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Praktikum in China: Was zu beachten ist

Ein Praktikum in China ist nicht nur für Studierende der Chinawissenschaften reizvoll. Chinas boomende Wirtschaft lockt in diesen Jahren zahlreiche deutsche Praktikanten verschiedenster Fächer und Abschlüsse ins Land.

In China bieten internationale Unternehmen spannende Praktika in einem dynamischen Umfeld. Das Land ist aber auch ein idealer Ort, um den kulturellen Horizont zu erweitern. Der Sinologe und China-Experte Jonas Polfuß hat wichtige Tipps und Links zum Thema zusammengestellt.

Sind Chinesisch-Kenntnisse notwendig?

Chinesischkenntnisse sind grundsätzlich ein großer Pluspunkt. Ein Praktikum in China ist allerdings auch ohne diese Fähigkeiten möglich. Für Studenten und Absolventen ohne umfassende China-Erfahrungen und Chinesischkenntnisse bieten sich deutsche oder internationale beziehungsweise solche chinesischen Firmen und Organisationen an, die mit dem Ausland zusammenarbeiten. Englisch reicht in China häufig, jedoch nicht immer.

Für Interessierte, die eine längere Zeit in China verbracht haben und die Sprache besser beherrschen, empfiehlt sich zumindest unter sprachlichen Gesichtspunkten auch ein Praktikum in einer rein chinesischen Firma oder Organisation.

Was kostet ein Praktikum in China?

Grundsätzlich sollten Praktika kein Geld kosten. Zwar ist stets mit Kosten für Flug, Unterbringung, Verpflegung etc. zu rechnen, jedoch sollte es möglichst vermieden werden, an Firmen oder Organisationen, in denen man etwas leisten möchte, Geld für ein Praktikum zu zahlen.

Die teils unverschämt teuren Vermittlungsagenturen für China-Praktika sollten nur dann in ihrer Existenz bestätigt und gestärkt werden, wenn Praktikanten finanziell sehr unabhängig sind, auf eigenen Suchaufwand möglichst verzichten möchten und sich gewiss sein können, dass die vermittelnde Seite hält, was sie verspricht.

Eine Bezahlung für ein Praktikum ist keine Selbstverständlichkeit, angesichts der Tatsache, dass sehr viele nationale und internationale Studierende und Absolventen in China auf der Suche nach einer Praktikumsstelle sind. Ansonsten hängt die Bezahlung – wie auch in vielen anderen Ländern –  jeweils vom Arbeitgeber ab.

Wie lange dauert ein Praktikum in China für gewöhnlich?

Grundsätzlich nimmt es einige Zeit in Anspruch , bis man sich in China eingelebt hat. Zu knapp sollte der Aufenthalt deshalb nicht bemessen werden. Vielen Praktikanten gehen nach ihrer Zeit im Unternehmen auch noch auf Reisen, was sehr empfehlenswert ist, wenn man es einmal bis ins Reich der Mitte geschafft hat.

Bei einigen Organisationen, wie beispielsweise dem Auswärtigen Amt muss man sich bereits spätestens sechs Monate im Voraus bewerben. Die Mindestdauer eines Praktikums beträgt dort sechs Wochen. Viele Unternehmen verlangen eine Dauer von mindestens drei Monaten, damit sich der Aufwand der Einarbeitung auch für sie auszahlt.

Gibt es Geheimtipps für ein Praktikum in China?

Auch in China lohnt es sich, nach sogenannten Hidden Champions zu suchen. Die großen Namen wie Siemens, VW und Co. werden verständlicherweise mit Praktikabewerbungen überhäuft. Eine Alternative zu VW oder BMW könnte zum Beispiel ein etwas kleineres, aber dennoch sehr erfolgreiches deutsches Unternehmen in China sein, das die deutschen Autobauer mit Zubehör beliefert.

Ähnliches lässt sich auch für die Ortswahl sagen: Wer nicht auf westliche Produkte und Lebensgewohnheiten verzichten möchte oder kann, ist sicher in Städten wie Peking, Shanghai oder Hongkong gut aufgehoben. Ansonsten ist es auch eine spannende Herausforderung, in Regionen zu leben und zu arbeiten, die noch nicht so stark von ausländischen Einflüssen geprägt sind.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für ein Praktikum in China?

Für Studierende, die eine finanzielle Unterstützung für das Praktikum benötigen, bietet es sich an, beim International Office der eigenen Universität nachzufragen, ob es Förderungen gibt. Auch sei auf den DAAD verwiesen, der bei frühzeitiger Bewerbung finanzielle Hilfe für bestimmte Praktika im Ausland anbietet.

Auf den nun angeführten Adressen werden Praktikumsstellen ausgeschrieben und weitere Informationen gegeben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Tipps und Erfahrungsberichte können gerne unten als Kommentar angefügt werden.

Portale und Organisationen

Die unzähligen deutschen Unternehmen, die in China vertreten sind, können hier nicht aufgezählt werden. Ein Blick auf die Internetseite reicht in der Regel aus, um die Stellenangebote für China zu finden.

http://www.sinojobs.eu
Deutschlands ungeschlagene Nr. 1 für Praktika und Jobs in China und im Chinakontext

http://china.ahk.de/job-market/internship-offers
Seite der Außenhandelskammer mit Jobangeboten

http://www.dcw-ev.de/de/jobs.html
Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/AusbildungKarriere/AA-Taetigkeit/Praktika/PraktikumAusland_node.html
Seite des Auswärtigen Amtes mit Stellenangeboten

http://www.cango.org/english01/index.asp

http://jobs.chinaweb.de

http://www.praktikum.info/auslandspraktikum/land/china

http://www.kopra.org

Weitere Infos

http://www.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/studierende/Beratung/Career_Service/Rund_ums_Praktikum/Auslandspraktikum/CHINA_Oktober09.pdf

http://www.sino.uni-heidelberg.de/alumni/studierende/praktika.htm (Für Studierende / Praktika)

http://www.wege-ins-ausland.org

http://www.ifa.de/info/ifa-bibliothek/online-services/praktikumsfuehrer

Der Autor:

Jonas Polfuß promoviert über die chinesische Netzwerkkultur, die schon im chinesischen Kaiserreich sehr einflussreich war und sich heute in demBegriff Guanxi 关系 niederschlägt. Er betreibt außerdem einen interkulturellen Blog rund um das Thema China (http://interculturecapital.de/) und gibt interkulturelle China-Trainings.

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Foto: © Creativa – Fotolia.com