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Deutscher Maschinenbau setzt wieder auf Russland

Jeder zweite deutsche Maschinenbauer rechnet laut einer Studie des Branchenverbands VDMA bis Jahresende wieder mit steigenden Umsätzen, was von einer positiven Entwicklung der Exporte Richtung Russland Anfang 2017 untermauert wird. Allerdings bezeichnen ebenso viele der befragten knapp 230 Unternehmen mit Präsenz in Russland ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht.

Schwacher Ölpreis und Rubel

„Die russische Wirtschaft steckt noch immer in der längsten Krise ihrer neueren Geschichte. Der niedrige Ölpreis, der Rubelkurs und die Sanktionen zwingen die russische Regierung jedoch, die Diversifizierung ihrer Wirtschaft voranzutreiben. Davon werden auch die deutschen und europäischen Maschinenbauer profitieren“, kommentiert Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter der Außenwirtschaft des VDMA, das Ergebnis der Umfrage.

Seit 2012 haben sich Exporte nach Russland mehr als halbiert, 2016 sanken sie abermals um 6,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Damit ist das Land inzwischen auf Platz elf der Exportrangliste abgerutscht. Allerdings gehen nur noch neun Prozent der Befragten von weiter sinkenden Umsätzen aus. „In den mittelfristigen Planungen zeigt sich ebenfalls Optimismus. Das Engagement bei Investitionen hat zugenommen, 13 Prozent der befragten Firmen unterhält inzwischen eine Produktion oder eine Montage in Russland. Das sind fast doppelt so viele wie in der vorhergehenden Umfrage iim Jahr 2015“, so VDMA-Russland-Expertin Monika Hollacher.

Chinesen füllen Lücken aus

Auch wenn immer mehr deutsche Maschinenbauer in Russland aktiv sind und der Wert bis 2020 auf 20 Prozent steigt, wird der Mangel an verlässlichen Rahmenbedingungen als Hürde gesehen. 71 Prozent der Befragten sehen diesen Faktor als entscheidungsrelevant, aber nur drei Prozent sehen verlässliche Rahmenbedingungen derzeit als gegeben in Russland.

Während deutsche Hersteller noch auf einen deutlichen Aufschwung ihres Russlandgeschäfts warten, sind die chinesischen Wettbewerber schon auf dem Vormarsch. Litten chinesische Unternehmen 2015 ebenso kräftig wie die Firmen aus dem Westen unter der Wirtschaftskrise, hat sich dieses Bild inzwischen gewandelt. Im vergangenen Jahr exportierte China laut eigener Statistik Maschinen und Anlagen für umgerechnet 4,9 Milliarden Euro nach Russland. „Damit überflügelten sie erstmals das Volumen der deutschen Maschinenexporte“, schließt Hollacher.

Quelle: www.pressetext.com