Expats weltweit: Einblicke in die aktuellen Entwicklungen
Die Zahl der internationalen Migrantinnen und Migranten ist in den letzten drei Jahrzehnten um beeindruckende 83 Prozent gestiegen – ein Anstieg, der eng mit der Attraktivität verbunden ist, im Ausland zu arbeiten und sich weiterzubilden. Welche Länder den größten Zuwachs an Expats erfahren haben, aus welchen Ländern die meisten Menschen ausgewandert sind und wie alt die Expats durchschnittlich sind, das hat die internationale Krankenversicherung William Russell ausgewertet.
Die Analyse der letzten 30 Jahre zeigt, wie sich die Expat-Population verändert hat. Berücksichtigt wurden dabei Faktoren wie Alter, Geschlecht und die Beliebtheit bestimmter Zielländer, basierend auf Google-Suchanfragen in OECD- und EU-Ländern.
Länder mit dem größten Zuwachs an Expats
1. Südkorea – 3.896 % Anstieg
Südkorea verzeichnet den weltweit größten Zuwachs an Expats seit 1990. Obwohl das Land nicht die meisten internationalen Migrantinnen und Migranten aufnimmt, stieg die Zahl der Zuwanderinnen und Zuwanderer um über 3.800 %. Dies macht Südkorea zu einem Hotspot für Expats in Ostasien.
2. Kolumbien – 1.727 % Anstieg
Kolumbien hat sich mit einem Anstieg von 104.000 auf 1,9 Millionen Migrantinnen und Migranten ebenfalls als gefragtes Ziel etabliert. Günstige Lebenshaltungskosten und die Möglichkeit, bereits nach fünf Jahren die Staatsbürgerschaft zu erwerben, ziehen zahlreiche Expats an.
3. Chile – 1.430 % Anstieg
Chile rundet die Top drei ab. Niedrige Lebenshaltungskosten und eine hohe Lebensqualität machen das Land besonders für Ruheständlerinnen und -ständler attraktiv. Die Region Lateinamerika entwickelt sich somit zunehmend zu einem Expat-Paradies.
Länder mit den meisten Auswander*innen
1. Bosnien und Herzegowina – 514.367 Auswander*innen pro Millionen Einwohner*innen
Hohe Arbeitslosigkeit und eine angespannte Wirtschaftslage treiben viele Menschen zur Auswanderung. Über 1,6 Millionen Bürger haben das Land in den letzten Jahren verlassen.
2. Albanien – 434.486 Auswander*innen pro Millionen Einwohner*innen
Die Suche nach besserer Ausbildung und stabileren Lebensbedingungen führt viele junge Albaner ins Ausland, wo sie von besseren Jobmöglichkeiten und höheren Löhnen profitieren.
3. Nordmazedonien – 333.123 Auswander*innen pro Millionen Einwohner*innen
Politische Instabilität und wirtschaftliche Unsicherheiten haben in Nordmazedonien viele dazu bewogen, ein neues Leben in anderen Ländern zu beginnen.
Altersgruppen unter Expats
1. Alter 35–39: 15,5 Millionen Expats
Menschen in dieser Altersgruppe sind oft auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und suchen im Ausland nach besseren beruflichen Chancen und höheren Gehältern.
2. Alter 30–34: 14,9 Millionen Expats
Die berufliche Weiterentwicklung und wirtschaftliche Unsicherheiten im Heimatland motivieren viele, in ihren frühen Dreißigern ins Ausland zu ziehen.
3. Alter 40–44: 14,8 Millionen Expats
Mit ihrer langjährigen Berufserfahrung sind Expats in dieser Altersgruppe besonders gefragt. Unternehmen weltweit rekrutieren gezielt Fachkräfte aus diesem Segment, oft unterstützt durch Visa-Programme.