China: Deutsche Unternehmen sind nicht auf Corporate Social Credit System (SCS) vorbereitet
Rund ein Jahr vor der geplanten Einführung eines umfassenden nationalen Scoring-Systems für Unternehmen sind knapp sieben von zehn deutschen Unternehmen in China nicht mit dem System, seiner Wirkungsweise und Zielsetzung im Geschäftskontext vertraut. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Deutschen Handelskammer in China (AHK Greater China) unter ihren Mitgliedern. Es fehlen substanzielle Informationen zur Systematik und Funktion des Scoring-Systems sowie über vorzubereitende Maßnahmen. Es ist bisher unklar, welche konkreten Auswirkungen auf den Unternehmensalltag zu erwarten sind.
Vorteile des Systems
Laut Einschätzung der AHK ist es wichtig, dass sich die Unternehmen mit dem Social Scoring beschäftigten sollten. Es ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt keine Bedrohung der Geschäftstätigkeit zu erwarten. Das Thema ist von hoher Zukunftsrelevanz, da mit einem umfassenden Scoring-System für Unternehmen Steuerungsmechanismen des Marktes und Rechtssystems in ein Meta-System übertragen werden, das auf einem intransparenten Algorithmus beruht. Aus Sicht der deutschen Wirtschaft sind eine Koppelung an rechtsstaatliche Prinzipien und transparente nachvollziehbare Regeln eine Grundvoraussetzung für ein derartiges Bewertungssystem. Die Datenabfrage sollte sich auf das notwendige Minimum beschränken. Ein solches System kann im Geschäftsalltag vertrauensbildend bei Unternehmen wirken. Es könnte beispielsweise helfen, andere Unternehmen besser einzuschätzen, bevor eine Geschäftsbeziehung eingegangen oder vertieft wird.
Das komplette Statement der AHK Greater China ist im Internet veröffentlicht sowie die Studie der Europäischen Handelskammer in China.
Quelle: AHK Greater China