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schoener grosser tempel in luxor in aegypten

Deutsche bilden Archäologen in Ägypten aus

Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (HAWK) und das Landesmuseum Hannover starten diesen Herbst ein Ausbildungsprojekt für junge Restauratoren in Mittelägypten. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt das Projekt. Ziel ist es, in Kooperation mit der Universität Minya für eine verbesserte Lehre in der abseits gelegenen Region von Mittelägypten zu sorgen.

Ziele von Touristen sind maßgeblich die Badeorte am Roten Meer, Kulturinteressierte reisen zumeist nach Kairo und Oberägypten. Seit aus Sicherheitsgründen Nilkreuzfahrten von Kairo in den Süden untersagt sind, wird Mittelägypten wenig besucht. Die Folgen sind hohe Arbeitslosigkeit und niedrige Wirtschaftskraft. Auch Schulen und Universitäten leiden unter dieser Situation, denn die Abwanderung nach Kairo ist groß. Umso wichtiger sei das Engagement insbesondere in diesem Gebiet.

Restaurierung eines Friedhofs aus der griechisch-römischen Zeit

Im Rahmen einer »field school«, einer Ausbildung direkt vor Ort, werden im Oktober deutsche Restauratoren und Studierende gemeinsam mit Ägyptern ein Restaurierungsprojekt in Tuna el-Gebel durchführen, einem Friedhof aus griechisch-römischer Zeit (ca. 300 v. bis 300 n. Chr.). Forschungsaktivitäten an diesem Ort, haben ergeben, dass es sich um den größten bekannten Friedhof dieser Zeit in Ägypten handelt, der bisher aber nur zu einem kleinen Teil freigelegt wurde. Doch auch die vor rund 80 Jahren erfolgten Ausgrabungen stellen die Archäologen vor Probleme: Die aus ungebrannten Lehmziegeln errichteten Grabbauten, die teilweise mit Wandmalereien dekoriert sind, drohen heute zu zerfallen.

Mit dem Projekt werden zwei gute Zwecke miteinander verbunden: die Erhaltung von einmaligen Kulturgütern und die verbesserte Ausbildung angehender ägyptischer Restauratoren. Außerdem fördert der DAAD im nächsten Frühjahr einen Aufenthalt der jungen Ägypter in Niedersachsen, wo sie gemeinsam von der HAWK, dem Roemer- und Pelizaeus-Museum und dem Landesmuseum Hannover betreut werden.

Foto: © thomaseder – Fotolia.com