Unterwegs in Albanien: Mit den richtigen Umgangsformen das Land genießen
Albanien wird als Touristendestination immer beliebter. Das kleine Land im Balkan, zwischen Griechenland und Montenegro am Mittelmeer gelegen, lockt Urlaubende durch türkisglitzerende Strände, ein atemberaubendes Bergpanorama und historische Stätten an.
Die Albanerinnen und Albaner begrüßen die wachsende Anzahl an Touristinnen und Touristen mit Freude. Welche Umgangsformen in Albanien gang und gäbe sind, verrät Albanien-Experte Lars Haefner, der in Zusammenarbeit mit Preply eine Umgangsknigge für Albanien zusammengestellt hat.
Bei Unsicherheiten: Fragen sind erwünscht
„Im Vergleich zu Deutschland ist der tägliche Umgang in Albanien sehr viel nahbarer und unkomplizierter; man hilft sich untereinander. Sie haben Fragen, wann der Bus fährt? Oder Sie finden den Weg nicht? Fragen Sie ungeniert einen Einheimischen, anstatt online Fragen zu klären – Albanerinnen und Albaner sind sehr offen und gastfreundlich“, weiß Haefner. Diese Offenheit spiegelt sich auch im Geschäftsalltag wider: Wird andernorts zu einem formalen Meeting geladen, trifft man sich in Albanien oft ganz entspannt in einem Café zum Gespräch.
Balance bei aller Gastfreundschaft
Gastfreundschaft steht bei den Albanerinnen und Albanern über allem. Es kommt zum Beispiel nicht selten vor, dass man als Tourist von Einheimischen zum Kaffee eingeladen wird. Doch sollte auch darauf geachtet werden, dass die Balance stimmt und man etwas zurückgibt. Eine Abschiedskarte oder ein kleines Geschenk eignen sich wunderbar. Übrigens: „Den Teller leer essen ist bei der albanischen Bevölkerung im Gegensatz zu uns Deutschen nicht nötig. In der Regel kriegt man nachgeschöpft, wenn der Teller leer ist”, rät der Albanienexperte.
Gelassenheit und Flexibilität im „kreativen Chaos“
Wenn man auf den Straßen Albaniens unterwegs sind, herrscht oft ein kreatives Chaos. Da braucht man eine gute Portion Gelassenheit und Flexibilität – auch in der Kommunikation. Etwaige Fettnäpfchen und Missverständnisse lassen sich oft im gemeinsamen Gespräch klären. Starre Regeln gelten in Albanien seltener als in Deutschland. Auch in Sachen Pünktlichkeit ticken die Albaner anders als wir und nehmen Verspätungen tendenziell gelassener.
Traditionen respektieren und Unterschiede feiern
Mehr als vier Religionsgemeinschaften – Moslems, alevitische Bektaschi und katholische und orthodoxe Christen – leben in Albanien friedlich zusammen und feiern dabei auch gemeinsam die jeweiligen religiösen Feste. Ein respektvolles Benehmen gegenüber den Einheimischen wird daher vorausgesetzt. Moscheen und Kirchen können in der Regel besucht werden – es lohnt sich allerdings vorab zu fragen, um die Betenden nicht zu stören. Auch was die Kleiderwahl anbelangt, sollte man sich beim Besuch religiöser Einrichtungen eher bedeckt halten und nicht zu viel Haut zeigen.
Deshalb lohnt sich eine Reise nach Albanien:
Albanien ist noch nicht überlaufen
Bislang ist das Land noch kein klassischer Urlaubsort für Pauschalreise und Massentourismus. Wer Land und Leute authentisch kennenlernen will, sollte in absehbarer Zeit ins Balkanland aufbrechen.
Viele Orte sind bereits UNESCO-Weltkulturerbe
Die archäologische Stätte von Butrint, die historische Stadt Berat oder die Königsgräber von Selca beispielsweise stehen bereits unter Schutz.
Taucher*innen kommen auf ihre Kosten
Albanien bietet wunderschöne Unterwasserwelten und Tauchschätze wie beispielsweise ein 1944 gesunkenes Frachtschiff. Auch Höhlentauchen ist möglich.
Kurze Flugzeiten und bezahlbare Flüge
Je nach Abflugort dauert die Reise zum Flughafen Tirana nur ein bis drei Stunden. Die Flüge sind durch zahlreiche Low-Cost-Fluglinien, die Tirana anfliegen, vergleichsweise günstig.
Mediterranes Klima
Der Sommer ist warm und lang, das Meerwasser hat bis zu 25 Grad Celsius und ist somit angenehm warm.
Albaner*innen sind ungemein gastfreundlich
Das albanische Volk gilt als überaus gastfreundlich. Nicht selten bekommt man am Kiosk oder im Café ein Eis oder ein Getränk geschenkt.
Vielfältige Natur
Von Bergen und Tälern über klare Seen bis hin zu Mittelmeerküste und der Möglichkeit, zu wandern oder zu reiten bietet Albanien eine große Vielfalt an Naturerlebnissen.
Sicherer als sein Image
Albanien gilt als überaus sicher, auch wenn sich das Klischee von Taschendieben und organisierten Banden hartnäckig hält. Tatsächlich ist die Kriminalitätsrate nicht höher als in vergleichbaren Ländern wie Italien beispielsweise.
Kulinarische Vielfalt
Die albanische Küche hat für jeden etwas zu bieten: Von leckerem Brot aus Kichererbsenmehl über Hackbällchen zu leckeren Auberginen- und Paprika-Gerichten.
Kein Visum für den Urlaub nötig
EU-Bürgerinnen und Bürger benötigen für einen Urlaub unter 90 Tagen kein Visum. Der Personalausweis genügt.