Skip to main content
Ad
Arbeitskosten
© stadtratte - Fotolia.com

Schweiz hat die höchsten Löhne, Dänemark die höchsten Arbeitskosten

Laut des aktuellen OECD-Berichts „Taxing Wages 2018“ ist die Schweiz das Land innerhalb der Organisation, in dem Arbeitnehmer das höchste durchschnittliche Gehalt bekommen, sowohl brutto als auch netto.

Auf dem zweiten Rang liegt Luxemburg, auf dem dritten Island. Geordnet nach dem Bruttogehalt folgt Deutschland auf dem vierten Rang. Wenn es allerdings danach geht, was nach Steuern und Abgaben bei den Arbeitnehmern ankommt, sieht es für die deutschen Arbeitnehmer weniger rosig aus: Von durchschnittlich 64.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 54.000 Euro) landen nur etwa 38.000 US-Dollar (etwa 32.000 Euro) auch wirklich auf dem Konto. Wie die Grafik von Statista zeigt, ist dieser Unterschied in kaum einem anderen Land so groß. Im OECD-Vergleich bleibt nur den Belgiern noch weniger netto vom brutto als den Deutschen.

Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Höchste Arbeitskosten in Dänemark

Arbeitgeber des deutschen Produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen bezahlten im Jahr 2017 durchschnittlich 34,50 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland damit innerhalb der Europäischen Union (EU) auf Rang sechs, einen Rang höher als im Jahr 2016.

Gemessen am EU-Durchschnitt von 26,30 Euro zahlten deutsche Arbeitgeber 31 Prozent mehr für eine Stunde Arbeit. Im Vergleich beispielsweise zum Nachbarland Frankreich (36,80 Euro), das auf Rang fünf lag, waren es aber knapp sechs Prozent weniger. Dänemark hatte mit 43,60 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde, Bulgarien mit 4,90 Euro die niedrigsten.

Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders stark im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2017 durchschnittlich 40,20 Euro. Hier lag Deutschland im EU-Vergleich auf Rang vier. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war damit 49 Prozent teurer als im EU-Durchschnitt (27,00 Euro) und kostete gut sechs Prozent mehr als in Frankreich (38,10 Euro). Bei den marktbestimmten Dienstleistungen lag Deutschland mit Arbeitskosten von 31,50 Euro pro Arbeitsstunde europaweit auf dem neunten Platz (20 Prozent über dem EU-Durchschnitt und 14 Prozent unter dem Wert für Frankreich).

Hintergrund:

Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Im Jahr 2017 zahlten die Arbeitgeber in Deutschland in Branchen des Produzierenden Gewerbes und der wirtschaftlichen Dienstleistungen auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 28 Euro Lohnnebenkosten. Damit lagen die Lohnnebenkosten in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 31 Euro. Im EU-weiten Ranking lag Deutschland im Mittelfeld auf Rang 13.

Auf 100 Euro Lohn wurden in Schweden (49 Euro), Frankreich (46 Euro) und Belgien (43 Euro) die höchsten Lohnnebenkosten gezahlt, in Malta (9 Euro) die niedrigsten. Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen, die Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung sowie die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall.