Weniger Versicherungsschäden durch Aufforderung, ehrlich zu sein
Wenn Versicherer Ihre Kunden vor Ausfüllen der Antragsunterlagen darum bitten, alle Angaben wahrheitsgemäß zu beantworten – sei es schriftlich oder mündlich – könnte die Versicherungswirtschaft rund 100 Millionen Euro pro Jahr sparen. Auch Versicherte würden maßgeblich davon profitieren etwa, weil die Beiträge seltener erhöht würden, wenn weniger falsche Schadensfälle ausbezahlt würden. Das hat eine Erhebung des britischen Marktforschers Consumer Intelligence ergeben.
Der geschätzte Schaden, der jedem einzelnen Versicherer durch fehlerhafte oder bewusst falsche Angaben entsteht, liegt bei rund 502 Britischen Pfund. In kontrollierten Experimenten mit Versicherungskunden, stellten die Forscher fest, dass Verbraucher bei Versicherern durchschnittlich öfter lügen als bei anderen Branchen. Wurden sie vor dem Experiment aber aufgefordert, alle Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten, so sank die Fehlerquote um fast ein zehn Prozent. Allerdings unterstellt Consumer Intelligence keineswegs per se, dass Kunden absichtlich Lügen, oft seien die Fragen der Versicherer so unverständlich formuliert, dass der Antragsteller nur erraten kann, was gemeint ist. Die Assekuranz sollte deshalb Fragen verständlicher formulieren. Aber allein der Appell an die Ehrlichkeit könne schon Früchte tragen. Ein klassisches Beispiel für absichtliche Falschaussagen kennt etwa die Kfz-Versicherungsbranche. Nach dem durchschnittlichen jährlichen Kilometerstand des zu versichernden Autos gefragt, gibt mancher statt der bislang jedes Jahr rund 12.000 gefahrenen Kilometer etwa 10.000 an, um Geld zu sparen und hofft dabei selbst, etwas weniger Auto zu fahren, um auf diesen Kilometerstand zu kommen.
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