Deutschland erkennt mehr ausländische Berufe an
Im Jahr 2015 wurden deutschlandweit 12.666 im Ausland erworbene berufliche Abschlüsse als vollständig gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Demnach wurden knapp 4.000 Berufe im Jahr 2015 als eingeschränkt gleichwertig beschieden (plus 44 Prozent gegenüber 2014). Darunter fallen vor allem Bescheide mit Auflage einer Ausgleichsmaßnahme sowie Bescheide der teilweisen Gleichwertigkeit.
Die Angaben basieren auf der amtlichen Datenerhebung auf Grundlage von Paragraf 17 des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes (BQFG). Das BQFG (Artikel 1 des Anerkennungsgesetzes) regelt die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, deren Referenzberufe in Deutschland dem Bundesrecht unterliegen.
Medizinische Berufe am häufigsten anerkannt
Die mit großem Abstand meisten Anerkennungsverfahren betrafen wie in den Vorjahren medizinische Gesundheitsberufe. Aus dieser Berufsgruppe stammten allein 16.311 der 22.404 im Jahr 2015 bearbeiteten Verfahren, darunter 6.603 von Gesundheits- und Krankenpflegern, 6.372 von Ärzten und 858 von Physiotherapeuten.
Insgesamt etwa die Hälfte der Anerkennungsverfahren (11.046 Verfahren) bezog sich auf Abschlüsse, die innerhalb der Europäischen Union erworben wurden. Weitere 6.249 anerkannte Berufe stammen aus dem übrigen europäischen Ausland. 5.109 Anträge befassten sich mit Qualifikationen aus dem außereuropäischen Ausland, darunter 3.219 mit in Asien erworbenen Abschlüssen.
Die meisten Anträge stammen aus Rumänien und Polen
Am häufigsten wurden im Jahr 2015 Anträge von Personen bearbeitet, die ihre Ausbildung in Rumänien (2.169), Polen (2.118) und Bosnien-Herzegowina (1.749) abgeschlossen haben.
Insgesamt wurden von den zuständigen Stellen 22.404 Anerkennungsverfahren während des Jahres 2015 bearbeitet, darunter 19.389 Neuanträge. Im Vergleich zum Jahr 2014 (19.806 Anerkennungsverfahren) sind im Jahr 2015 rund 13 Prozent mehr Verfahren bearbeitet worden. Negativ beschieden wurden 450 Anträge im Jahr 2015.