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Deutscher Reisepass verliert an Stärke - Singapur hat den stärksten Reisepass
© ID_Anuphon, Adobestock

Deutscher Reisepass verliert an Stärke – Singapur hat den stärksten Reisepass

Lange Zeit galt der deutsche Reisepass als einer der mächtigsten der Welt, doch im neuesten „Henley Passport Index“ verliert er weiter an Boden. Noch Anfang 2024 belegte Deutschland Platz eins, nun reicht es nur noch für Rang drei. Dafür belegen nun Singapur und Japan die Spitzenpositionen. Ein Blick auf das aktuelle Ranking zeigt die Veränderungen im internationalen Vergleich.  

Der Henley Passport Index stuft jedes Jahr die Reisepässe von 199 Ländern nach der Anzahl der visumfreien Reiseziele ein. Grundlage der Bewertung sind exklusive Timatic-Daten der International Air Transport Association (IATA), die regelmäßig aktualisiert werden.  

Singapur sichert sich 2025 den Spitzenplatz zurück und bietet seinen Bürgerinnen und Bürgern visafreien Zugang zu 195 von 227 möglichen Reisezielen. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen erhalten Staatsbürgerinnen und Bürger Singapurs erstmals wieder visafreien Zugang zu China – ein wichtiger Faktor für den Erstplatz. Japan folgt mit 193 visafreien Destinationen auf Platz zwei.  

Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, die im letzten Jahr noch gemeinsam an der Spitze standen, sind um zwei Plätze zurückgefallen. Finnland und Südkorea, die ebenfalls einen Rang verloren haben, befinden sich nun mit 192 visumfreien Reisezielen ebenfalls auf Platz drei.  

Deutscher Reisepass verliert an Stärke - Singapur hat den stärksten Reisepass

Vereinigte Arabische Emirate weiter auf Erfolgskurs

Ein Land, das in den letzten Jahren besonders stark aufgestiegen ist, sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Mit 185 visumfreien Reisezielen behaupten sie sich in den Top 10 und gehören zu den großen Gewinnern der letzten Dekade. 2013 waren es gerade einmal 72 visafreie Länder – innerhalb von zehn Jahren hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt.  

USA verlieren weiter an Einfluss – fehlende Gegenseitigkeit als Hauptgrund

Besonders auffällig ist der anhaltende Abstieg der USA. Während amerikanische Reisepässe 2014 noch das Ranking anführten, reicht es inzwischen nur noch für Platz neun. Ein wesentlicher Grund ist die restriktive Visa-Politik der USA. Während US-Bürgerinnen und -Bürger in 186 Länder visumfrei einreisen dürfen, gewähren die Vereinigten Staaten selbst nur 46 Nationen die visafreie Einreise. Laut Henley & Partners bremst dieser Mangel an Gegenseitigkeit die Platzierung der USA zunehmend aus.  

Die schwächsten Reisepässe der Welt 

Das Ranking zeigt nicht nur, welche Länder über die größte Reisefreiheit verfügen, sondern auch, wie stark andere Nationalitäten eingeschränkt sind. Besonders betroffen sind Reisende aus Afghanistan, das mit nur 26 visumfreien Destinationen erneut auf dem letzten Platz landet.  

Deutscher Reisepass verliert an Stärke - Singapur hat den stärksten Reisepass

 

Laut Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners, unterstreicht das Ranking die enormen Unterschiede in der globalen Mobilität: „Die Staatsbürgerschaft ist oft eine Frage des Geburtsorts – ein Privileg, das in einer Welt voller Krisen über Wohlstand oder eingeschränkte Freiheit entscheiden kann. Während Klimawandel, politische Instabilität und Konflikte immer mehr Menschen zur Flucht zwingen, braucht es neue Ansätze, um Migration nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance zu begreifen.“

Warum unterscheiden sich die Reisepass-Rankings?

Der „Henley Passport Index“ ist nicht die einzige Rangliste zur globalen Reisefreiheit. Auch das Unternehmen Arton Capital veröffentlicht jährlich ein eigenes Ranking – mit teils abweichenden Ergebnissen. Laut Arton Capital haben die Vereinigten Arabischen Emirate den derzeit mächtigsten Reisepass, während Deutschland sich Platz drei mit mehreren europäischen Ländern teilt.  

Diese Unterschiede resultieren aus verschiedenen Bewertungsmethoden: Während Henley & Partners sich auf IATA-Daten stützt, verwendet Arton Capital die offiziellen Angaben der 199 UN-Mitgliedsstaaten.