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Georgien
Signagi ©photoaliona, AdobeStock

Georgien: Land der kulinarischen Genüsse und die Geburtsstätte des Weins

Georgiens Tourismusbranche boomt. Immer mehr Menschen zieht es in das kleine Land, vergleichbar mit der Größe Bayerns, zwischen Europa und Asien. An der Seidenstraße gelegen, grenzt Georgien im Norden an Russland, im Osten an Aserbaidschan, im Süden an Armenien und die Türkei und im Westen an das Schwarze Meer.

Das Land hat viel zu bieten – unberührte Natur mit dem imposanten Kaukasusgebirge, felsige Strände am Schwarzen Meer und gastfreundliche Einheimische, die Gästen gerne den Tisch voller Köstlichkeiten überhäufen.

Auf geht‘s auf eine kulinarische Erkundungstour

Kulinarisch gesehen ist Georgiens Küche eine geschmackvoller Schmelztiegel aus Einflüssen verschiedener Kulturen, die Bohnen, Mais, Reis, Tomaten und Auberginen mitbrachten, und der Kreativität der Georgier – Essen in Georgien wird zu einem grenzenlosen kulinarischen Erlebnis.

Die georgische Küche arbeitet im Einklang mit den Jahreszeiten. Im Frühjahr kommt frisches Feldgemüse zur Verwendung in die Küchen und wird zum Beispiel zu Pkhali verarbeitet, einer Art Gewürzpaste, deren Hauptzutaten Walnüsse und Kräuter sind. Besonders für Vegetarier und Vegetarierinnen ist dies ein wahres Geschmacksparadies. Im Sommer gibt es reichlich frisches Gemüse und Obst, dass zu aufwendigen Salaten verarbeitet wird. Besonders hervorzuheben ist hier das swanetische Salz, dass eine Gewürzmischung aus Koriander, Dill, Bockhornsklee und getrockneter roter Paprika ist, und jeden Salat aufpeppt. Außerdem werden Walnüsse als Topping hinzugefügt.

Pkhali © echo617, AdobeStock

Generell lebt die georgische Küche von der Verwendung von Walnüssen. Ein absoluter Klassiker sind die Badridschanini, gefüllte Auberiginen mit Walnusspaste. Zu Beginn des Spätsommers beginnt die Zeit der Pflaumen-Tkemali-Soße Herstellung, einer sauren Soße, die besonders mit Fisch, Fleisch und Omeletts gut kombinierbar ist.  Im Winter setzen die Georgierinnen und Georgier auf Schärfe. Ajika ist eine würzige Peperonipaste, perfekt für den Winter. In den kälteren Tagen gibt es eine Vielzahl an deftigen Gerichten, von herzhaften Käsepasteten bis zu würzigem Grillfleisch. Besonders empfehlenswert sind die Chinkali, köstliche Teigtaschen gefüllt mit Fleisch oder Gemüse, deren vielfältige Aromen und Gewürze die Geschmackssinne verwöhnen.

Der Dauerfavourit der Georgierinnen und Georgier ist Khachapuri. Es gibt viele verschiedene Variationen von Khachapuri, die Grundzutaten bleiben aber gleich – reichlich zähflüssiger, geschmolzener Käse in Kombination mit frisch gebackenem Brot. Das sättigt allemal und dient für so manche als das perfekte Katerfrühstück.

Khachapuri © Irina Tarzian, AdobeStock

Georgien hat eine 8.000 Jahre alte Weintradition

Neben reichlich Essen trinken die Georgier gerne ihren selbsthergestellten Wein dazu. Georgien gilt als die Geburtsstätte des Weins mit einer über 8.000 Jahre alten Tradition und dies bestätigt sich mit jedem Schluck. Der Wein wird traditionell in Quevris, einem bauchigen Weingefäß aus Ton mit bis zu 3.000 Liter Volumen, hergestellt, die dann im Boden für die Gärung und Reifung des Weins vergraben werden. Diese, in der Region Kachetien im Osten Georgiens, seit Jahrtausenden spezielle Vinifikationsform, dem Kachetischen Verfahren, wurde 2013 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Der Weißwein, der eine lange Gärung und Reifung im Qvevri durchläuft, wird wegen seiner Bernsteinfarbe auch als Amber Wine oder Orange Wine bezeichnet. Es gibt knapp 530 autochthone Rebsorten in der Region Kachetiens. Die Region begeistert durch ihre sanfte Hügellandschaft und malerische Dörfer. Im Hintergrund allgegenwärtig zeichnet sich das Panorama der kaukasischen Gipfel ab. Das perfekte Ambiente für den romantischen Weingenuss!

Weingenuss mit Ausblick © alejandroav, AdobeStock

In Georgien wird Gastfreundschaft groß geschrieben

Dieses Sprichwort nehmen die Georgierinnen und Georgier ernst. Gäste werden in Georgien hoch angesehen und mit leckeren Delikatessen verwöhnt, sodass sich der Tisch biegt aufgrund der vielen Teller voller Speisen. Und natürlich mangelt es auch an Wein nicht. Da hilft es, sich das georgische Wort für Prost zu merken: „Gaumarjos!“

Traditionell gibt es bei Festessen einen Tamada, einen Tischmeister, der oder die bei jeder möglichen Gelegenheit einen Toast über Gott und Georgien und all die anderen schönen Dinge des Lebens wie Frieden, Freundschaft und Liebe ausspricht. Es wird gemeinsam getrunken, gesungen und getanzt, wie es sich für eine traditionelle Supra-Feierlichkeit eben gehört.

Georgien
„Gaumarjos!“ mit dem georgischen Tamada © yanadjan, AdobeStock

 

Zeit für eine Anekdote

Und zum Schluss gibt es noch eine kleine Anekdote der Autorin, die sich gerade in Georgien befindet und all die oben beschriebenen (vegetarischen) Köstlichkeiten probieren durfte.

Mein Partner und ich sind auf Einladung unserer einheimischen Freundin nach Georgien gereist und wurden sofort herzlich willkommen geheißen. Tatsächlich war ich als erstes davon überrascht, wie viele Teller mit unterschiedlichen Speisen auf einen Tisch passen konnten!

Das schönste Erlebnis hatte ich mit meiner georgischen Freundin und meinem Partner auf einem nächtlichen Spaziergang am Meer. Wir bekamen Hunger, aber leider hatte das Strandrestaurant schon zu. Also schlenderten wir weiter und kamen an einer kleinen, romantischen Verlobungsfeier am Strand vorbei. Die Feiernden schienen jedoch Probleme mit ihrer Musikbox zu haben und, wer uns kennt, weiß, dass wir jederzeit bereit sind zum Tanzen und deshalb natürlich unsere Musikbox dabei hatten. Also boten wir unsere an und wurden eingeladen zum Festmahl. Auch der Tamada, der Toast Master, begrüßte uns herzlich und sprach einen Toast auf uns aus, aber es war spät in der Nacht und die Toasts verstanden wir nur noch vereinzelt… Kein Problem, denn nun konnten wir alle zusammen tanzen!

Georgien
Verlobungsfeier © Friederike George