Bahnfahren in der EU ist sicherer als Autofahren
In allen 28 Ländern der EU ist Bahnfahren sicherer als Autofahren, das hat die Auswertung der Allianz pro Schiene und des ACV Automobil-Club Verkehr ergeben. Im langfristigen Durchschnitt von 2007 bis 2016 starben EU-weit 0,13 Bahnreisende pro Milliarde Personenkilometer. Deutschland erreichte dagegen in diesem Zeitraum mit einem Wert von 0,03 einen Platz in der europäischen Spitzengruppe. Dagegen verloren in der EU etwas mehr als drei Pkw-Insassen pro Milliarde Personenkilometer ihr Leben.
Selbst in dem EU-Land mit der schlechtesten Bilanz für den Zug ist die Reise mit der Bahn deutlich sicherer als das Autofahren in dem EU-Land mit den besten Werten für Pkw. Am gefährlichsten ist das Autofahren in Süd- und Osteuropa. Die meisten Toten pro Milliarde Personenkilometer haben Kroatien (durchschnittlich 8,2 Tote), Polen (8,3) und vor allem Rumänien (11,6) zu beklagen. Im Zugverkehr steht Kroatien (1,15) am schlechtesten da.
Zugreisen führen bei Passagieren 56-mal seltener zu Todesfällen als Pkw-Fahrten
Auch in Deutschland hat die Eisenbahn ihren Sicherheitsvorsprung gegenüber Pkw und Bus ausgebaut. Wer sich hier für den Zug statt für das Auto entschieden hat, ging im Zeitraum 2008 bis 2017 pro Personenkilometer ein über 56-mal geringeres Todesrisiko ein. Damit hat sich der Abstand im Vergleich zum Zehnjahreszeitraum 2007 bis 2016 noch einmal erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einer Fahrt mit dem Zug zu verletzen, liegt laut der aktuellen Analyse sogar fast 133-mal niedriger als bei einer Autofahrt.
Der Bus ist zwar um ein Vielfaches sicherer als der Pkw. Doch auch gegenüber dem Bus zeichnet sich die Bahn durch eine höhere Sicherheit aus. Im Bus starben in dem Zehnjahreszeitraum je Kilometer fast fünfmal so viele Menschen, 46-mal so viele Personen erlitten Verletzungen. Die Schiene schlägt die anderen Verkehrsmittel nicht nur um Längen in der Umwelt- und Klimabilanz. Allen Verbrauchern bieten die Bahnen auch mit Abstand die höchste Sicherheit.
Sicherheitsrisiko durch Lkw
Die Zahl der Todesopfer in Pkw ist zwar zurückgegangen. Doch diese Fortschritte reichen bei Weitem nicht, wenn man die Ziele zur Reduzierung der Verkehrstoten tatsächlich erreichen will. Es bestehe weiterhin das besondere Sicherheitsproblem durch Lastkraftwagen, das durch die jüngsten Kontrollen der Polizei zutage getreten ist, so der ACV Automobil-Club Verkehr. In manchen Fällen greifen die Fahrer während des Sonntagsfahrverbotes zur Flasche und konsumieren Alkohol. Daher wird eine europaweite verpflichtenden Einführung von Alkohol-Interlock-Programmen im gewerblichen Personen- und Güterverkehr gefordert. Bei diesem Programm wird beispielsweise ein Alkohol-Interlock-System eingesetzt, ein im Kraftfahrzeug eingebautes Atemalkohol-Messgerät in Verbindung mit einer Wegfahrsperre, die dazu führt, dass der Fahrzeugmotor von alkoholisierten Personen nicht gestartet werden kann.