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Winterreifen
© industrieblick, Adobestock

Winterreifenregelungen im Ausland: Das gilt es zu beachten

Im Ausland gibt es unterschiedliche Winterreifenregelungen. Um Bußgelder, Unfälle oder Probleme mit der Versicherung zu vermeiden, lohnt sich ein genauer Blick auf die länderspezifischen Vorschriften.

Je nach Land gibt es feste Vorschriften, situative Vorgaben oder gar keine gesetzliche Pflicht. In einigen Staaten – darunter Estland, Lettland und Litauen – besteht eine saisonale Winterreifenpflicht: Hier müssen Winterreifen innerhalb eines bestimmten Zeitraums unabhängig vom Wetter aufgezogen sein.

Anders sieht es in Deutschland, Luxemburg und Dänemark aus. Hier gilt eine witterungsabhängige Pflicht: Winterreifen sind nur bei Schnee, Glätte, Reif oder Schneematsch vorgeschrieben.

Österreich, Schweden und Tschechien verbinden beide Ansätze. Dort müssen Winterreifen im vorgeschriebenen Zeitraum dann genutzt werden, wenn die Witterungsverhältnisse es erfordern.

In Frankreich und Italien wiederum greifen regionale Vorschriften: Dort sind Winterreifen oder alternativ Schneeketten in bestimmten Gebieten vorgeschrieben – erkennbar durch entsprechende Beschilderung. Im Aostatal und auf der Brennerautobahn in Südtirol gilt sogar eine feste saisonale Pflicht.

In Ländern wie Polen oder Belgien existiert derzeit keine gesetzliche Winterreifenpflicht – dennoch wird der Gebrauch geeigneter Bereifung in den Wintermonaten ausdrücklich empfohlen.

Kennzeichnung: Alpine-Symbol ist entscheidend

Für Autofahrerinnen und Autofahrer ist auch die Reifenkennzeichnung von Bedeutung. Seit Oktober 2024 müssen in Deutschland bei winterlichen Straßenverhältnissen Reifen mit dem Alpine-Symbol verwendet werden, das so aussieht wie ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Es ersetzt die bisherige M+S-Kennzeichnung und weist auf geprüfte Wintertauglichkeit hin.

Alle seit 2018 in der EU produzierten Winterreifen tragen dieses Symbol. Ältere Reifen mit reinem M+S-Zeichen gelten in Deutschland nicht mehr als ausreichend. Andere Länder – darunter Schweden, Lettland, Frankreich und Dänemark – verlangen ebenfalls das Alpine-Symbol.

Wichtige Hinweise für Reisende mit dem Auto

Rechtzeitig informieren: Wer ins Ausland fährt, sollte sich frühzeitig über die Winterreifenpflicht im Zielland und in allen Transitländern informieren.

Alpine-Symbol beachten: Diese Kennzeichnung ist inzwischen in vielen Ländern Standard und wird bei Kontrollen vorausgesetzt.

Mindestprofiltiefe einhalten: In Deutschland liegt die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei 1,6 mm. Strenger sind u. a. Estland, Litauen, Finnland und Schweden (mind. 3 mm) sowie Tschechien und Lettland (4 mm). In Österreich gelten 4 mm für Radial- und 5 mm für Diagonalreifen.

Schneeketten nicht vergessen: In alpinen Regionen wie in der Schweiz oder Österreich kann bei entsprechender Beschilderung das Mitführen oder Montieren von Schneeketten Pflicht sein.

Versicherungsschutz prüfen: Bei Unfällen mit ungeeigneter Bereifung kann die Kfz-Versicherung Leistungen kürzen oder verweigern.

Mietwagen kontrollieren: Wer ein Fahrzeug mietet – etwa in südlichen Regionen wie Marseille – sollte klären, ob das Fahrzeug für winterliche Straßenverhältnisse ausgerüstet ist und ob dafür Zusatzkosten anfallen. Das gilt insbesondere bei Fahrten in Bergregionen oder Skigebiete.