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Businessfrau_Unterstützung bei Auslandsvertrag
©engel.ac, AdobeStock

Die 10 wichtigsten Punkte, die Sie in Ihrem Auslandsvertrag verhandeln sollten

Mit einer guten Vorbereitung auf Ihre Vertragsverhandlungen können Sie für sich und Ihre Familie noch bessere Konditionen erzielen. Was Sie bei dem Abschluss Ihres Auslandsvertrags beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Nachdem Mareike Lott in den letzten 10 Jahren dreimal umgezogen und als Expat in neue Länder gekommen ist (Frankreich, China und die Niederlande), möchte sie ein paar nützliche Tipps und Must-haves mit Ihnen teilen, die Sie unbedingt in Ihrem Expat-Vertrag aushandeln sollten. So gibt es nach der Ankunft keine bösen Überraschungen und Sie können sich voll und ganz auf die neue Kultur, den neuen Job und den Aufbau eines neuen Lebens im Ausland einstellen:

1 Eine Orientierungsreise hilft

Sie möchten, dass die ganze Familie die Entscheidung, umzuziehen und ein neues Leben im Ausland aufzubauen, unterstützt. Daher ist eine „Besichtigungsreise“ absolut unerlässlich, um alle Familienmitglieder hinter Ihre Entscheidung zu bringen und ein gutes Gefühl zu haben. Diese bezahlte Reise sollte jedoch nicht nur dazu genutzt werden, die touristische Seite einer neuen Stadt zu erkunden, sondern sollte im Vorfeld gut geplant werden. Schauen Sie sich mögliche Stadtteile an, eventuell Wohnungen, Kindergärten, Schulen und Freizeitangebote. Je konkreter man sich das neue Leben vorstellen kann, desto größer ist die Aufregung und der Abschied fällt etwas weniger schwer. Sorgen Sie dafür, dass jedes Familienmitglied auf seine Kosten kommt und sich auf konkrete Dinge freuen kann.

2 Die richtige Gehaltsverhandlung

Das Offensichtliche zuerst: Natürlich verhandeln Sie Ihr neues Gehalt, ABER dieses Mal mit einem zusätzlichen Faktor. Nicht nur Kompetenz, Beförderung und Teamverantwortung, Bonuszahlungen und Gewinnbeteiligung fließen bei einer Entsendung in die Berechnung ein, sondern auch der „Lebenshaltungskostenindex“ und ein möglicher Risikozuschlag (je nach Sicherheit des neuen Landes). Der Lebenshaltungskostenindex ist hilfreich, um zu verstehen, wie viel teurer oder günstiger das Leben im neuen Land sein wird. Von einem Liter Milch bis zu Freizeitaktivitäten wird hier alles berücksichtigt, und Sie können einen Vergleich mit Ihrem Heimatland anstellen. Achten Sie darauf, diesen Prozentsatz in die Verhandlungen einzubeziehen, ebenso wie den lokalen Steuersatz und etwaige Sicherheitsrisiken im Zielland.

3 Unterstützung bei der Unterkunftssuche

Viele Unternehmen zahlen die Miete oder einen Teil der Miete im Zielland, da die Familien möglicherweise bereits Immobilien im Heimatland besitzen. Einige Unternehmen tun dies jedoch auch nicht, sodass es wichtig ist, zu Beginn zu versuchen, dies auszuhandeln. Darüber hinaus sollten Sie sich bei der Wohnungssuche professionelle Hilfe holen. Ein Maklerbüro, das bei der Auswahl des richtigen Stadtteils berät, Besichtigungstermine vereinbart, eventuelle Kautionen übernimmt und vor allem die Verträge und den gesamten Papierkram in der neuen Sprache übernimmt, ist für einen leichten Start unerlässlich.

4 Schulen und Kindertagesstätten finden

Lassen Sie sich bei der Suche nach einer guten Schule oder Tagesstätte für Ihre Kinder helfen! Es ist wichtig, dass Sie den richtigen Ort finden, zu dem Ihr Herz Ja sagt. So können Sie und Ihre Kinder sich schneller eingewöhnen und der Schmerz über Heimweh und fehlende Freunde kann verringert werden. Fragen Sie Ihr Unternehmen, ob es die Kosten übernimmt, falls monatliche Schulgebühren anfallen. Insbesondere internationale Schulen und Kindertagesstätten sind oft viel teurer als in Ihrem Heimatland.

5 Thema Aufenthaltsgenehmigung und Visum

Lassen Sie Ihr Unternehmen alles Administrative erledigen und begleiten Sie den Prozess für die ganze Familie. Eine gute Frage ist auch, ob das Unternehmen Unterstützung bei einem Arbeitsvisum für den Partner leisten kann, wenn ein neuer Arbeitsplatz gefunden wird.

6 Eine gute Krankenversicherung

Vergewissern Sie sich, dass Sie eine gute Auslandskrankenversicherung haben die es Ihnen ermöglicht, sich in internationalen Krankenhäusern behandeln zu lassen, aber auch die Deckung in Ihrem Heimatland sicherstellt, z. B. im Rahmen eines Heimatbesuchs. Denken Sie an spezielle Behandlungen, die Sie in Zukunft benötigen könnten und die vielleicht nicht abgedeckt sind. (z. B. IVF-Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen usw.)

7 Urlaub und Heimatbesuche planen

Erkundigen Sie sich nach den Urlaubstagen in Ihrem Zielland und vergleichen Sie diese mit Ihrem derzeitigen Urlaubsanspruch. Wenn diese geringer sind, lohnt sich eine Verhandlung. Vor allem der jährliche Besuch bei Familie und Freunden im Heimatland kostet Zeit. Wichtig ist auch, dass Sie ein bis zwei Heimflüge pro Jahr aushandeln sollten.

8 Fahrtkostenzuschuss beantragen

Wenn es schwierig ist, sich allein in der neuen Stadt fortzubewegen, wenn der Führerschein nicht anerkannt wird oder wenn es einfach zu gefährlich ist, selbst zu fahren, kann es sinnvoll sein, einen Fahrer oder eine Fahrerin zu engagieren. Oder Sie verhandeln eine entsprechende Vergütung und suchen sich vor Ort selbst einen Fahrdienst.

9 Unterstützung durch den Partner

Es ist nicht einfach, wenn ein Partner oder eine Partnerin seinen Arbeitsplatz für Ihren internationalen Umzug aufgeben muss. Versuchen Sie, ein Budget für „Partnerunterstützung“ zu bekommen. Dieses kann für alles verwendet werden, was Ihre Partnerin oder ihr Partner braucht: Sprachunterricht, zusätzliches kulturelles Training oder individuelles (Job-)Coaching. So ist sichergestellt, dass er oder sie weiterhin in die Persönlichkeitsentwicklung investieren kann und das (Berufs-)Leben nicht einfach stillsteht.

10 Dauerhafte Unterstützung einfordern

Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Unternehmen die Unterstützung kurz vor Ihrem Umzug einstellt, sondern sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihre Familie auch während Ihres Einsatzes betreut werden. Die wirklich schwierigen und herausfordernden Probleme im neuen Job, in der neuen Kultur oder auch zwischen Ehepartnern tauchen erst nach und nach auf, egal wie gut Sie alles im Voraus planen. Daher ist eine kontinuierliche Unterstützung in Form von kulturellem Training oder individuellem Coaching unerlässlich.

Das Wichtigste zusammengefasst

Eine gute Vorbereitung ist unerlässlich. Was sind die Themen, die Ihnen besonders wichtig sind und wo brauchen Sie Unterstützung? Welche Unterschiede gibt es bei Lebenshaltungskosten, Urlaubstagen, Boni, Familienförderung? Machen Sie Ihre Hausaufgaben und gehen Sie gut vorbereitet in die Gespräche. Informierte Experten erhalten oft bessere Verträge als diejenigen, die naiv in die Verhandlungen gehen. Recherchieren Sie im Internet ausführlich über die wichtigen Themen und sprechen Sie vor allem mit anderen Expats vor Ort. Was sind deren Erfahrungen, Stolpersteine und Erkenntnisse?

Ich empfehle dringend, erst dann alle Verhandlungspunkte auf den Tisch zu legen, wenn bereits ein konkretes Angebot vorliegt. Zu viele Forderungen in einem frühen Stadium der Verhandlung können Arbeitgebende auch davon abhalten, das Angebot überhaupt zu machen. Wenn Sie also sicher sind, dass das Angebot konkret ist und das Unternehmen Sie wirklich ins Ausland schicken will, ist es ein guter Zeitpunkt, um Ihre Forderungen vorzubringen und zu diskutieren.

Letzter Extra-Tipp: Wenn Sie in Ihre Verhandlungen immer etwas höher einsteigen, als das, was Sie wirklich benötigen, können Sie dem Unternehmen immer noch in einigen Punkten entgegenkommen und am Ende dort landen, wo Sie eigentlich hinwollen.

Teilen Sie diesen Artikel mit Ihrem Netzwerk, wenn Sie denken, dass er jemandem bei seiner Verhandlung helfen könnte. Und zögern Sie nicht, sich an Mareike Lott zu wenden, wenn Sie zusätzliche Unterstützung benötigen.