Expat-Familien: Kinder sanft auf Umzug vorbereiten
Expatriates, die mit ihren Kindern in ein anderes Land gehen, sollten diese möglichst behutsam auf den Umzug vorbereiten. Sinnvoll ist es etwa – sofern Zeit und Finanzen dies zulassen – gemeinsam mit dem Nachwuchs vor dem Umzug die neue Umgebung zu erkunden, also Spielplätze anschauen, den neuen Kindergarten oder die Schule vorab besuchen oder nach Sportmöglichkeiten Ausschau halten. Dazu rät der Diplompsychologe Matthias Müller-Gruth vom SOS-Familienzentrum in einem Artikel der Aachener Zeitung (www.az-web.de).
Am einfachsten ist der Ortswechsel dem Psychologen zufolge für Babys. Für sie lasse sich die Umgebung verhältnismäßig einfach wieder herrichten, etwa indem das Kinderzimmer ähnlich wie vorher aufgebaut wird. Komplizierter sei die Eingewöhnung für Kinder ab drei Jahren und für Schulkinder. Diese hätten bereits eigene soziale Kontakte geknüpft und hängen an ihrer gewohnten Umgebung. Müller-Gruth rät Expat-Eltern deshalb, mit der Umzugsnachricht so lange zu warten, bis alles definitiv spruchreif ist. Andernfalls würde die Unsicherheit Nervosität bei den Kleinen hervorrufen. Anderes gilt bei Jugendlichen: Diese sollten die Eltern besonders früh in die Planung mit einbeziehen. Grund: Für Teenager ist der Ortswechsel besonders schwierig, denn in diesem Alter sind Freunde extrem wichtig und identitätsbildend.
Und so können Eltern helfen: Den Abschiedsgefühlen Raum geben und immer ein offenes Ohr haben. „Wenn die Oma oder der beste Freund plötzlich nicht mehr in der Nachbarschaft wohnen, ist das auf jeden Fall ein Einschnitt: Da darf Traurigkeit sein“, zitiert die Aachener Zeitung Experte Müller-Gruth. Auch der Zeitpunkt des Ortswechsels sei sorgfältig zu wählen. Für Kinder sei es vor allem dann leichter, die Koffer zu packen, wenn sowieso ein Schulwechsel (etwa von der Grundschule aufs Gymnasium) ansteht.