Bangkok will grüner und nachhaltiger werden
Bangkok wird immer grüner, nachhaltiger und sauberer. Das zeigt sich auch im Global Destination Sustainability Index (GDS), der jährlich von der international Congress and Convention Association (ICCA) veröffentlicht wird. 2019 wurde die Hauptstadt Thailands als fünftbeste Stadt in der Region Asien-Pazifik für ihre ökologischen und sozialen Initiativen im Bereich Versammlungen, Kongresse und Ausstellungen ausgezeichnet. Das Ranking der nachhaltigsten Städte in Sachen Tourismus in der Region Asien-Pazifik führen gleich drei Städte Australiens an: Sydney, Melbourne und Brisbane. Platz Vier belegt Kyoto in Japan. Auf den asiatischen Raum bezogen liegt Bangkok somit auf Platz 2 noch vor Goyang (Korea) und Sapporo in Japan.
Die Liste der Städte mit den fünf höchsten Gesamtpunktzahlen sind Göteborg (Schweden), Kopenhagen (Dänemark), Zürich (Schweiz), Glasgow (Großbritannien) und Aalborg (Dänemark).
Der Global Destination Sustainability Index (GDS-Index) ist ein Programm auf Destinationsebene, das die Nachhaltigkeitsstrategie und -leistung von Destinationen im Bereich Meetings, Events und Geschäftstourismus misst, vergleicht und verbessert.
Acht Quadratmeter Grünfläche pro Person in Bangkok
Die Stadt setzt auch in der Gestaltung des Stadtbildes und in der Mobilität auf nachhaltige Konzepte. Durchschnittlich acht Quadratmeter Grünfläche pro Person sollen zukünftig zur Verfügung stehen, aktuell sind es sieben Quadratmeter. Dabei sollen neue Touristenattraktionen geschaffen werden. Die Khaosan Road, eine bei Backpackern besonders beliebte Straße, wurde bereits neugestaltet. Die Gehwege wurden an das Straßenniveau angepasst, sodass ein einheitliches Gesamtbild entsteht.
Auch das Ufer von Ong Ang hat sich verändert: Breite Bürgersteige, angesagte Streetart und sauberes Wasser im Kanal laden zum Verweilen ein. An den Wochenenden verkaufen Straßenkünstler abends auf einem Flohmarkt ihre Werke. Das Ufer hat sich zu einem hippen Treffpunkt der thailändischen Metropole entwickelt.
Nachhaltige Mobilität auf dem Wasser
Seit Ende November fahren elektrisch betriebene Fähren durch die Kanäle Bangkoks, die sogenannten „Khlongs“. Die Boote werden mit Solarzellen auf den Dächern betrieben. Die elektrischen Fähren verkehren auf dem Phadung Krung Kasem Kanal. Aktuell sind sieben E-Fähren in Betrieb, 2021 sollen es dann 30 sein. Die Boote bieten jeweils Platz für 30 Passagiere und einen Rollstuhl.
Das „Venedig des Ostens“ verfügt über ein großes Netz an Kanälen. Die „Khlongs“ sind als Transportwege mit ihren schwimmenden Märkten schon immer ein wichtiger Umschlagplatz für Lebensmittel gewesen. Heutzutage sind sie vor allem eine beliebte Touristenattraktion. Doch die Boote erzeugen viel Lärm und Emissionen durch ihre Gas- und Dieselmotoren. Die Pläne von Thailands Premierminister Prayut Chan-o-cha zur Entwicklung der E-Fähren bestehen bereits seit 2016. In den nächsten drei bis vier Jahren sind insgesamt mehr als 200 dieser E-Fähren geplant. Die Boote sind ein wichtiger Schritt, emissionsfreies Pendeln in der Stadt zu ermöglichen.
Die Kanalboote verkehren auf dem Phadung Krung Kasem Kanal wochentags von 6 bis 19 Uhr und am Wochenende von 8 bis 19 Uhr alle 15 Minuten. Die ersten sechs Monate steht der Fährdienst kostenfrei zur Verfügung, danach beträgt der Fahrpreis zehn Baht.
Noch Luft nach oben in Thailand
Das Schweizer Unternehmen IQAir hat seinen aktuellen Report zur Luftqualität in weltweiten Städten vorgelegt. Die Hauptstadt mit der höchsten Feinstaubbelastung 2019 ist Delhi in Indien. Aber auch in Thailand und insbesondere in der Metropole Bangkok herrscht oft genug dicke Luft. Aber: Die durchschnittliche Feinstaubbelastung in der Stadt hat sich in den letzten drei Jahren allmählich verbessert. Trotz dieser Verbesserungen liegt die jährliche durchschnittliche Feinstaubbelastung immer noch bei mehr als dem Vierfachen des WHO-Ziels.
Ein Großteil der Luftverschmutzung in Thailand ist saisonal bedingt, wobei die Verschmutzung während der Trockenzeit von Dezember bis April ihren Höhepunkt erreicht. Zu den Hauptverursachern von Emissionen in Ballungsräumen wie Bangkok gehören ineffiziente, Dieseltransporte, Fabriken und Baugewerbe (UNEP, 2019) sowie saisonale, grenzüberschreitende aus benachbarten Provinzen und Ländern, während landwirtschaftlich genutzte Regionen stärker der Verschmutzung durch offene Landwirtschaft und Abfallverbrennung ausgesetzt sind.
hailand erlebte im Jahr 2019 mehrere öffentlichkeitswirksame Luftverschmutzungsepisoden. Im Januar wurden Hunderte von Schulen in Bangkok geschlossen, um die Belastung Luftverschmutzung zu begrenzen. Im März und April war die Luftverschmutzung in der nördlichen Region, einschließlich Chiang Mai (Kuhakan, 2019).