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Global logistics concept illustration.. Globe, airplane (aeroplane), truck, train and cargo container ship.

Brasilien braucht mehr Logistikzentren

Der Bedarf an Logistikdienstleistungen in Brasilien ist immens. Die Zahl der modernen Lager- und Verteilungszentren steigt und ausländische Anbieter haben sich hohe Marktanteile gesichert. Der Markt setzt zunehmend auf multimodalen Gütertransport. Die Branche tendiert dazu, sich weiter zu konsolidieren. Und das obwohl ohnehin nur eine geringe Zahl an wettbewerbsfähigen Anbietern im Geschäft ist.

Logistik gewinnt in Brasilien erst seit knapp zehn Jahren an Bedeutung als eigenständiger Wirtschaftssektor. Da die Nachfrage nach logistischen Dienstleistungen boomt, mangelt es im Sektor nicht nur an Fachkräften, logistischen Zentren und spezifischer Ausrüstung sondern auch an kompetenten Unternehmen. Nach Einschätzung des Logistikverbands Aslog sind nur 30 Unternehmen angemessen dafür ausgestattet, den brasilianischen Markt zu bedienen.

Mietpreis für Lagerfläche um 70 Prozent gestiegen

Der Logistik- und Transportkostenanteil am Güterpreis sowie am Bruttoinlandsprodukt insgesamt ist außergewöhnlich hoch. Das Wachstumspotenzial des Sektors ist entsprechend groß. An strategisch wichtigen Standorten sprießen moderne Logistikzentren wie Pilze aus dem Boden. So werden im Dreieck zwischen São Paulo, Sorocaba und Campinas derzeit 40 große Zentren gebaut, deren Lagerkapazitäten bereits komplett vorvermietet beziehungsweise verkauft wurden.

Der reale durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter Lagerfläche ist seit 2005 um 70 Prozent gestiegen. In Bezug auf die Vermittlung von Lagerhallen rechnen Immobilienmakler mit Wartezeiten von sechs bis sieben Monaten. An vielen Containerhäfen und bedeutenden internationalen Flughäfen befinden sich multimodale Terminals in Bau beziehungsweise in Planung.

Süden Brasiliens ist logistisches Drehkreuz

Der Süden und Südosten Brasiliens bietet sich multinationalen Unternehmen als logistisches Drehkreuz des Mercosur an. Sowohl Kaufkraft und Wirtschaftsaktivität als auch Transportinfrastruktur und Logistikangebot der Region gelten als attraktiv. Zudem sind die Nachbarländer Argentinien, Chile, Uruguay und Paraguay über ein zunehmend gut ausgebautes Straßen- und Schienennetz an den brasilianischen Markt angeschlossen. Drei der zehn internationalen Transportachsen, die im Rahmen der lateinamerikanischen Initiative für die Infrastrukturintegration IIRSA gefördert werden, verlaufen durch den Süden und Südosten Brasiliens.

Im vergangenen Jahr machten sich Martin-Brower (USA) im Bereich Lebensmittel und Getränke, Expresso Jundiai (Brasilien) im Hygiene-, Reinigungs- und Pharmabereich und Dalcoquio (Brasilien) im Chemiesektor einen Namen. Ausländische Logistikanbieter spielen auf dem brasilianischen Markt weiterhin eine wichtige Rolle.

Ausländische Unternehmen kaufen, statt sich niederzulassen

Multinationale Logistikkonzerne neigen, dazu brasilianische Unternehmen zu kaufen, statt eigene Niederlassungen aufzubauen. Mit dem Kauf der Eichenberg-Gruppe erweiterte Kühne und Nagel im Juli 2011 das eigene Angebot in Brasilien um den Transportweg Straße und folgt damit dem Trend zu multimodaler Logistik. Die Optimierung der Multimodalität ist auch Motiv der Fusion der Konzerne ALL und Ouro Verde im Straßentransport zum Joint-Venture-Unternehmen Ritmo Logistica. Über die Fusion von ALL und Standard Logistica entstand mit Brado Logistica das größte Logistikunternehmen Brasiliens.

Ungeachtet des Markttrends zu Konsolidierung setzt DHL auf den qualitativen Ausbau des Angebots an logistischen Dienstleistungen. Zur Vereinfachung und Beschleunigung des bürokratischen Importverfahrens entwickelte DHL Express die Dienstleistung Anuencia Express.

Unternehmen, die am brasilianischen Logistikmarkt interessiert sind, finden bei Germany Trade und Invest fundierte Informationen. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung einer Marktanalyse, die hier abrufbar ist.

Foto: © Christos Georghiou – Fotolia.com