Exporte nach Indonesien: Zehn-Punkte-Plan
Exporteure, die Waren nach Indonesien liefern, sollten im Vorfeld einige Regeln beachten. Diese werden im „10-Punkte-Plan“ des Kreditversicherers Atradius erläutert, um das nötige Verständnis für den indonesischen Markt zu schaffen.
Indonesien bietet großes Potenzial für Exporteure aus dem Ausland. Der größte Inselstaat der Erde birgt insbesondere Chancen für Unternehmen, deren traditionelle Absatzmärkte stagnieren, da viele Staaten nach wie vor mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen. Das Land zählt zu den so genannten Next Eleven – ein Synonym für die elf Volkswirtschaften, die sich nach den BRIC-Staaten am rasantesten entwickeln. Nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Mittelschicht, die Interesse an Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland hat, ist Indonesien ein attraktiver Absatzmarkt. Noch größere Chancen eröffnen sich ausländischen Firmen aufgrund der hohen Investitionen der Regierung in absolut notwendige Infrastrukturprojekte.
Lokale Repräsentanten in Indonesien sind Voraussetzung
Einen Repräsentanten vor Ort zu finden, der Indonesisch spricht, die Geschäftskultur und die Branche kennt, ist eine Grundvoraussetzung. Aufgrund der Größe des Staates ist es außerdem empfehlenswert, einen Händler mit guten Referenzen zu beauftragen. Entsprechende vertragliche Vereinbarungen müssen beim indonesischen Handelsministerium eingereicht werden. Auch bei Gründung einer Niederlassung gilt es, den Behördenweg korrekt einzuhalten.
Passendes Vertriebsmodell umsetzen
Ein bewährtes Geschäftsmodell, das auf bisherigen Absatzmärkten funktioniert, kann für Märkte wie Indonesien ungeeignet sein. Die Preisstrategie sollte beispielsweise die Vertriebskosten berücksichtigen, die für längere Distributionswege anfallen. Zudem ist das durchschnittliche Einkommen nach wie vor weitaus niedriger als in vollentwickelten Volkswirtschaften. Mit Blick auf die Produktwerbung sollten einige Vermarktungsstrategien, die in anderen Ländern üblich sind, kritisch geprüft werden. Denn Reliogion und Tradition sind in Indonesien tief verwurzelt.
Schützen Sie Ihr Geistiges Eigentum
Diebstahl geistigen Eigentums ist immer ein Thema. Obwohl die indonesischen Behörden im Kampf gegen diese Problematik bereits ein gutes Stück vorangekommen sind, stellt diese nach wie vor eine ernstzunehmende Gefahr dar. Exporteure sollten ihre Patente, Handelsmarken und ihr Design schnellstmöglich vor Ort anmelden, da ihre Schutzrechte aus dem Heimatland nicht gelten.
Beachten Sie die Import-Vorschriften
Ausländische Anbieter müssen ebenfalls eine Einhaltung der oftmals komplexen Importvorschriften gewährleisten sowie die spezifischen Importtarife berücksichtigen, die je nach Produkt stark schwanken können.
Den richtigen Geschäftsumgang pflegen
Das indonesische Rechtssystem basiert auf dem Prinzip „Pancasila“, das im Fall von Streitigkeiten eine Einigung einer Konfrontation vorzieht. Wenn es bezüglich der Zahlung zu einem Konflikt kommt, müssen die Vertragsparteien daher zuerst eine Schlichtung oder einen Schiedsspruch anstreben, bevor das Gericht eingeschaltet wird.
Der Bericht zum erfolgreichen Handel mit Indonesien enthält ebenfalls Hinweise zum Forderungsmanagement. Die Atradius Risikoexperten unterstützen ihre Kunden weltweit durch Kreditversicherung und Inkassodienste, um Zahlungsausfälle und Liquiditätsprobleme zu vermeiden.
Der 10-Punkte-Plan steht auf http://www.atradius.de kostenlos zum Download bereit. Interessierte können sich dort ebenfalls für das kostenfreie Webinar anmelden.
Interview: „Die Menschen haben überall auf der Welt die gleichen Wünsche“
Foto: © Javier Castro – Fotolia.com