Kommissionen über Badegewässer abrufbar.
Grafiken: Europäische Umweltagentur