Transeuropäisches Verkehrsnetz: Europas Verkehrsstruktur soll nachhaltiger und widerstandsfähiger werden

Das Europäischen Parlament und der Europäische Rat haben sich bezüglich des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) über das Ziel, Europas Verkehrsinfrastruktur nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten, geeinigt.

EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean betont die wegweisende Bedeutung dieses Abkommens für die EU und hebt die Notwendigkeit eines Mobilitätsnetzes hervor, das den Bedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und auch den Beziehungen zu Nachbarländern, insbesondere der Ukraine, der Republik Moldau und dem Westbalkan, gerecht wird. Diese Vereinbarungen wurden getroffen:

Züge sollen bis zu 160 km/h im TEN-V-Kernnetz fahren können

Zügen im Schienenpersonenverkehr des TEN-V-Kernnetzes und erweiterten Kernnetzes soll es bis 2040 ermöglicht werden mit 160 km/h oder schneller zu fahren. Außerdem soll das Europäische Eisenbahnverkehrsleitsystem (ERTMS) im gesamten TEN-V-Netz als einheitliches europäisches Signalgebungssystem eingeführt werden, um die Sicherheit und Effizienz der Eisenbahn zu verbessern.

Sichere Parkplätze für Berufskraftfahrerinnen und -fahrer

Auch sichere Parkplätze sind im Kernnetz und erweiterten Kernstraßennetz des TEN-V im Durchschnitt alle 150 km bis 2040 geplant, insbesondere für Berufskraftfahrerinnen und -fahrer.

Großflughäfen sollen besser an Schienenfernverkehr angebunden werden

Großflughäfen mit über zwölf Millionen Passagierinnen und Passagieren pro Jahr müssen über den Schienenfernverkehr angebunden werden, um die Zugänglichkeit zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs zu stärken.

Umschlagterminals benötigen Ausbau

Umschlagterminals sollen entsprechend den Verkehrsströmen ausgebaut werden, um den kombinierten Verkehr zu fördern und den Transport von Fracht auf nachhaltigere Verkehrsträger zu verlagern.

Großstädte werden verpflichtet, für nachhaltige urbane Mobilität zu sorgen

Alle 430 Großstädte im TEN-V-Netz müssen Pläne für nachhaltige urbane Mobilität entwickeln, um emissionsfreie und emissionsarme Mobilität zu fördern.

Die Weiterentwicklung von Seehäfen wird gefördert

Der europäische Meeresraum wird effizienter in andere Verkehrsträger wie Landverkehr, Seeschifffahrt und Luftverkehr integriert, durch den Ausbau von Kurzstreckenseeverkehrsrouten und die Weiterentwicklung von Seehäfen und ihrer Hinterland-Anbindungen.

Bessere Verkehrsverbindungen in Drittländer, insbesondere Ukraine, Moldau und Westbalkan

Die Verkehrsverbindungen zu benachbarten Drittländern, insbesondere der Ukraine, der Republik Moldau und den sechs Partnern des Westbalkans werden im Zuge der neu eingerichteten europäischen Verkehrskorridore verbessert. Diese Integration zielt darauf ab, die Zusammenarbeit und den Austausch im Bereich des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) zu stärken.

Um sicherzustellen, dass das Netz rechtzeitig fertiggestellt wird – das Kernnetz bis 2030, das erweiterte Kernnetz bis 2040 und das Gesamtnetz bis 2050 – sieht die Vereinbarung verbesserte Governance-Maßnahmen vor. Hierzu gehören insbesondere Durchführungsrechtsakte für entscheidende grenzüberschreitende Abschnitte sowie spezifische nationale Abschnitte entlang der neun europäischen Verkehrskorridore.

Die Vereinbarung setzt auf eine verstärkte Abstimmung zwischen den nationalen Verkehrs- und Investitionsplänen und den Zielen des TEN-V. Dies soll dazu beitragen, Kohärenz bei der Priorisierung von Infrastrukturprojekten und Investitionen zu gewährleisten. Durch diese Maßnahmen wird angestrebt, eine effiziente Umsetzung der geplanten Entwicklungen im Bereich des transeuropäischen Verkehrsnetzes sicherzustellen.

So geht es nun weiter…

Die erzielte politische Einigung muss nun formell angenommen werden vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat. Nach Abschluss dieses Prozesses treten die neuen Vorschriften im Amtsblatt der Europäischen Union zwanzig Tage später in Kraft. Der Start des neuen Transeuropäisches Verkehrsnetzes (TEN-V)  wird auf den Connecting Europe Days in Brüssel vom 2. bis 5. April 2024 thematisiert, einer bedeutenden Mobilitätsveranstaltung in Europa.