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Machu Picchu
© Luis Gamero/Prompéru

Machu Picchu will erstes klimaneutrales Reiseziel werden

Der Berg Machu Picchu in den peruanischen Anden hat von der von Green Initiative, einem von der UN akkreditieren Zertifizierer, das Siegel der Klimaneutralität verliehen bekommen und ist damit das erste CO2-neutrale Reiseziel der Welt.Die Zertifizierung geht auf eine Reihe verschiedener Maßnahmen zurück, die in der letzten Zeit durchgeführt worden waren, teilt die Tourismusorganisation PROMPERÚ mit. Dazu gehören Fortschritte bei der Kreislaufwirtschaft mittels Recycling und das Projekt „Eine Million Bäume für Machu Picchu“. Im Rahmen dieser Initiative wurden bereits 300.000 Bäume gepflanzt. Die Plastikflaschen in der Region werden inzwischen zusammengepresst, sodass eine deutlich höhere Menge pro Fuhre abtransportiert werden kann. Glasflaschen werden zu Sand gemahlen, der im Hausbau wiederverwendet wird.

Aus den hunderten Litern Altspeisefett, die in Restaurants anfallen, wird Biodiesel für den Antrieb der Touristenbusse gewonnen. Ein Pyrolyse-Verfahren spaltet Verbindungen organischen Mülls und liefert dadurch Biokohle zum Düngen.

Machu Picchu soll bis 2050 komplett klimaneutral sein

Das sind nur vier Beispiele, die den Weg zum großen Ziel bereiten, wie die staatliche Organisation PROMPERÚ erläutert: „Bis 2030 wollen wir die Emissionen um 45 Prozent senken, und bis 2050 komplett klimaneutral sein. Wir möchten unseren Besuchern nicht nur ein unvergessliches, sondern auch klimafreundliches Erlebnis in Machu Picchu bieten.“

Hoch oben, auf 2400 Meter Höhe in den peruanischen Anden, erstreckt sich über eine Fläche von 325 Quadratkilometern eines der neuen Weltwunder: Machu Picchu, von den Inkas im 15. Jahrhundert erbaut und heute mystische, sagenumwobene Ruinenstadt von gigantischer Größe. Seitdem der Amerikaner Hiram Bingham Machu Picchu 1911 der Welt vorstellte, zog der Ort mehr und mehr Touristen an. Bis zur Corona-Pandemie kamen durchschnittlich 4.000 am Tag. Durch den Anstieg der Besucherzahlen erhöhte sich jedoch die Umweltverschmutzung in dem Gebiet. Allein 6.000 Glas- und Plastikflaschen sammelten sich pro Tag an, die zum Recycling nach Lima gebracht werden mussten. Weil sie diesen Zustand nicht länger für tragbar hielten, gründeten Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor die Initiative „Machupicchu Carbono Neutral“ – für ein CO2-neutrales Machu Picchu.

„Overtourism“ als weltweites Problem

Medienberichten zufolge lag die tatsächliche Besucherzahl trotz der Empfehlung der UNESCO, diese auf 2.500 pro Tag zu begrenzen, zuletzt bei 6.500 pro Tag. Damit leidet die Region um den Machu Picchu an dem Phänomen des „Overtourism“ (auch Übertourismus bzw. Massentourismus), von dem zunehmend weitere Regionen weltweit betroffen sind.

Mit knapp 1,5 Milliarden internationalen Reiseankünften war das weltweite Tourismusaufkommen im Jahr 2019 vor der Coronapandemie der Welttourismus-Organisation (UNWTO) so hoch wie nie zuvor. Mit wenigen Ausnahmen ist demnach die Zahl der grenzüberschreitenden Reisen in jedem Jahr weiter gestiegen und ist heute etwa zehn Mal so hoch wie noch vor 50 Jahren.