Internationale Redewendungen in der Mode: Was sie bedeuten
Andere Länder, andere Redewendungen – das ist soweit bekannt. Doch gerade diese interkulturell spezifischen Ausdrucksweisen führen in einem internationalen Umfeld häufig zu Missverständnissen unter Kollegen und Geschäftspartnern verschiedener Herkunft.
Redewendungen werden in jeder Sprache gerne genutzt, um Sätze auszuschmücken oder den Worten Ausdruck zu verleihen, nicht immer ist dem Gesprächspartner in dem Augenblick allerdings ganz klar, worüber geredet wird.
Mehr als 100 Redewendungen allein in deutscher Sprache
Mehr als 100 Redewendungen gibt es alleine in Deutschland und dabei kommt es auch noch auf regionale Unterschiede an. Während man in Bremen „Um den Pudding geht“, geht der Rest des Landes um den Block. Und wenn jemand in Bayern nicht „Auf der Brennsuppe dahergeschwommen“ ist, dann lässt derjenige sich nicht für blöd verkaufen. Wenn selbst Norden und Süden sich innerhalb eines Landes kaum verstehen, wie soll es dann für internationale Geschäftspartner und Kollegen erst sein?
Das englische Modeunternehmen Maxwell Scott hat eine Fabrik in Italien und ein interkulturelles Team aus Franzosen, Deutschen und Engländern, die täglich einen internationalen Sprachenmix im Büro leben. Naturgemäß dreht sich dort häufig alles um Fashion und Design und nicht selten kommen dabei die seltsamsten Redewendungen aus diversen Ländern zum Einsatz – und die Kollegen müssen dann die Bedeutung erraten.
Das Team hat deshalb ein paar internationale Fashion-Redewendungen mit kleinen Designs zusammengestellt inklusive einer Übersetzung der Bedeutung:
Presswurst
Wer sagt, jemand sehe aus wie eine „Presswurst“ meint in der Regel, dass die Kleidung viel zu eng sitzt und kurz vor der Zerreißprobe steht.
Geh zu den Erdbeeren
Diese französische Redensart (aller aux fraises“) drückt aus, dass jemand sehr kurze (möglicherweise zu kurze) Hosen trägt.
Für den Karneval angezogen
Wenn es heißt, jemand ist angezogen als wolle er direkt zum Karneval oder Fasching gehen, dann ist jemand zu einem außergewöhnlichen Anlass besonders auffällig angezogen. Das deutsche Pendant dürfte sein „angezogen wie ein Zirkuspferd“.
Ein Outfit wie eine Ampel
Wenn man in Italien darauf angesprochen wird, dass ein Modeoutfit einer Ampel gleicht, so ist dies nicht unbedingt schmeichelhaft. Die Botschaft dahinter: Die Kleidung ist schlichtweg zu bunt.
Zu wenig Stoff für Kleidung
Eine subtile Art darauf hinzuweisen, dass man zu wenig Stoff am Körper trägt und möglicherweise zu viel Haut zeigt, kennen die Menschen in Litauen. Sie konstatieren dann nüchtern, dass es wohl zu wenig Materialien gab, um die Klamotten fertigzustellen.
Über die Pfützen springen
Die selbe Botschaft nur anders ausgedrückt vermitteln die Mexikaner, wenn eine Hose zu kurz ist. Sie weisen darauf hin, dass diese sich perfekt eignet, um über Pfützen zu springen.
Gekleidet wie das 99. Regiment
Will man in Großbritannien jemanden mit Understatement darauf hinweisen, dass jemand zu einem wichtigen Anlass besonders adrett gekleidet ist, dann sagt man er sei „dressed to the nines“. Gemeint ist damit, dass derjenige genauso chick und vornehm aussieht, wie die Vertreter des als besonders adrett geltenden 99. Wilthshire Regiments.
Ein Fall für die Mode-Polizei
In den USA gibt es offenbar eine eigene Polizeistaffel nur für die Mode. Und diese rufen die Amerikaner immer dann, wenn jemand ein derart furchtbares Outfit trägt, dass es verboten gehört.