Welche Nationalitäten die E-Bürgerschaft in Estland beantragen
Estland hat im Mai 2015 als erstes Land der Welt eine digitale Staatsbürgerschaft, die E-Residency, eingeführt. Für mittlerweile 100 Euro (bis Januar 2016 waren es 50 Euro) kann praktisch jeder E-Resident von Estland werden. Virtuelle Bürger erhalten einen elektronischen Personalausweis, der beispielsweise eine staatlich beglaubigte digitale Unterschrift ermöglicht. Ferner vereinfacht die E-Residency den Zugang zu Bankgeschäften oder der Gründung eines Unternehmens in Estland.
Bis 2025, so der Plan der estnischen Regierung, soll E-Estonia zehn Millionen „Einwohner“ haben – bei einer tatsächlichen Bevölkerung von 1,3 Millionen. Noch scheint dieses ambitionierte Ziel aber in weiter Ferne zu liegen. Bislang haben sich rund 15.600 Menschen aus 136 Ländern um die digitale Staatsbürgerschaft beworben.
Auch Angela Merkel ist E-Bürgerin von Estland
Unter den Antragstellern finden sich etwas mehr als 700 Deutsche, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die e-Bürgerin Nummer 11.867 ist. Die Mehrheit der E-Residents (88 Prozent) ist indes männlich und hat überwiegend (65 Prozent) geschäftliche Motive.
Einige der elektronischen Neubürger (15 Prozent) begeistert dagegen einfach nur die Idee einer virtuellen Staatsbürgerschaft. Etwas mehr Ideenreichtum könnten auch die hiesigen Behörden vertragen. Deutschland zählt beim E-Government zu den EU-Ländern mit Nachholbedarf.
Die Grafik bildet Daten zur estnischen E-Residency ab.
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