Das erwartet Urlauber auf den Kanarischen Inseln
So ähnlich die Kanarischen Inseln auf den ersten Blick scheinen, so unterschiedlich sind sie auf den zweiten. Die Website Turismo de Canarias hat die Besonderheiten aller Kanareninseln herausgesucht und gibt Empfehlungen für den perfekten Inselurlaub.
Ob zum Surfen oder Wandern, für Hobby-Vulkanforscher oder als nachhaltiges Reiseziel – jede der Inseln hat ihren ganz eigenen Charme.
Teneriffa: Die Insel der Superlative
Höher, weiter, schneller: Teneriffa ist die Kanareninsel der Superlative. Herzstück der größten Kanareninsel ist der Vulkan Pico del Teide, der zugleich der höchste Berg Spaniens und der weltweit dritthöchste Inselvulkan ist. Im Norden der Insel gibt es einen Rekordhalter der besonderen Art: der Drachenbaum von Icod de los Vinos. Er ist mit seinen rund 500 Jahren ein echtes Urgestein und mit 17 Meter das höchste Exemplar seiner Art. Im Westen der Insel befindet sich der Ort Los Gigantes, der in der Nähe einer imposanten Steilküste liegt, die bis zu 450 Meter senkrecht ins Meer abfällt. Auch kulturell ist Teneriffa Rekordhalter: Die Insel richtet jedes Jahr einen der größten Straßenkarnevals der Welt aus. Lediglich der Karneval in Rio de Janeiro ist größer.
Fuerteventura: Für Surfer und Sonnenanbeter
Dank ganzjähriger Durchschnittstemperaturen von über 20 Grad Celsius und mehr als 300 Sonnentagen im Jahr ist Fuerteventura die sonnigste unter den Kanarischen Inseln. Die insgesamt mehr als 150 Kilometer Strand und das türkisfarbene Wasser machen die Insel zu einem wahren Badeparadies. Den Spitznamen „europäisches Hawaii“ hat Fuerteventura aber nicht den traumhaften Stränden zu verdanken, sondern dem rauen Westen: hier stürzen sich regelmäßig echte Profi-Surfer in die meterhohen Wellen. Der kräftige Passatwind sorgt für eine starke Brandung und damit für optimale Surfverhältnisse. Das ist auch der Grund, weshalb bereits seit über 30 Jahren der Windsurfing & Kiteboarding World Cup dort ausgetragen wird.
Gran Canaria: Die Allrounder-Insel
Wer alle Vorzüge der Kanarischen Inseln gleichermaßen erleben möchte, ist auf Gran Canaria goldrichtig. Ob beim Wandern durch die grünen Pinienwälder oder bei einem Spaziergang durch die Dünen von Maspalomas – die Naturvielfalt der Insel ist einzigartig. Neben Bananen und Papayas werden hier auch Wein und Zuckerrohr angebaut und in den zahlreichen Weingütern und der Rumfabrik in Arucas weiterverarbeitet. Verköstigt werden können diese in den zahlreichen Bars, Kneipen und Diskotheken vor allem im Süden der Insel. Aber auch die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria lockt mit ihrem Großstadtflair viele Nachtschwärmer an. Direkt am Meer gelegen gilt sie zudem als absoluter Surf-Hotspot der Insel. Bekannt ist Gran Canaria zudem für seine malerischen Fischer- und Bauerndörfer.
Lanzarote: Für Hobby-Geologen und Vulkan-Fans
Schwarze Strände, tiefe Krater und vulkanische Grotten: Lanzarote ist die Vulkaninsel schlechthin. Der vulkanische Ursprung der Insel gleicht der Mondlandschaft so sehr, dass die Europäische Raumfahrtagentur hier Trainingseinheiten für kommende Missionen abhält. Besonders imposant ist der Timanfaya Nationalpark mit seinen Feuerbergen, die je nach Sonneneinstrahlung rot- oder orangefarben leuchten. Im Restaurant El Diablo ist das vulkanische Lavagestein immer noch so heiß, dass darauf gegrillt werden kann. Das Restaurant wurde vom bekannten Architekten César Manrique designt – mit dem Ziel, Kunst und Natur verschmelzen zu lassen. Auch der Hauptsitz der Manrique-Stiftung wurde auf einem Lavastrom gebaut, dessen Gesteinsblasen kunstvoll in das Raumkonzept integriert wurden.
La Palma: Das grüne Juwel
Auf dem regenreichsten und grünsten Eiland der Kanarischen Inseln, La Palma, dreht sich alles um Natur und Astronomie. Mittelpunkt der Insel ist der Nationalpark Caldera de Taburiente. Er lässt die gesamte Insel durch seine zahlreichen Flüsse und Wasserfälle wie eine einzige Oase erscheinen. Die Landschaft der grünen Insel lässt sich am besten auf dem rund 1.000 Kilometer langen Wanderweg vorbei an Wäldern aus Lorbeer- und Drachenbäumen erkunden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die gesamte Insel zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde. Aber auch der Himmel über der Insel wurde von der UNESCO als Starlight Reservat ausgezeichnet: Die besonders klare Sicht bei Nacht ermöglicht es Besuchern, in der Sternwarte Roque de los Muchachos verborgene Sternformationen zu entdecken.
La Gomera: Das Hippie-Paradies für Naturbegeisterte
Die Insel La Gomera ist ein wahres Naturparadies. Den Mittelpunkt der Insel bildet der Nationalpark Garajonay, der wegen seinem weltweit einzigartigen Ökosystem zum UNESCO-Welterbe zählt. Teil des Nationalparks ist ein mehr als tausend Jahre alter Lorbeerhain. Vor Millionen von Jahren war der gesamte tropische Raum mit prähistorischem Lorbeerwald bedeckt. Durch klimatische Veränderungen ist er heute nur noch auf La Gomera erhalten. Archaisch geht es auch im berühmten Hippie-Tal „Valle Gran Rey“ zu. In den kleinen Berghöhlen direkt am Meer leben deutsche Auswanderer ganz ohne Strom und Wasser – dafür voll und ganz im Einklang mit der Natur. Beim Lagerfeuerabend am Meer können sich Hippie-Urlauber einen Eindruck vom Leben der Aussteiger machen.
El Hierro: Öko-Tourismus mit Vorbildcharakter
Ein echter Geheimtipp für alle, die ihren Urlaub nachhaltig und umweltbewusst verbringen möchten, ist El Hierro. Das Ei, wie die Insel wörtlich übersetzt heißt, gilt als weltweites Vorzeigemodell für nachhaltigen Tourismus. Die Insel setzt komplett auf erneuerbare Energien und gewinnt den gesamten Strom aus Wasser- und Windkraft. Auf den vielen naturbelassenen Stränden und Buchten können Besucher die Seele baumeln lassen oder bei einem Tauchausflug die Vielfalt der umliegenden Korallenriffe entdecken. Viele der Einheimischen verdienen ihren Lebensunterhalt als Ziegenhirten, Gemüsebauern oder leben vom Fischfang. Wer jedoch bei so viel Idylle denkt, die Insel wäre ab vom Schuss, liegt weit daneben. Überall auf El Hierro gibt es kostenloses WLAN.