„Übersommern“: Langzeiturlaub in kühlere Regionen gewinnen an Beliebtheit
Der klassische zweiwöchige Sommerurlaub bekommt zunehmend Konkurrenz. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, dem Hochsommer für längere Zeit zu entfliehen und bevorzugen dabei gemäßigte Klimazonen. „Übersommern“ nennt sich der Trend und lehnt sich an das Konzept von „Überwintern“ an. Eine aktuelle Auswertung der Plattform FeWo-direkt zeigt deutlich: Aufenthalte in den Sommermonaten über vier Wochen hinweg erfreuen sich wachsender Nachfrage.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Suchanfragen nach vierwöchigen Ferienhausaufenthalten während der Sommerferien um 15 Prozent. Besonders auffällig ist das gestiegene Interesse an nordeuropäischen Zielen: Die Nachfrage nach einem Monat Schwedenurlaub lag 30 Prozent über dem Vorjahreswert, für Dänemark wurde sogar ein Zuwachs von 35 Prozent verzeichnet. Während Südeuropa, allen voran Spanien und Italien, nach wie vor stark gefragt ist, rücken kühlere Regionen zunehmend in den Fokus. „Hitzeperioden sind keine Ausnahme mehr. Viele Familien und Berufstätige denken um – sie planen längere Sommeraufenthalte in Gegenden, in denen das Thermometer nicht dauerhaft über 30 Grad klettert“, so Suanne Dopp, Sprecherin von FeWo-direkt. Ähnlich wie beim „Überwintern“ habe sich nun auch das Konzept des „Übersommerns“ etabliert.
Kühle Brise statt Hitzewellen
Nicht nur der Norden Europas profitiert von dieser Entwicklung. Auch die Ostseeküste und der französische Atlantik gewinnen an Attraktivität. Besonders stark stieg die Nachfrage nach Langzeitaufenthalten an der deutschen Ostsee. Sie legte im Vergleich zum Vorjahr um satte 105 Prozent zu. Noch beliebter scheint die Bretagne: Das Département Finistère verzeichnete 160 Prozent mehr Suchanfragen für vierwöchige Buchungen.
Ein möglicher Grund für diesen Aufschwung: „In Frankreich oder Deutschland sind die Lebenshaltungskosten spürbar niedriger als in Skandinavien“, erklärt Dopp. „Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten spielt das für viele Reisende eine Rolle – und könnte erklären, warum die Nachfrage hier noch deutlicher gestiegen ist.“
Hochsaison im August
Ein Blick auf die Reisezeiträume zeigt: Der erste Samstag im August dürfte erneut für volle Straßen und Bahnhöfe sorgen. Der 2. August 2025 ist bislang der gefragteste Anreisetag für Ferienhausgäste. Viele Langzeitreisende planen für denselben Tag den Beginn ihres Urlaubs. Wer genau vier Wochen bleibt, wird voraussichtlich am 30. August die Heimreise antreten. Auch der 26. Juli und der 9. August gehören zu den besonders frequentierten Wechselterminen.
Drei Tipps für den entspannten Langzeitaufenthalt
1. Monatsrabatte clever nutzen
Viele Vermieterinnen und Vermieter gewähren bei längeren Aufenthalten beachtliche Preisnachlässe. Bei gezielter Suche lassen sich laut FeWo-direkt Ersparnisse von durchschnittlich 687 Euro erzielen – vorausgesetzt, der Filter „Monatsaufenthalt“ wird aktiviert.
2. Ausstattung prüfen und sparen
Wer vier Wochen bleibt, sollte bei der Auswahl des Ferienhauses auf eine funktionale Ausstattung achten. Waschmaschine, Trockner und eine vollwertige Küche sind mehr als nur Komfort – sie helfen, Ausgaben für Wäsche- oder Restaurantbesuche zu reduzieren.
3. Wochenmitte statt Wochenende
Samstage sind stark nachgefragt. Wer lange Staus vermeiden möchte, plant die Anreise besser für einen Dienstag oder Mittwoch ein. An diesen Tagen ist die Verkehrslage meist entspannter und der Urlaubsstart somit deutlich stressfreier.