Deutsch-Taiwanisches Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet
Deutschland und Taiwan haben ein Abkommen zum Verhindern von Doppelbesteuerungen (DBA) und Steuerhinterziehung unterzeichnet. Darauf weist das Deutsche Institut in Taipeh hin.
Von der Vereinbarung profitieren sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen. Mehrfachbelastungen durch gleichartige Steuern für dieselben Einkünfte für denselben Zeitraum entfallen weitgehend oder werden eingeschränkt. Das DBA bedeutet eine erhebliche Vereinfachung für die bereits guten bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Taiwan. Erleichtert wird die Freizügigkeit des Waren- und Dienstleistungsverkehrs sowie des Einsatzes von Kapital und Arbeit.
„Das DBA verringert Wettbewerbsverzerrungen und stärkt somit die Attraktivität des Wirtschafts- und Investitionsstandorts Deutschland. Da Deutschland und Taiwan über exportorientierte Volkswirtschaften verfügen, kommt dies beiden Ländern zugute. Wir erwarten aufgrund des DBA steigende Investitionen in beide Richtungen.“, sich Dr. Michael Zickerick, Leiter der deutschen Auslandsvertretung in Taiwan.
Rund 250 deutsche Unternehmen in Taiwan tätig
Hintergrund: Der Handel zwischen Deutschland und Taiwan hat sich im zurückliegenden Jahr weiter dynamisch entwickelt. Deutsche Importe stiegen im ersten Halbjahr 2011 um 17,2 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum, die Exporte um 11,6 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro. Das gesamte Handelsvolumen mit Taiwan lag 2010 bei 12,5 Milliarden Euro. In Taiwan sind etwa 250 deutsche Unternehmen ansässig.
Die meisten ausländischen Direktinvestitionen in Taiwan werden durch die EU getätigt, wobei Deutschland an der Spitze steht. Seit Jahresbeginn 2010 bis Juni 2011 machten EU-Investitionen 31,5 Prozent aller Investitionen in Taiwan aus. Im Herbst 2011 überstiegen diese die 30 Milliarden-US-Dollar-Grenze.
Der Abkommenstext wird rechtzeitig zum Inkrafttreten verfügbar sein. Das Deutsche Institut wird zu gegebener Zeit auf die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt hinweisen.
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