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Lange Strecken sind inzwischen auch mit dem E-Auto kein Problem.
© sofiko14, AdobeStock

Lange Strecken mit dem E-Auto: So klappt es

Lange Strecken in die Toskana oder nach Skandinavien in den Urlaub fahren: Viele bezweifeln noch, dass das auch mit dem E-Auto funktioniert. „Wenn man richtig plant, dann sind auch lange Strecken kein Problem“, sagt Ralf Bayerlein, Experte für Elektromobilität beim Verkehrsclub Deutschland (VCD). Vor längeren Fahrten sollte man das Auto nicht nur auf die empfohlenen 80 Prozent, sondern auf 100 Prozent aufladen. Das schadet dem Akku nicht, weil er umgehend wieder entladen wird. Weitere Tipps für die Urlaubsfahrt mit dem E-Auto gibt das Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Mehr Pausen für lange Strecken einplanen 

Wer es gewohnt ist, möglichst schnell die gesamte Strecke durchzufahren, muss mit dem E-Auto umdenken. Anhaltend hohes Tempo sowie ständiger Temperaturwechsel belasten den Akku. Kurze Toilettenpause? Ralf Bayerlein rät: „Auch wenn die Fahrtunterbrechung nur wenige Minuten dauert, das Auto in dieser Zeit zumindest teilweise laden.“ Ideal dafür sind Schnellladesäulen, die es inzwischen an fast allen Autobahnraststätten gibt.

Insgesamt muss man aber mehr Pausen einplanen als beim Verbrenner. Deshalb unbedingt genügend Spielsachen für die Kleinen einpacken. Aus eigener Erfahrung weiß Bayerlein: „Durch die regelmäßigen Pausen sind Fahrten mit dem E-Auto für Eltern und Kinder viel entspannter.“ Abgesehen davon erhöhen Pausen auch die Sicherheit. Tipp: Vor einem Urlaub ein Testwochenende absolvieren und ein weiter entferntes Ziel ansteuern. So lernt man das Handling des Elektroautos besser kennen, wenn man sonst daheim viel Kurzstrecke fährt und den Akku nur an gewohnten Ladesäulen anschließt.

Nach Lademöglichkeiten in der Unterkunft fragen

Wer elektrisch unterwegs ist, hat manchmal Vorteile: Solange das Fahrzeug lädt, ist der Parkplatz vielerorts umsonst. Man kann also in aller Ruhe bummeln oder ein Eis essen gehen. Doch Vorsicht: immer die maximalen Standzeiten beachten. Sind die überschritten, wird manchmal eine „Blockiergebühr“ abgebucht, weil das Fahrzeug den Ladepunkt länger als notwendig blockiert.

Vor der Buchung eines Hotels oder einer Ferienwohnung sollte man nachfragen, ob das Auto direkt in der Unterkunft aufgeladen werden kann und welche Kosten dabei entstehen, rät Ralf Bayerlein in „Baby und Familie“. Manchmal ist der Ladestrom sogar im Übernachtungspreis enthalten. Die Unterkunft hat keine Ladestation? „Nicht nur an Autobahnen, auch in den Ferienorten werden die Schnellladesäulen derzeit massiv ausgebaut“, sagt der Experte. Es lohnt sich, vorher nachzufragen.

Die Tipps stammen aus der aktuellen Ausgabe des Magazins „Baby und Familie“, Ausgabe 6/2023, das in vielen Apotheken erhältlich ist.  

Neue E-Autos meistern auch lange Strecken

Weitere Tipps fürs Fahren mit E-Autos in der Urlaubssaison gibt der ADAC in einer aktuellen Meldung. „Die Reichweite vieler E-Autos hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Für viele Fahrzeuge ist eine Entfernung von 400 Kilometern kein Problem mehr. Der Urlaubsreise mit einem E-Auto steht somit nichts entgegen“, so Piero Scazzi, Technikexperte des ADAC Hessen-Thüringen.

Ältere Elektroautos mit einer realen Reichweite um 150 Kilometer sind für Langstrecken hingegen wenig geeignet. Sie werden vorwiegend im Stadt-, Umland- und täglichen Pendelverkehr genutzt. Bei langen Urlaubsfahrten müssen Nutzer häufigere Ladepausen und somit eine deutlich längere Reisezeit einplanen.

Laden im Ausland

Wer sich entschließt mit dem E-Auto in den Urlaub zu fahren, sollte vorab gut planen und genügend Reisezeit einkalkulieren. Gerade in Bezug auf die Reiseroute sollten sich Urlauber im Vorfeld einen Überblick über die vorhandene Ladeinfrastruktur verschaffen. Nicht in allen beliebten Reisezielen ist diese ausreichend vorhanden, teils gibt es große regionale Unterschiede. Mitteleuropäische Länder oder Länder in Nordeuropa bieten ein relativ umfassendes Ladenetz. In einigen süd- und osteuropäischen Ländern ist die Ladeinfrastruktur hingegen weniger ausgebaut. Hier müssen die Ladestopps besser geplant werden. Einen Überblick über Ladestationen in Europa gibt es hier.

Auch bei der Art der Ladestationen gibt es signifikante Unterschiede. „Schnellladestationen sind für Reisende besonders relevant, sie werden aber umso rarer, je weiter es in den Süden oder von den Hauptreiserouten weg geht“, erklärt Piero Scazzi. Für die Routenplanung ist nicht nur die Reichweite des Autos, sondern auch das Netz an Schnellladestationen ausschlaggebend. Reisende sollten sich im Vorfeld zudem über die Bezahlmöglichkeiten an der Ladeinfrastruktur informieren und prüfen, ob die heimischen Ladekarten und Ladeapps, auch in den Reiseländern funktionieren, also ein Roamingabkommen besteht.

Tipps für eine entspannte Urlaubsfahrt

Damit der Urlaubsfahrt mit dem E-Auto nichts im Weg steht, können folgende Tipps helfen:

  • Früh genug laden: Bei der Planung des nächsten Ladestopps sollte stets eine Restkapazität von 10 bis 20 Prozent eingeplant werden.
  • Hauptreisezeiten vermeiden: Wer zu den Hauptreisezeiten unterwegs ist, konkurriert mit mehr Reisenden um freie Ladestationen.
  • Unnötiges Gewicht reduzieren: Zusätzlicher Ballast auf und im Auto erhöht den Energieverbrauch.
  • Unterkunft mit Lademöglichkeit buchen: Gerade in Ländern mit wenigen öffentlichen Ladesäulen sollte man bei der Wahl der
  • Unterkunft darauf achten, dass eine Lademöglichkeit gegeben ist.
  • Ladestopps möglichst angenehm gestalten: Selbst an Schnellladestationen braucht ein Ladevorgang je nach Auto 20 bis 45 Minuten.
  • Die Zeit sollte möglichst gut genutzt werden, gerade bei der Reise mit Kindern.