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Diese Länder bieten Expats finanzielle Gesundheit
© rudi1976, Adobestock

Diese europäischen Länder bieten Expats finanzielle Gesundheit

Inflation, steigende Lebenshaltungskosten und wirtschaftliche Unsicherheiten haben in vielen europäischen Ländern ein Umdenken ausgelöst. Immer mehr Menschen beschäftigen sich gezielt mit dem Aufbau von Rücklagen, dem Investieren und einer langfristigen Planung ihrer Finanzen. Finanzielle Gesundheit wird zunehmend als Teil der Lebensqualität verstanden und spielt daher für Expats, die eine neue Wahlheimat suchen, eine entscheidende Rolle. Eine umfassende Analyse von OANDA zeigt nun, welche Länder in puncto finanzieller Gesundheit besonders stark aufgestellt sind und wo sich das Interesse an Geldthemen digital widerspiegelt.

Einkommen, Sparquoten und Lebensqualität im Vergleich

Diese europäischen Länder bieten Expats finanzielle Gesundheit

Die Untersuchung basiert auf verschiedenen wirtschaftlichen Kennzahlen wie dem durchschnittlichen Nettojahreseinkommen, der Sparquote, der Arbeitslosenrate und der Lebensqualität. Diese Daten liefern ein Gesamtbild davon, wie stabil die finanzielle Situation der Bevölkerung in einzelnen Ländern ist.

An der Spitze der finanziell gesündesten Länder Europas steht die Schweiz. Mit einem durchschnittlichen Nettojahreseinkommen von 45.582 Euro, einer hohen Sparquote von 22 Prozent und einer vergleichsweise geringen Arbeitslosenrate von 4,5 Prozent nimmt das Land eine Ausnahmestellung ein. Auch bei der Lebensqualität liegt es mit 7,8 von zehn Punkten vorn.

Die Niederlande belegen den zweiten Platz. Hier verdienen die Einwohnerinnen und Einwohner im Schnitt 27.538 Euro netto pro Jahr. Die Sparquote liegt bei 14,6 Prozent, während die Arbeitslosigkeit mit 3,7 Prozent sehr niedrig ausfällt. Die Lebensqualität erreicht ebenfalls starke 7,6 Punkte.

Irland folgt auf Rang drei. Mit einem Jahreseinkommen von 25.717 Euro, einer Sparquote von 13,6 Prozent und einer Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent ist auch hier die finanzielle Basis stabil. Norwegen, Österreich, Belgien und Deutschland positionieren sich im weiteren Verlauf des Rankings. Deutschland überzeugt besonders mit einer hohen Sparquote von 19,3 Prozent und einer niedrigen Arbeitslosenrate von 3,4 Prozent.

Bemerkenswert ist zudem die Situation in Tschechien: Trotz eines vergleichsweise niedrigen Einkommens von 9.226 Euro zeigt sich eine starke Sparquote von 19,4 Prozent. Die Arbeitslosigkeit liegt bei lediglich 2,6 Prozent – ein Spitzenwert in Europa.

Digitales Suchverhalten als Spiegel des Finanzinteresses

Ein weiterer Indikator für finanzielle Gesundheit ist das digitale Verhalten der Menschen. Analysiert wurden monatliche Google-Suchanfragen zu Finanzthemen – etwa zu ETFs, Investitionen oder Luxusreisen. Diese Daten geben Aufschluss darüber, wo sich Menschen aktiv mit Geld und Vermögensaufbau beschäftigen.

Luxemburg ist mit 175 Finanz-verbundenen Suchen pro 100.000 Menschen das finanziell aktivste Land in Europa.

Dänemark folgt mit 107 Anfragen und zeigt dabei ein vielfältiges Interesse – von langfristiger Geldanlage bis hin zu gehobenem Lifestyle.

Auch die Einwohnerinnen und Einwohner von Malta zeigen ein starkes Finanzinteresse mit 86 Suchanfragen pro 100.000 Menschen. Verstärkt wird nach Dividendenstrategien und passiven Einkommensquellen recherchiert.

Die Niederlande und Schweden vervollständigen die Top fünf der finanzinteressiertesten Länder Europas und zeigen ebenfalls ein hohes Maß an digitalem Finanzbewusstsein.

Tipps für den Aufbau einer stabilen finanziellen Grundlage

Krzysztof Kamiński, Finanzmarktanalyst bei OANDA, rät:

  • Innerhalb der eigenen Mittel leben: Wer seine Einnahmen und Ausgaben im Blick behält, behält auch die Kontrolle über seine Finanzen.
  • Einen Notfallfonds anlegen: Drei bis sechs Monatsausgaben sollten für unerwartete Situationen zurückgelegt werden.
  • Zinslast reduzieren: Hochverzinste Schulden – etwa durch Kreditkarten – sollten vorrangig getilgt werden.
  • Langfristig investieren: Je nach Risikobereitschaft eignen sich verschiedene Strategien für den Vermögensaufbau.
  • Klare Ziele setzen: Wer finanziell etwas erreichen will, sei es ein Eigenheim oder Schuldenfreiheit, sollte sich konkrete, realistische Ziele stecken