Russische Umgangsformen: Diese 10 Tipps helfen, Fehler zu vermeiden
Für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft reisen Millionen von Menschen nach Russland, darunter auch Mitarbeiter von multinationalen Unternehmen. Bis zum 15. Juli findet das Turnier statt. Was Reisende wissen sollten: Russische Kultur- und Umgangsformen unterscheiden sich von denen hierzulande. Wer peinliche kulturelle Fauxpas vermeiden möchte, muss für so eine Reise nicht unbedingt Russisch sprechen, sollte aber eine gewisse Neugierde entwickeln und die Bereitschaft zeigen, sich aus der eigenen kulturellen Komfortzone herauszubewegen, rät die Crown World Mobility.
Was sollte man in Russland beachten? Diese zehn Tipps helfen Fußball-Fans und Geschäftsreisenden, die russische Kultur zu verstehen und den Aufenthalt während der Weltmeisterschaft zu genießen.
1. Zeit lassen, ins Gespräch zu kommen
Erwarten Sie nicht, ein Gespräch so leicht zu führen, wie Sie es aus Deutschland kennen. Small-Talk ist in Russland nicht die Norm. Russen brauchen normalerweise Zeit, um Vertrauen aufzubauen.
2. Zu hohe Erwartungen
Seien Sie nicht beleidigt, wenn Ihr freundliches Lächeln nicht erwidert wird. Russen neigen dazu, nur Menschen anzulächeln, die sie kennen und denen sie vertrauen.
3. Auf direkte Fragen vorbereitet sein
Wenn Sie ein Gespräch mit Russen führen, seien Sie auf einige persönliche und direkte Fragen vorbereitet, zum Beispiel fragen Sie, wie viel Sie verdienen oder warum Sie keine Kinder haben. Diese Art von Fragen ermöglichen es den Russen, zu erfahren, wer Sie sind und Vertrauen aufzubauen. Sie können antworten – oder Sie können eine indirekte Antwort wie „Ich verdiene genug, um auf mich selbst und meine Familie zu kümmern.“
4. Offen sein
Ein anderer Ansatz besteht darin, offen auszusprechen, dass Sie es vorziehen, nicht zu antworten, da die Frage in Ihrer Kultur als sehr persönlich betrachtet wird – aber Sie würden gerne mit ihnen über andere Dinge sprechen.
5. Grußformeln lernen
Lernen Sie einige grundlegende Sätze und Grußformeln – beispielsweise für vertraute Personen „Poka“ (tschüss/bis demnächst) und die formalere Variante „Do svidaniya“ (Auf Wiedersehen). Sie können eine App herunterladen, ein Buch kaufen oder ein paar Stunden Sprachunterricht nehmen (persönlich oder online).
6. Formalitäten beherzigen
Halten Sie sich an Formalitäten, vor allem mehr als in Deutschland. In Russland ist die Einhaltung von Formalitäten ein Ausdruck des Respekts, der besonders im Umgang mit Fremden, Beamten und Hotelmitarbeitern geschätzt wird. Mit anderen Worten, behalten Sie im Zweifel einen witzig gemeinten Kommentar für sich, insbesondere wenn Sie mit dem Zoll- und Einwanderungsbeamten sprechen.
7. Nicht zu schnell urteilen
Bevor Sie negativ über irgendetwas in Russland urteilen, versuchen Sie zunächst, das Gesamtbild zu verstehen. Ksenia Gross, Intercultural Trainer bei Crown World Mobility, arbeitet eng mit Expats aus der ganzen Welt zusammen. Als in Hongkong lebende russische Staatsbürgerin rät sie: „In jeder interkulturellen Interaktion sollte man bei Angelegenheiten, die man nicht ganz versteht, neugierig nachfragen. In jedem Fall sollte man das traditionelle Russland respektieren. Es gibt viel zu entdecken, unabhängig davon, ob man nur einige Tage, Wochen oder Jahre in dem Land verbringt.“
8. Neugier hilft
Denken Sie daran, jede Interaktion mit Neugier anzugehen. So genannte Dos und Don’ts sind hilfreich, aber letztendlich ist jede Person und jede Interaktion individuell.
9. Mehr „Socializing“
Wenn Sie in Russland arbeiten, gehen Sie nicht davon aus, dass Ihr üblicher Ansatz, kurz zu plaudern und dann direkt zur Sache zu kommen, genauso positiv wahrgenommen wird wie in Deutschland. In Russland verbringen die Mitarbeiter mehr Zeit sich miteinander zu unterhalten und zu vernetzen.
10. Indirekte Fragen und Antworten
Stellen Sie keine direkten Fragen, und erwarten Sie auch keine direkte Antwort. In Russland kann Kommunikation aus vielen Gründen, einschließlich Faktoren wie Hierarchie und Seniorität, oft sehr indirekt sein.
Und zu guter Letzt, sehen Sie es positiv: Die Russen, die Sie treffen werden, sind vermutlich auch unsicher, was sie von den Deutschen halten sollen.