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Kuss & Begrüßung: die 12 kuriosesten Traditionen weltweit

Am 14.02.ist Valentinstag, der Tag der Liebenden. Grund genug für die Reisesuchmaschine swoodoo, die verschiedensten Kuss- und Begrüßungstraditionen aus aller Welt einmal genauer anzuschauen – Ein Knigge für die wohl schönste Sache der Welt.


1. Brasilien, im Land des Amazonas: Küsschen am Telefon

Im größten Land Lateinamerikas sind die Bräuche unterschiedlich: In Rio de Janeiro werden die Damen zur Begrüßung gleich zweimal (rechte Wange, linke Wange) geküsst. In São Paulo, der größten Stadt des Landes, hingegen nur einmal. Unter Männern dominiert ein fester Händedruck mit Augenkontakt, unter Freunden auch ein freundlich gemeinter Klaps auf die Schulter. Zur Verabschiedung am Telefon sagen Bekannte und Freunde untereinander „Beijo“ oder „Beijinho“ (Küsschen), was der Gesprächspartner dann mit „outro” erwidert.

2. China, das Reich der Mitte: Der Händedruck setzt sich durch

Eine kurze Verbeugung ist die traditionelle Begrüßung in China. Doch mittlerweile wird diese, gerade in touristischen Regionen, vom in Europa gängigen Händedruck verdrängt. Was das Küssen angeht: Noch in den 70er- und 80er-Jahren brachten sich öffentlich küssende Paare in Schwierigkeiten mit der Polizei. „Unmoralisches Verhalten“ wurde mit Erziehungskursen oder sogar Gefängnis bestraft. Erst im Jahr 1997 schaffte China das entsprechende Gesetz ab. Inzwischen sind küssende Paare in Metropolen wie Peking und Shanghai normal.

3. Thailand, das Land des Lächelns: respektvolle Verbeugungen

Das Urlaubsland mit seinen Full-Moon-Strandpartys erweckt schnell den Anschein, es sei fast alles erlaubt. Tatsächlich ist die Gesellschaft sehr konservativ. Anfassen bei der Begrüßung ist tabu, ein Wangenküsschen ist gänzlich unerhört. Stattdessen verneigen sich Thailänder mit einem „Wai“. Das ist der buddhistische Gruß mit den Händen vor der Brust und eine Respektbezeugung. Je höher die Hände vor dem Gesicht gehalten werden und je tiefer die Verbeugung, desto größer die vermittelte Wertschätzung.

4. Neuseeland, Land der langen, weißen Wolke: Wenn sich Seelen grüßen

Die Maori, das indigene Volk Neuseelands, pressen zur Begrüßung Stirn und Nase zusammen. Diese sehr vertraut anmutende Begrüßung heißt „Hongi”. Dabei wird der „Ha”, der „Atem des Lebens” ausgetauscht und die beiden Seelen miteinander in Berührung gebracht.

5. Äthiopien, kulturreich und einzigartig: vertrauensvolle Wangenküsse

Gute Bekannte küssen sich in Äthiopien zur Begrüßung mindestens dreimal auf die Wangen. Je nachdem, wie innig die Beziehung der Personen ist, kann dieser Brauch auch auf zehn oder mehr Küsschen ausgeweitet werden. In einem formalen Rahmen ist der Händedruck die Begrüßung der Wahl, wobei dieser leichter ausfällt als in Europa. Küsse auf den Mund, auch bei Paaren, sind in der Öffentlichkeit eher verpönt.

6. Frankreich, ma chérie: Wangenküsse für alle

Berühmt als Land der Küsse, hat es sogar dem Zungenkuss als „French Kiss“ den Namen gegeben. Zur Begrüßung und zur Verabschiedung gibt es zwei Wangenküsse unter Frauen oder wenn sich Frau und Mann treffen, Männer begrüßen sich untereinander meist per Händedruck. Je nach Region kann die Anzahl der „bises” variieren, eine feste Regel gibt es nicht.

7. Schweiz, klein aber fein: vielfältige Küsschen

Wahrscheinlich wird in keinem anderen Land der Welt so vielfältig begrüßt wie geküsst. Unter guten Freunden gibt man sich links, rechts, links ein Küsschen. Meistens verfolgen dieses Ritual nur junge Menschen. Die französischsprachige Schweiz hingegen gibt sich nur zwei Küsschen.

8. Belgien, im Land der Schokolade: sportliche Wangenküsse

Der angedeutete Wangenkuss gehört auch in Belgien zur Begrüßung unter guten Bekannten und jedem Abschied dazu. Dazu beginnt man auf der linken Seite und küsst im Seitenwechsel dreimal in die Luft, nicht auf die Wange. Eine gute Regel: Wo ein Handschlag angebracht ist, kann die „bise“ nicht gänzlich verkehrt sein – wie zum Beispiel unter Gegnern am Ende eines sportlichen Turniers.

9. Die USA, Land des Hollywood-Kusses: Umarmungen statt Küsse

Anders als in Frankreich, ist der Wangenkuss zur Begrüßung in Amerika nicht üblich – zu viel der Nähe! Bereits die Vorstellung, die Lippen von Freunden, Bekannten oder gar Fremden auf der eigenen Haut zu spüren, löst ein entschlossenes Ausweichmanöver aus. Typisch ist stattdessen die Umarmung zur Begrüßung.

10. Griechenland, im Land der Götter: Luft-Küsse auf die Wangen

Trifft ein Grieche oder eine Griechin auf einen Freund oder Kollegen, darf unabhängig des Geschlechts geküsst werden. Allerdings auf die Wangen, einmal rechts, einmal links und bitte ohne zu viel Berührung mit den Lippen, oft auch mit einem Klaps auf den Rücken. Am besten erwischen die Begrüßenden nur die Luft.

11. Slowakei, das kleine große Land: verbale Küsschen

Ältere Herren begrüßen Damen noch häufig mit einer abgewandelten Form des altösterreichischen „Küss die Hand“. Ausgesprochen wird dabei nur der Anfang des Satzes „Ich küsse“ („bozkavam“). Die gedachte Fortsetzung „Ihre Hand“ wird weggelassen – wie auch die Aktion selbst.

12. Österreich, Land der Berge, Land am Strome: Küss die Hand!

Österreich ist berühmt für den formvollendeten Handkuss, der dort regelrecht zelebriert wird. Die Habsburger brachten den Brauch aus Spanien ins Land, dort war er Teil des Hofzeremoniells. Noch heute ist er gebräuchlich, besonders während der Wiener Ballsaison. Bei der korrekten Ausführung hebt der Herr die Hand der Dame leicht an, beugt sich darüber und berührt den Handrücken vorsichtig mit den Lippen.