Berlin ist bei britischen Studenten die beliebteste Universitätsstadt im europäischen Ausland
Berlin ist Sieger in der Rangliste der top europäischen Unistädte für britische Studenten, die einen Auslandsaufenthalt planen, dicht gefolgt von Paris und Kopenhagen. Dies hat eine aktuelle Umfrage von TransferWise, der internationalen Plattform für Auslandsüberweisungen ergeben. Die Umfrage mit 1.000 befragten britischen Studenten wurde vom Forschungsinstitut OnePoll durchgeführt.
Die befragten Studenten nannten vielfältige Gründe dafür, dass Berlin die beliebteste Universitätsstadt ist: Es gibt keine Studiengebühren, dafür aber eine große Anzahl kultureller Veranstaltungen und ein aktives Nachtleben. Nicht zuletzt stimmt auch das Preis- Leistungsverhältnis. Paris und Kopenhagen, wo Studiengebühren wesentlich niedriger sind als in Großbritannien selbst, folgen dicht mit einem großen Angebot universitärer Kurse in englischer Sprache und bezahlbaren Flügen nach Hause. Zürich, ist das Schlusslicht der Rangliste, denn Studiengebühren sind hoch, das Nachtleben teuer und die Community internationaler Studierender in Zürich ist eher klein.
TransferWise hat ein interaktives Handbuch für Studenten über Studieren in Europa angefertigt. Studierende können darin angeben welche Kosten- und Lifestylefaktoren ihnen wichtig sind und herausfinden welche Stadt am besten zu ihnen passt.
Die überwiegende Mehrheit der Studierenden (87 Prozent) empfindet die Kosten, um in Großbritannien zur Uni zu gehen, als zu hoch. Dennoch sind sie über günstigere Studienmöglichkeiten im Ausland schlecht informiert. Die Hälfte, also 52 Prozent wusste nicht, dass es kostengünstiger wäre in anderen Ländern in Europa zu studieren und für 62 Prozent der britischen Studierenden kommt ein Studium im Ausland nicht in Frage.
Jessica James studiert Sprachen an der Humboldt Universität in Berlin und findet:„Die geringen Kosten haben meine Entscheidung in Berlin zu studieren erheblich beeinflusst. Da Berlin die Hauptstadt ist, habe ich entsprechende Preise erwartet. Aber so ist
es nicht. Im Durchschnitt bezahle ich für alles etwa die Hälfte weniger als in Großbritannien. Das bedeutet für mich in diesem Jahr finanzielle Unabhängigkeit.
Man hat eine bestimmte Vorstellung von deutscher Kultur, aber Berlin ist anders. Die Stadt hat einen eigenen Trend. Berlin ist sehr international. In der U-Bahn hört man so viele verschiedene Sprachen, aber auch nur mit Englisch kommt man in Berlin gut zurecht.
Das Wertvollste, das ich gelernt habe, war, mir ohne jemanden vorher zu kennen einen eigenen Freundeskreis aufzubauen. In einer Großstadt ist vieles so anonym und ich habe gelernt offen zu sein und auf Menschen zu zugehen. Berliner nehmen sich für alles Zeit. Das hat auch mir geholfen etwas lockerer zu sein.“
Nilan Peiris, VP Growth von TransferWise sagt dazu: „Als britischer Student, der auch in Berlin studiert hat, ist es traurig zu sehen, dass so wenig britische Studenten Europa für ihre universitäre Ausbildung in Erwägung ziehen. Meine Zeit im Ausland war unbezahlbar. Ich habe mir dadurch einen Freundeskreis mit Menschen von überall her aufgebaut und dadurch auch eine offenere Weltanschauung. Am Wertvollsten aber ist, dass ich gelernt habe, unabhängig zu sein. Ich habe Deutschland so geliebt, dass ich nach meinem Abschluss noch viel länger geblieben bin, als geplant.“
Methodologie
Die Studie für TransferWise wurde vom Forschungsinstitut OnePoll unternommen. 1000 Studenten haben sich als Sample zur Verfügung gestellt. Die Feldforschung wurde vom 21. bis 26. Januar durchgeführt.
Die zehn Städte mit den höchsten Zahlen britischer Studenten auf Europas Festland wurden für die Studie ausgewählt. Die Studie wertet Daten folgender Faktoren aus: Geldwert, Höhe der Studiengebühren, universitäre Veranstaltungen in englischer Sprache, Anzahl der top 200 Universitäten aus dem Times Ranking für höhere universitäre Bildung, Lebensstandard, Kosten des Nachtlebens und gute Anbindung zurück nach Großbritannien.