Telefonate ins Ausland noch immer teuer
Seit dem 15. Juni 2017 dürfen unter anderem keine zusätzlichen Gebühren mehr für Gespräche aus dem EU-Ausland nach Deutschland erhoben werden. Von dieser Regel ausgenommen sind jedoch Anrufe, die vom Inland ins EU-Ausland gehen. Der Bundesverband Verbraucherzentrale (vzbv) fordert nun, diese Gesetzeslücke zu schließen.
Telefonieren, SMS schreiben und Surfen kostet im EU-Ausland nun so viel wie zu Hause. Wer jedoch mit deutscher SIM-Karte aus Deutschland beispielsweise in Belgien anruft, zahlt unter Umständen mehr, als wenn er das gleiche Telefonat aus dem EU-Ausland führt. Das EU-Parlament habe einen guten Richtlinien-Vorschlag zum europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation vorgelegt. Die Bundesregierung sollte diesen unterstützen, so die Forderung des vzbv.
Fast 2 Euro für eine Telefonminute
Im Schnitt berechnen Mobilfunkanbieter für einen Anruf aus dem Inland in andere EU-Länder circa 60 Cent pro Minute. Der Spitzenpreis liegt gar bei 1,99 Euro pro Minute, wie eine BEUC-Umfrage ergeben hat. Mobilfunkanbieter erzielen demnach bei jedem internationalen Anruf durchschnittlich mehr als 5.000 Prozentpunkte Gewinnspanne. Diese „Gelddruckmaschine“ für Anbieter müsse abgeschafft werden, so der Verband.