Balearen setzen auf Tourismussteuer im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftswachstums
Die Balearen setzen seit 2016 die nachhaltige Tourismussteuer (ITS) ein, um Projekte zu finanzieren, die darauf abzielen, die territorialen und ökologischen Auswirkungen des Tourismus auszugleichen. Diese Steuer wird auf Übernachtungen in touristischen Unterkünften auf den vier Inseln erhoben.
Im vergangenen Jahr erhielten 25 neue Umweltschutzprojekte eine Genehmigung, die sich auf verschiedene Aspekte, darunter die Förderung nachhaltiger Mobilität, die Erhaltung und Ausweitung von Naturschutzgebieten, die Anpassung von Lebensräumen an den Klimawandel sowie die Unterstützung der Sozial- und Kreislaufwirtschaft konzentrieren.
Mallorca und Ibiza investieren in Fußgänger*innen- und Radfahrer*innen – Mobilität
Das Projekt zur Förderung der Mobilität für Passantinnen und Passanten sowie Radfahrerinnen und Radfahrer auf Mallorca und Ibiza zielt darauf ab, veraltete Bahntrassen in Geh- und Radwege umzuwandeln. Das Vorhaben beinhaltet auch Maßnahmen zur Verbesserung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie zur Förderung des Fahrradverkehrs. Ein konkretes Beispiel ist das Projekt „Grüner Weg in Alaró“ auf Mallorca, das die Reaktivierung der alten Eisenbahnstrecke zwischen dem Bahnhof Consell und Alaró vorsieht. Die drei Kilometer lange Strecke wird saniert, um eine effiziente Verbindung zwischen dem Bahnhof und der Stadt Alaró zu schaffen.
Eine Fußgängerinnen- und Fußgängerbrücke soll in Ibiza über der Autobahn errichtet werden, ebenso wie eine nicht-motorisierte Straße, um eine unmittelbare Verbindung zum Küstenzentrum der Platja d’en Bossa herzustellen. Im Rahmen dieser Entwicklungen ist außerdem die Schaffung eines Kulturzentrums in diesem Bereich geplant.
Naturschutzgebiete erweitern die öffentliche Grundstücksfläche
Im Rahmen des Projekts ITS2023-050 ist die Erweiterung der öffentlichen Grundstücksfläche in den Naturschutzgebieten der Balearen geplant. Ziel ist es, die Erhaltung und nachhaltige Nutzung dieser Gebiete zu optimieren und den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken.
Die Ausdehnung des öffentlichen Grundbesitzes in den Naturschutzgebieten der Inseln soll die Bewirtschaftung, Erhaltung und das Umweltbewusstsein stärken. Aktuell gibt es auf den Balearen 13 geschützte Naturräume, davon zwei auf Ibiza und Formentera, einen auf Menorca und zehn auf Mallorca. Obwohl diese Gebiete insgesamt 15 Prozent des geschützten Areals ausmachen, befindet sich nur ein kleiner Teil davon in öffentlichem Besitz.
Das vorrangige Ziel dieser Maßnahme besteht darin, die Vielfalt der Lebensräume und Arten zu bewahren. Zur Verwirklichung dieses Ziels plant die öffentliche Verwaltung den Erwerb von Grundstücken. Zudem sind Einrichtungen für Besucherinnen und Besucher im Sinne der Umweltbildung und zur Erhaltung des kulturellen Erbes geplant.
Den Wald auf den Balearen bewahren mithilfe der nachhaltigen Tourismussteuer
Ein weiteres Projekt im Rahmen der nachhaltigen Tourismussteuer (ITS) sieht die Anpassung des Waldes an den Klimawandel vor. Hierbei sollen experimentelle Maßnahmen ergriffen werden, um die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Hierzu gehören unterschiedliche Ansätze wie die Variation der Baumdichte, die Reduzierung von Büschen und Sträuchern, um das Risiko von Waldbränden zu mindern, sowie die Bewahrung der genetischen Vielfalt, um die Resistenz gegenüber Dürre, Feuer und Schädlingen zu fördern.
Auch die Förderung der Sozial- und Kreislaufwirtschaft wird fokussiert. Hierbei werden Modelle entwickelt, die darauf abzielen, den Verbrauch nicht nachhaltiger Materialien einzudämmen und die Abfallproduktion zu reduzieren. Öffentliche Zuschüsse werden für Initiativen bereitgestellt, die eine effiziente Ressourcennutzung und ein Kreislaufwirtschaftsmodell verfolgen, um eine nachhaltigere Wirtschaft zu gewährleisten. Zudem sollen Arbeitsplätze für Menschen geschaffen werden, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind.