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Schutz vor Missbrauch an Kindern
©AungMyo, AdobeStock

Schutz vor sexualisierter Gewalt gegenüber Minderjährigen: Zur Ferienzeit besonders wichtig

Die Hauptferienreisezeit im Sommer ist für viele die schönste Zeit im ganzen Jahr. Entspannen am Strand oder an einem See, Abenteuerreisen oder Bildungsreisen. Die Vorlieben sind sehr unterschiedlich. Was ihnen allen jedoch gemeinsam ist, ist, dass beim Reisen oft nur an das Schöne gedacht wird. Neben all den positiven Bildern ist es umso wichtiger, auch problematische Entwicklungen in den Blick zu nehmen – wie etwa menschenrechtliche Risiken. Konkret geht es um den Schutz vor sexualisierter Gewalt gegenüber Minderjährigen.

Sensibilisierung und Informationen zu sexualisierter Gewalt an Minderjährigen

Konkret geht es um sexualisierte Gewalt gegenüber Minderjährigen. Reisende können touristische Infrastrukturen auf unterschiedliche Art und Weise nutzen, um Minderjährige sexuell auszubeuten. Eine Sensibilisierung und Information von Reisenden zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt ist daher gerade in der Ferienreisezeit besonders wichtig. In Kooperation mit ECPAT Deutschland e.V., der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung, Gewalt und Menschenhandel, sowie der Zentralen Geschäftsstelle der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) weist der Deutsche Reiseverband (DRV) zu Beginn der Hauptferienzeit verstärkt mit einer Plakatkampagne an deutschen Flughäfen und Fernbahnhöfen auf sexualisierte Gewalt an Minderjährigen hin.

Ziel ist es, Reisende vor Reiseantritt für das Thema Kinderschutz zu sensibilisieren und sie gleichzeitig zu ermutigen, verdächtige Beobachtungen von sexualisierten Übergriffen auf Kinder im Urlaubsland zu melden. Sexuelle Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus findet weltweit statt. Versteckt oder ganz offensichtlich, innerhalb eines Landes oder über Grenzen hinweg. Oft werden Kinder aus anderen Landesteilen oder Nachbarländern in touristische Regionen gebracht, dort „angeboten“ und so sexueller Gewalt ausgesetzt. Dies geschieht sowohl in Deutschland, Europa und im Rest der Welt. Vor allem in Ländern des globalen Südens ist die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern ein weit verbreitetes Problem. Täterinnen und Täter sind häufig Reisende, die im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung wohlhabend sind und die vermeintliche Anonymität im Ausland bewusst zur Begehung solcher Straftaten nutzen. Bei der Kontaktaufnahme zu Kindern oder dem Austausch mit anderen Täterinnen und Tätern spielt das Internet oft eine wichtige Rolle.

Plakatkampagne im Sommer

Die Hinweis-Plakate werden im Sommer unter anderem an den Flughäfen Frankfurt/Main, Hannover und Köln/Bonn sowie am Kölner Hauptbahnhof zu sehen sein. Weitere Flughäfen und Bahnhöfe sollen folgen. Möglich wurde die Initiative durch das Engagement des Arbeitskreises Kinderschutz im DRV und der beteiligten Partner: DER Touristik, Forum Anders Reisen, ITB Berlin, TUI und Studiosus. Ein besonderen Dank geht zudem an ProPK, die die Aktionsehr unterstützen.

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist weltweit ein Verbrechen und darf weder zu Hause noch auf Reisen und im Urlaub ein Tabuthema sein. Auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland können Deutsche im Ausland, die sexuellen Missbrauch von Kindern begehen, gemäß deutschem Recht strafrechtlich verfolgt werden. Verdachtsfälle oder Hinweise können auf der Plattform nicht-wegsehen.net gemeldet werden. Dies ist unabhängig davon, ob man sich im Urlaub oder beruflich unterwegs befindet, und dies entweder offen oder anonym.

Die Meldeplattform wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert. Auch die Unternehmen der Branche und der DRV engagieren sich aktiv für den Kinderschutz, um einen Beitrag zur Eindämmung der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen im Tourismus zu leisten.