Corona in den USA: Warum so viele Republikaner Maskenverweigerer sind
In den USA verweigern vor allem Republikaner das Tragen von Masken. Generell sind Anti-Corona-Maßnahmen wie das Tragen von Masken und oder Social Distancing zu politischen Krisenherden geworden. Das ergab eine Studie unter der Leitung der UBC Sauder School of Business . Ein anderer Ansatz bei der Übermittlung könnte jedoch helfen, diese Spannungen zu mindern und so möglicherweise Leben retten.
In den USA sind über 9,9 Millionen Menschen mit COVID-19 infiziert und mehr als 237.570 Tote (Stand 9. November 2020) zu beklagen. Trotzdem weigern sich Millionen Amerikaner, darunter viele Konservative, eine Maske zu tragen, Abstand zu halten oder die Einschränkungen bei gesellschaftlichen Veranstaltungen einzuhalten. Tatsächlich ist für manche das Brüskieren dieser Präventionsmaßnahmen selbst zu einem politischen Statement geworden.
Mittels einer Reihe von Studien mit über 2.300 US-Teilnehmern, Republikaner und Demokraten, haben Forscher von UBC Sauder, Boston University und der Stockholm Business School versucht herauszufinden, warum das so ist und wie Befragte der beiden Seiten mit persönlicher Verantwortung umgehen.
US-Liberale interessieren sich mehr für Gemeinschaft als Republikaner
Das Ergebnis: Konservative neigen eher dazu, sich auf Eigenständigkeit zu konzentrieren und sich für ihre eigenen Auswirkungen zu interessieren. Liberale dagegen nehmen eine mehr an der Gemeinschaft orientierte Haltung ein und übernehmen eher Verantwortung für andere. Demokraten gehen davon aus, dass ihre gemeinschaftsorientierten Handlungen einen Unterschied machen. Republikaner hingegen glauben, dass sie nicht besonders hilfreich sind.
Laut Katherine White von UBC Sauder haben Republikaner die Wahrnehmung, dass sie mit Social Distancing, dem Tragen von Masken und Desinfektion der Hände weniger Auswirkungen auf die anderen haben. Demokraten wiederum glauben, dass dieses Verhalten Folgen auf andere Menschen hat. „Die Republikaner sagen im Wesentlichen. ‚Es ist meine Entscheidung und ich werde machen, was ich will.‘ Das betrifft andere nicht“, ergänzt White.
Bei einer Studie wurden die Teilnehmer ersucht, eine App zur Nachverfolgung sozialer Kontakten zu nutzen, die hilft, positive Fälle von COVID-19 aufzuspüren. Die Teilnehmer erhielten verschiedene Botschaften über die Vorteile der App. Einige konzentrierten sich mit „Schütze dich selbst“ auf den Selbstschutz, andere wie „Hilf‘ Leben zu retten“ zielten darauf ab, andere zu schützen. Laut White zeigte sich, dass die selbstbezogenen Botschaften bei Republikanern besseren Nachhall fanden und sie dazu brachten, die App eher zu nutzen.
Republikaner nicht weniger empathisch
Die Studienautoren teilten Personen nicht nur in diese zwei politischen Lager auf. Sie befragten die Teilnehmer auch, um ihr Ausmaß an Liberalismus und Konservativismus festzustellen. Es zeigte sich, dass die Ergebnisse verstärkt waren, wenn diese Personen tiefer in den jeweiligen politischen Lagern verwurzelt waren. White betont jedoch auch, dass diese Ergebnisse nicht unbedingt bedeuteten, dass Konservative weniger mitfühlend sind.
„Manche Menschen sagen, dass Konservative sich ganz einfach nicht um andere Menschen kümmern. Ich glaube nicht, dass das die Ergebnisse sind. Sie nehmen lediglich nicht wahr, wie sich ihr Verhalten auf andere auswirkt und das ist sehr interessant.“ Die Forscherin empfiehlt daher, sie bei COVID-19-Maßnahmen auf die jeweilige Zielgruppe maßzuschneidern. Man solle nicht einfach davon ausgehen, dass eine Botschaft alle erreicht. Die Forschungsergebnisse wurden in „JACR“ veröffentlicht.
(Quelle: pressetext.com)
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
Seit Sonnabend steht es endlich fest: Joe Biden ist der neue US-Präsident. Auf den Demokraten kommen nun große Herausforderungen zu. Die USA sind gespalten wie nie zuvor, die Corona-Pandemie wütet weiterhin und die Mehrheit im Senat dürften die Demokraten verfehlen. Zudem ist das Land stark verschuldet, was die Corona-Krise noch verschärft hat.
Wie die Grafik von Statista zeigt, stehen die USA aktuell mit rund 27,1 Billionen Dollar in der Kreide (Stand: Oktober 2020). Unter der Corona-Krise ist die ohnehin schon hohe Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten noch einmal deutlich angestiegen. Im Ranking der Länder mit der höchsten Staatsverschuldung 2018 des World Economic Outlook standen die USA bereits auf Rang 12, hinter Japan, Griechenland und Venezuela. Gleichzeitig sind die USA aber auch die größte Volkswirtschaft der Welt und haben eine hohe Bonität.
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet.
Bis zum 9. November 2020* zählten US-Behörden kumulativ mehr als 9,9 Million Infektionen. Mittlerweile verzeichnet der Bundesstaat Texas mit mehr als 990.000 Corona-Infektionen die meisten Fälle. Die höchsten Sterberaten verzeichnen New Jersey und New York. Das zugrunde liegende Coronavirus hat sich mittlerweile in mehr als 185 Ländern ausgebreitet. Derzeit werden aus den USA, Brasilien, Indien und Russland die höchsten Fallzahlen gemeldet.