Fach- und Führungskräfte im Ausland
Fach- und Führungskräfte zieht es ins Ausland
Der Traumjob in den USA, ein Praktikum in Tokio oder von der Firma entsandt nach China – die internationale Mobilität wächst zusehends, gerade unter den Hochqualifizierten. 64 Prozent der Fach- und Führungskräfte weltweit können sich vorstellen, im Ausland zu arbeiten. Die Deutschen bringen es sogar auf 79 Prozent. Die beliebtesten Ziele sind London, New York, Sydney, Paris und Dubai. Zu diesen Ergebnissen kommt eine internationale Studie der Online-Jobbörse Stepstone und der Intelligence Group, bei der gut 66.000 Fach- und Führungskräfte aus mehr als 40 Ländern befragt wurden. Die Umfrage bestätigt vor allem eine Entwicklung: Die Bereitschaft zur internationalen Mobilität wächst – in den letzten drei Jahren international um drei Prozentpunkte und in Deutschland gar um acht Prozent. Fast 60 Prozent der befragten Deutschen können sich sogar einen Auslandsaufenthalt von mehr als fünf Jahren vorstellen.
Mobilität abhängig vom BIP
Interessant ist, dass die Studie die weit verbreitete Annahme widerlegt, Fach- und Führungskräfte würden ihrem Land verstärkt den Rücken kehren, sobald die wirtschaftliche Entwicklung des Heimatlandes nachlässt. Dazu Wolfgang Bruhn, Vorstand der StepStone Deutschland AG: „Schaut man sich den Trend gemäß unserer Studie an, muss man feststellen, dass die Mobilität vor allem dort stark ausgeprägt ist, wo das Bruttoinlandprodukt des jeweiligen Landes stabil scheint. Interessanterweise bleiben die Arbeitskräfte in wirtschaftlich angeschlagenen Ländern eher zu Hause.“ Bruhn vermutet daher, dass die Bereitschaft zur Mobilität sich in der Befragung noch stärker gezeigt hätte, wäre die Finanzkrise nicht gewesen.
Internet erleichtert grenzenlose Jobsuche
Vor allem das Internet trägt zur Vernetzung des globalen Arbeitsmarktes bei. Insbesondere die Jobsuche über die Grenzen hinweg hat sich durch Online-Job-Portale stark verändert. Interessenten finden leichter für sie relevante Stellenausschreibungen am Zielmarkt und können sich bei Interesse meist direkt per E-Mail oder online bewerben. Oft werden sie sogar durch Platzierung ihres Profils auf internationalen Foren schon direkt von Personalverantwortlichen aus dem Ausland angesprochen. Das erklärt sicherlich auch zum Teil, warum gerade die Generation der 20- bis 30-Jährigen einem Auslandsaufenthalt gegenüber besonders aufgeschlossen ist. Eine ausgeprägte Medienkompetenz geht bei ihr oft einher mit internationalen Kontakten, die über soziale Netzwerke gepflegt werden. Da verwundert es nicht, dass ideale Voraussetzungen für eine Auslandstätigkeit vorliegen.