So interkulturell durchmischt ist die Welt
Etwa jede Sechste in Deutschland lebende Person ist nicht hier geboren. Laut Daten der OECD sind rund 16 Prozent der Bevölkerung immigriert – was zunächst einmal keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Staatsbürgerschaft der Person oder ihrer Eltern oder sonstige Hintergründe ermöglicht. Dennoch fällt auf, dass der Anteil in vielen Ländern ähnlich hoch ist. Doch es gibt auch Abweichungen: In der Schweiz lag der Wert bei rund 30 Prozent, ähnlich wie in Australien. In Luxemburg ist sogar fast jeder Zweite (47 Prozent) im Ausland geboren.
Einen relativ geringen Anteil an direkten Migrationshintergründen hat Italien – in dem Land am Mittelmeer sind nur ungefähr zehn Prozent der Einwohner im Ausland geboren worden.
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58.000 Deutsche haben sich abgemeldet
Nicht jeder Deutsche bleibt auch hier. so sind etwa 270.294 Deutsche im Jahr 2019 ins Ausland gezogen – das sind rund 58.000 mehr als in der umgekehrten Richtung. Der Wanderungsverlust deutscher Staatsbürger hat praktisch schon Tradition. Eine positive Wanderungsbilanz verzeichnete das Statistische Bundesamt zuletzt 2004. Beliebteste Ziele deutscher Auswanderer sind die Schweiz (16.000), Österreich (12.000) und die Vereinigten Staaten (10.000). Insgesamt sind vergangenes Jahr rund 1.559.000 Personen aus dem Ausland zugezogen und 1.232.000 ins Ausland weggezogen.
Einer aktuellen Prognose wird sich die Reihenfolge der Liste der 10 bevölkerungsreichsten Länder der Welt bis ins Jahr 2100 deutlich verändern. Das zeigen Daten des Institutes for Health Metrics and Evaluation (IHME). Danach wird China in diesem Zeitraum die Hälfte seiner Einwohnerzahl einbüßen und in der Liste werden fünf afrikanische Länder sein. Derzeit ist lediglich Nigeria in der Top-Liste. Die Subsahara-Region in Afrika die einzige Region der Welt, die bis zum Ende des Jahrhunderts weiter wachsen wird.
Der Bevölkerungsrückgang in den stark schrumpfenden Staaten hat laut Forschung verschiedene Gründe. Demnach gibt es einerseits Staaten mit hoher Abwanderung, wie etwa die südosteuropäischen Staaten, in Richtung der finanzkräftigeren und lohnstärkeren EU-Länder Zentral- und Westeuropas. Vor allem im Bereich der Pflege und bei Handwerksberufen verlassen viele Arbeitende ihr Heimatland.
Geburtenrate in China schrumpft
In anderen Ländern schrumpft die Geburtenrate deutlich, so etwa in China. Forscher des IHME gehen – im Gegensatz zur UN Population Devision – davon aus, dass die Zahl der Weltbevölkerung im Jahr 2100 geringer sein wird als 2017. Die UN-Prognose bei einem mittlereren angenommenen Bevölkerungswachstum rechnet im Jahr 2100 mit einer Weltbevölkerung von insgesamt 10,9 Milliarden Menschen (Excel-Download, Datenblatt „Medium Variant“). Forscher des IHME rechnen im Basiszenario mit 8,8 Milliarden Menschen.
Das IHME ist ein Forschungsinstitut, das im Bereich der globalen Gesundheits- und Demografieentwicklung an der University of Washington in Seattle tätig ist. Für Ihre Prognose haben die Forscher eine Reihe demografischer Faktoren berücksichtigt, etwa die steigende Lebenserwartung, Migrations- und Fertilitätsraten oder den Zugang zu Verhütungsmitteln.
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