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Fake-Angebote locken mit Reiseangeboten, die zu gut klingen um wahr zu sein.
© Mikhail Nilov, Pexels

Vorsicht vor Fake-Angeboten bei Urlaubsreisen

Glückstreffer oder Fake-Angebote? Bei manchem günstigen Reiseangebot ist eine Zuordnung nicht immer einfach. Doch Vorsicht ist geboten, denn selbst der schönste Urlaubstraum verwandelt sich schnell in einen Albtraum, wenn man falsche Tickets erwirbt oder nicht existierende Unterkünfte bucht. Im schlimmsten Fall können Sie weder die Reise antreten noch Ihr Geld zurückbekommen. Das Netzwerk der Verbraucherzentralen Deutschland erklärt, wie Sie Urlaubs-Fakes erkennen.

Vorsicht bei extrem günstigen Preisen

Wer günstig in den Urlaub will, findet im Internet eine Vielzahl an Angeboten. Doch zwischen offiziellen Fluggesellschaften und echten Unterkünften tummeln sich auch unseriöse Anbieter, die versuchen, Verbraucherinnen und Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Oft werden Reiseschnäppchen in sozialen Netzwerken angeboten. Die Kommunikation läuft hier meist über diese Seite beziehungsweise bei neuen Reiseseiten über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Viber.

Daneben gestalten Abzockerinnen und Abzocker professionelle Internetseiten. Dort bieten sie scheinbar seriös Pauschalreisen, Flüge oder Unterkünfte an. Diese Internetseiten lassen sich mittlerweile schnell aus Baukastensystemen erstellen, wie sie viele Internetprovider anbieten.

Dabei ähneln sie teilweise sogar offiziellen Seiten von namhaften Reiseanbietern oder Fluggesellschaften. Gerade das Erscheinungsbild eines bekannten Unternehmens schafft Vertrauen. Besonders günstige Preise wirken da nicht mehr ganz so verdächtig. Auch werden Fake-Unterkünfte bei großen Reiseanbietern wie booking.com, AirBnB oder fewo-direkt angeboten. Dort sind sie sehr schwer von den echten Angeboten zu unterscheiden.

Das haben alle Fake-Angebote gemeinsam

Eine Sache verbindet nahezu alle Fake-Angebote: Der gesamte Reisepreis ist bereits im Voraus fällig. Das perfide an dieser Masche ist, dass Anzahlungen weit vor Reiseantritt im Reisebereich üblich. Betrügerinnen und Betrüger haben so leichtes Spiel und fallen lange nicht auf.

Dabei gilt: Reiseveranstalter dürfen nur dann eine Anzahlung bis 20 Prozent verlangen, wenn sie Ihnen auch einen Reisesicherungsschein ausstellen. Ausnahme bilden einzelne Flugreisen und die Buchung von Unterkünften). Die Restsumme müssen Reisende bei seriösen Anbietern frühestens 30 Tage vor Reiseantritt zahlen.

„Vorsicht ist auch geboten, wenn der Kontakt verlangt, für die weitere Kommunikation die Buchungsplattform zu verlassen“, sagt Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten zudem niemals die Überweisung des Mietpreises oder einer Anzahlung außerhalb der Plattform vornehmen. Kommen Bargeldtransferdienste wie Western Union oder MoneyGram ins Spiel, rät die Expertin, vom Angebot besser abzusehen. Sie seien unsicher und oft ein Hinweis auf einen Betrugsversuch.

Mit diesen Tipps Fake-Angebote erkennen

Bei Angeboten und Tipps in sozialen Netzwerken sollten Sie auf gesundes Misstrauen setzen. Zwar schalten auch namhafte Unternehmen hier Werbung. Die Buchung von Reisen über solche Dienste ist jedoch ungewöhnlich. Besser ist es, nicht über die bei sozialen Netzwerken angebotenen Links zu gehen. Stattdessen sollte man direkt die Seiten der Reiseanbieter besuchen.

Handelt es sich um neue und unbekannte Anbieter, sollten Sie diese gut prüfen. Fehlt ein Impressum komplett oder ist unvollständig, sollten Sie auf das Urlaubsschnäppchen lieber verzichten. Ohne Impressum haben Sie keine Möglichkeit, später Ansprüche zu stellen.

Infos über den Anbieter heraussuchen

Wenn ein Impressum vorhanden ist, sollten Sie den vermeintlichen Geschäftssitz über Suchmaschinen und Satellitenansichten überprüfen. Oft lässt sich hier schon erkennen, ob an dieser Adresse überhaupt eine Firma tätig sein kann.

Zudem sollten Sie gezielt nach negativen Bewertungen im Internet suchen. Positive Bewertungen können leicht gefälscht werden, sodass Warnhinweise von Betroffenen aussagekräftiger sein können.

Bei der Namensgebung für falsche Fluggesellschaften orientieren sich Betrüger oft an tatsächlich existierende Namen und Marken. Auf der Seite des Luftfahrtbundesamtes können Sie sich darüber informieren, welche deutschen Flugunternehmen und ausländischen Flugunternehmen wirklich genehmigt sind.

Werden Gütesiegel auf den Buchungsseiten gezeigt, klicken Sie die Siegel einmal an und prüfen Sie, ob Sie beim Aussteller landen und dort wiederfinden, dass die Siegel tatsächlich an den Anbieter vergeben wurden. Denn diese Siegel (wie beispielsweise TrustedShops) haben einen verifizierten Link, der auf die Seiten des Siegelgebers führt. Dort wird Auskunft über das verlinkte Unternehmen und die Gültigkeitsdauer des Siegels gegeben.

Existiert die Unterkunft wie beschrieben?

Suchmaschinen bieten auch eine gute Möglichkeit, vermeintliche Reiseschnäppchen zu entlarven. Überprüfen Sie den Standort der angebotenen Unterkunft, ob die Angaben des Anbieters überhaupt stimmen können. Bei Satellitenaufnahmen zeigt sich schnell, ob das Hotel tatsächlich am Strand liegt, der Pool vorhanden ist, oder aber die Größe und Lage der Unterkunft tatsächlich den Versprechungen der gezeigten Fotos des Anbieters entsprechen.
Gerade übertrieben professionelle Bilder, die eine makellose Privatunterkunft bei booking.com, AirBnB oder fewo-direkt zeigen, sollten aufhorchen lassen. Prüfen Sie hier genau, ob die gezeigten Ansichten überhaupt stimmig sind.

Daneben sind, wie bei Fake-Shops, auffällig günstige Preise im Vergleich zu anderen Anbietern ein Hinweis auf eine unseriöse Seiten und damit Fake-Angebote.

Fake-Reise gebucht: Was jetzt?

Sobald Sie feststellen, einem der Fake-Angebote aufgesessen zu sein, müssen Sie schnell handeln. Zum einen sollten Sie umgehend Ihre Bank oder die Kreditkartenfirma informieren. Teilweise kann bereits gezahltes Geld zurückgeholt oder die Zahlung gestoppt werden, wobei hier die Chancen bei Kreditkartenzahlungen oder Onlinebezahlmethoden wie PayPal (Käuferschutz) höher sind. Auch bieten seriöse Buchungsplattformen unter bestimmten Voraussetzungen einen Käuferschutz an, den Sie einschalten können.

Wichtig ist, alle Belege und Nachrichten rund um die Buchung und die Bezahlung der Tickets gut zu dokumentieren. Daneben sollten Sie die Polizei informieren und Strafanzeige wegen Betrugs stellen. Dies ist etwa unter www.online-strafanzeige.de möglich. Bei der Online-Strafanzeige werden Strafanzeigen direkt an die zuständige Stelle weitergeleitet.

Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie auf kriminelle Machenschaften hereingefallen sind, können Sie sich auch an Ihre Verbraucherzentrale vor Ort wenden.