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Reise-Inflation ist in Deutschland besonders deutlich spürbar
© Ratana21, Adobestock

Reise-Inflation ist in Deutschland besonders deutlich spürbar

In Deutschland macht sich die Reiseinflation besonders stark bemerkbar. Eine Analyse der Geschäftsreise-Management-Plattform Travelperk untersucht die Preisentwicklung für Geschäftsreisen in den USA und Europa. Herausgefunden wurde, dass sich die Preise in Europa langsamer stabilisieren als in den USA.

Zur Analyse der Preisentwicklung wurden die durchschnittlichen Tarife für Flug, Bahn und Hotels untersucht, die Kundinnen und Kunden von Travelperk in der ersten Hälfte dieses Jahres gebucht haben.

Im Europavergleich ist in Deutschland die Reise-Inflation besonders hoch

Dabei fällt auf: Verglichen mit Gesamteuropa, insbesondere mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich, stabilisieren sich die Preise in Deutschland noch langsamer und die Reise-Inflation macht dem Markt spürbar mehr zu schaffen. Besonders sichtbar wird dies ausgerechnet bei Bahnpreisen. Doch auch für Flüge und Hotels greifen Geschäftsreisende nach wie vor tiefer in die Tasche als vor der Inflation. Im zweiten Quartal dieses Jahres lagen die gebuchten Flüge an deutschen Flughäfen stolze 58 Prozent über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren sie sogar um 11 Prozent höher.

Anders ist es im Vereinigten Königreich, denn dort waren die Flugtickets im zweiten Quartal 2023 zwar auch ein Drittel teurer als vor der Pandemie, doch verglichen mit dem Vorjahresquartal betrug die Preissteigerung jedoch nur ein Prozent. Die Reise-Inflation ist demnach im Vereinigten Königreich spürbar abgeflacht. Auch in Frankreich erholen sich die Flugpreise. Der Preisanstieg lag dort im Vergleich zu Vor-Corona nur bei moderaten 12 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Preise immerhin um acht Prozent an.

Auch die Bahnpreise und Übernachtungspreise sind in Deutschland überdurchschnittlich teuer

Vergleicht man die Preise gebuchter Zugtickets in Deutschland mit denen des Vereinigten Königreichs und Frankreichs, ergibt sich ein noch deutlicheres Bild. Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie kosten die Tickets in Deutschland nun 17 Prozent mehr und waren auch im Vorjahresvergleich um 13 Prozent höher. Die Lage im Vereinigten Königreich stellt sich völlig anders dar: Dort lagen die Preise im zweiten Quartal 2023 sogar 39 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie und etwa 12 Prozent höher als im Vorjahr. In Frankreich waren die Preise im zweiten Quartal dieses Jahres stolze 47 Prozent niedriger als vor Covid und sechs Prozent unter den Tarifen des Vorjahresquartals.

Das Gefälle zwischen Deutschland und vergleichbaren Märkten bei den Übernachtungspreisen für Hotels, die über die Plattform im zweiten Quartal gebucht wurden, zeigt sich nicht ganz so deutlich. In Deutschland lagen die Preise 13 Prozentpunkte über dem Niveau vor der Pandemie und neun Prozent über dem Vorjahresquartal. Im Vereinigten Königreich waren die Preise mit nur drei Prozent moderat über dem Niveau vor Corona. Die Veränderung zum Vorjahresquartal betrug nur plus zwei Prozent, was vernachlässigbar ist. In Frankreich lagen die Hotelpreise im zweiten Quartal 2023 um sechs Prozent über den Durchschnittstarifen vor Corona und sogar vier Prozent unter dem Niveau des zweiten Quartals 2022.

„Wir haben eine Reihe von Märkten untersucht, um zu sehen, wie sich Faktoren wie Inflation, ein zum Teil reduziertes Angebot sowie nicht zuletzt gestiegene Energiekosten auf Reisetarife auswirken“, kommentiert DACH-Chef Eugen Triebelhorn die Analyse von TravelPerk. „Dabei haben wir zum einen festgestellt, dass Europa bei der Stabilisierung der Tarife gegenüber den USA sichtbar hinterherhinkt. Was aber fast noch mehr ins Auge stach, war das Bild der Preisentwicklung hierzulande verglichen mit anderen Märkten auf dem Kontinent. Innerhalb der untersuchten Kategorien Flug, Zug und Hotel wiederum überraschte besonders der Unterschied bei den gebuchten Bahntickets.“