Spanien: Einkommen sinkt
Das Einkommen der spanischen Haushalte ist gesunken- besonders klamm: Bewohner der Balearen. Das hat eine Umfrage des spanischen Institutes für Statistik (INE) im Jahr 2011ergeben. Demnach hat das durchschnittliche Einkommen aller Haushalte um 4,4 Prozent abgenommen und liegt im Erhebungszeitraum bei 24.890 Euro im Jahr, Einzelpersonen hatten im Durchschnitt 9.371 Euro jährlich zur Verfügung.
Mehr als 35 Prozent der Haushalte gaben bei der Befragung 2011 an, keine Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben zu haben. Mehr als jeder fünfte Haushalt, insgesamt 21,8 Prozent, musste 2010 mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze auskommen. 2009 lag dieser Protzentsatz noch bei 20,7Prozent.
Jeder Vierte am Monatsende ohne Geld
26,1 Prozent der Befragten hatten 2010 am Ende des Monats wenig oder gar kein Geld mehr. Auch das Armutsrisiko steigt, besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Ihr Risiko arm zu sein stieg bis 2011 auf 26,5 Prozent. Urlaub, zumindest eine Woche im Jahr, war für knapp 40 Prozent der Spanier im letzten Jahr nicht möglich.
Mehr als sechs Prozent aller Residenten auf der iberischen Halbinsel waren 2010 im Rückstand mit Zahlungen, die direkt ihre Wohnung betrafen. Besonders schlimm hat es hier die Balearen getroffen, 15 Prozent der Residenten auf Mallorca und den benachbarten Inseln waren 2010 mit ihren Rechnungen für Miete, Hypotheken, Gas, Wasser oder Strom im Rückstand. Es folgen die Kanarischen Inseln, wo mehr als jeder zehnte nicht alles bezahlen konnte.
Auf den Balearen standen die Haushalte auch sonst besonders unter Druck, für 41,8 Prozent der Betroffenen war jeglicher Urlaub undenkbar und 34,7 Prozent der befragten Haushalte gaben an, keine Rücklagen für unvorhersehbare Ausgaben zu haben. Es bleibt bei all dem zu bedenken, dass die endgültigen Zahlen für 2011 und die zu erwartenden Zahlen für das Rezessionsjahr 2012 noch wesentlich dramatischer sein dürften.
Quelle: Verbraucherschutz Spanien
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