Das sind die beliebtesten Städte für eine Zugreise diesen Sommer
Immer mehr Deutsche wollen auf Flugreisen verzichten und steigen auf die Bahn um. Wohin reisen die Deutschen in den Sommermonaten am liebsten und welche Inlandsziele liegen im Trend? Aktuelle Buchungsdaten von Trainline, einer Plattform für Bahn- und Busreisen, geben einen Überblick.
Die meisten deutschen Bahnreisenden zieht es nach Paris. Der französische Spitzenreiter verbucht dabei einen Anstieg um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Überraschender Favorit der Zugreisenden ist Brüssel (Platz 2): Die belgische Hauptstadt belegt mit einem Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Platz zwei der meistgebuchten Destinationen. Damit rutscht Wien (Platz 3) als zuletzt zweitbeliebtestes Reiseziel zu Ostern außerhalb Deutschlands für den Buchungszeitraum zwischen Juli und August etwas nach hinten – kann jedoch trotzdem einen Zuwachs von 19 Prozent verzeichnen. Amsterdam (Platz 4) und Straßburg (Platz 5) komplettieren die Top 5 der beliebtesten Sommerreiseziele. Im Falle der niederländischen Hauptstadt ein durchwachsenes Ergebnis: Zwar sind die Ticketbuchungen nach Amsterdam seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 232 Prozent gestiegen, im Vergleich zum vergangenen Jahr jedoch um fast ein Viertel geschrumpft.
Nicht nur Städte für eine Zugreise, sondern auch Events
Grenzüberschreitende Zugreisen buchen die Deutschen aber nicht nur für klassische Städtetrips, sondern auch für Events: Obwohl Bordeaux als berühmtes Weinbauzentrum und durch seine beeindruckende Architektur ein ebenso beliebtes Ziel für Sightseeing ist, hat es die Deutschen in diesem Sommer vor allem für die Tour de France in die französische Küstenstadt gezogen. Dafür spricht der Anstieg an Ticketbuchungen um 252 % im Vergleich zum selben Zeitraum im vergangenen Jahr. Am 7. Juli haben die Teilnehmenden dort die siebte Etappe des weltbekannten Radrennens beendet.
Schweizer*innen fahren am meisten Zug
Knapp 16 Prozent aller 2020 auf dem Landweg zurückgelegten Personenkilometer entfielen laut Eurostat in der Schweiz auf Fahrten mit Zügen. Damit liegt die Alpenrepublik im europaweiten Vergleich auf dem ersten Platz, obwohl sie hinsichtlich der Gesamtlänge des Schienennetzes lediglich im Mittelfeld rangiert.
Der Zugverkehr ist in seiner Funktion für den innerstädtischen, vor allem aber den regionalen und überregionalen Passagiertransport ein elementarer Faktor für die Verkehrswende.
Daten der Interessenvertretung Trainline zufolge investierten Bund und der Bahnsektor 2020 etwa 7,9 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur, Prognosen zufolge soll die Höhe der Investitionen 2029 auf rund zehn Milliarden Euro ansteigen.
Zugfahren ist hinsichtlich der Gesamtzeit attraktiver als Fliegen
Oftmals steht vor einer Reise die Entscheidung, ob diese per Flugzeug oder per Bahn unternommen wird. Hierbei muss sowohl die Entfernung als auch die Reisezeit betrachtet werden, denn bei Reisen bis 400 Kilometer ist der Zug zeitlich attraktiver. Bei einer durchschnittlichen Gesamtreisezeit hängt jedoch das Flugzeug die Bahn ab.
Der ADAC wollte es genau wissen und hat 20 Reiserouten innerhalb Europas für Zug- und parallel Flugreisen via Internet verglichen und ausgewertet. Das Ergebnis: Bei der durchschnittlichen Gesamtreisezeit hängt das Flugzeug die Bahn ab, auch weil weniger Umstiege nötig sind. Die Reise mit dem Zug dauerte im Schnitt knapp sieben Stunden, mit dem Flugzeug rund fünfeinhalb Stunden. Die Flugreise war somit etwa eineinhalb Stunden schneller. Bei zwölf von 20 Routen war das Flugzeug mit über einer Stunde Zeitgewinn klar im Vorteil.
Fliegen ist teurer Reisen mit der Bahn
Beim Test wurden neben der zu erwartenden Dauer auch die Kosten der Zug- und Flugreisen überprüft. Die durchschnittlichen Kosten für die Flugreise waren mit 222,42 Euro in dem Test mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie für die Bahnreise (83,22 Euro). Dabei hat der ADAC jeweils zwei verschiedene Buchungszeitpunkte verglichen: einmal drei Wochen und einmal eine Woche vor Abreise. Die Bahnpreise stiegen im Schnitt um 20 Prozent, die Flugpreise sogar um durchschnittlich 54 Prozent. Es lohnt sich also, frühzeitig zu buchen.
Zielmetropolen bei der Erhebung waren die vier beliebtesten Städte deutscher Urlauberinnen und Urlauber auf dem europäischen Festland: Amsterdam, Paris, Prag und Wien. Gestartet wurde jeweils aus den deutschen Metropolen Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München. Um eine größtmögliche Vergleichbarkeit zu erzielen, startete die Reise jeweils ab dem Rathaus der deutschen Städte und führte mit dem ÖPNV zum Bahnhof und Flughafen.
Grenzübergreifendes Schienennetz könnte Bahnfahren attraktiver machen
Damit Bahnfahren in Europa zukünftig eine konkurrenzfähige Alternative zum Fliegen werden kann, muss das grenzübergreifende Schienennetz weiter ausgebaut werden. Die wichtigsten Ziele dabei sind schnellere Verbindungen, zum Beispiel durch eigene Hochgeschwindigkeitstrassen, sowie ein größeres Angebot. Zudem sollten Zugreisen durch mehrere europäische Länder bequem auf einem Portal buchbar und kostengünstig sein.
Weitere Informationen zu dem Zug-Flug-Vergleich finden sich unter adac.de.
Über Trainline
Trainline ist eigenen Angaben zufolge eine unabhängige Plattform für Bahn- und Busreisen, die Bahn- und Busfahrkarten an Millionen von Reisenden auf der ganzen Welt verkauft und es ihnen ermöglicht, ihre Reisen an einem einzigen Ort über die Website und die beliebte mobile App zu suchen, zu buchen und zu verwalten.
Trainline ist ein One-Stop-Shop für Bahn- und Busreisen, der Millionen von Routen, Tarifen und Reisezeiten von 270 Bahn- und Busunternehmen in 45 Ländern zusammenfasst. Trainline soll den Zugang zu Bahn- und Busreisen erleichtern und die Reisenden dazu ermutigen, sich für eine umweltfreundlichere Transportlösung zu entscheiden.