So unterschiedlich verreist die Gen Z im Vergleich zu den älteren Generationen
Der lang ersehnte Sommerurlaub ist endlich da oder steht kurz bevor. Unter den verschiedenen Generationen gibt es unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie genau dieser aussehen soll. Während die Babyboomer nach wie vor eine lange Auszeit im Sommer genießen, zeigen sich Veränderungen im Reiseverhalten bei den jüngeren Generationen, insbesondere die Gen Z, die eher kürzer verreisen. Wie sich das Reiseverhalten unter den Generationen verändert, hat die Travel-Trends-Studie von der globalen Unternehmensberatung Simon Kucher untersucht.
Gen Z reist kürzer, dafür aber öfter
Die Generation Z (18 bis 25 Jahre) rüttelt die Reisebranche auf, indem sie ihr Reisebudget um über 14 Prozent kürzt. Trotzdem sind sie im Sommer bis zu 8,5-mal häufiger unterwegs als die Babyboomer. Im Sommer absolvieren sie im Durchschnitt beeindruckende 2,6 internationale Reisen pro Monat. Im Vergleich dazu wirken Millennials (26 bis 41 Jahre) mit ihren 1,7 Reisen fast sesshaft, während die Generation X (42 bis 57 Jahre) mit nur 0,8 Reisen deutlich weniger mobil ist. Das Schlusslicht bilden die über 58-Jährigen, die es lediglich auf 0,3 Reisen pro Monat bringen. Mit einer durchschnittlichen Reisedauer von nur 6,5 Tagen bleiben die Trips der Generation Z jedoch kürzer als die von Millennials (7,7 Tage), der Gen X (8,8 Tage) und den Babyboomern (9,5 Tage).
„Der Effekt ist so stark, dass er sogar den gesamtdeutschen Trend auf minus 3,5 Prozent einbrechen lässt. Und dies entgegen der globalen Entwicklung“, kommentiert Alexander Dyskin, Senior Director bei Simon-Kucher. „Dies liegt aber nicht zwangsläufig an einer geringeren Zahlungsbereitschaft. Im Gegenteil: Die Gen Z legt mehr Wert auf Erlebnisse als auf materiellen Besitz. Sie ist allerdings spontan, flexibel und technik-versiert genug, um budgetfreundliche Optionen zu finden. Das Ziel: Maximale Erlebnisse zu minimalen Preisen.“
Treueprogramme bei der Gen Z beliebt
Ebenfalls ein Viertel der Befragten der Generation Z nutzen Treueprogramme, bei denen sie von Schnäppchen profitieren, während dies im Vergleich bei nur sieben Prozent der Babyboomer der Fall ist. Die jüngere Generation trifft ihre Buchungsentscheidungen zudem mit einem viel stärkeren Fokus auf positive Bewertungen (58 Prozent gegenüber 30 Prozent bei den Babyboomern), maßgeschneiderte Angebote (17 Prozent gegenüber 11 Prozent bei den Babyboomern) und spannende Aktivitäten vor Ort (43 Prozent gegenüber 23 Prozent bei den Babyboomern).
„Digitale Angebote und Buchungsplattformen machen es heute einfach, an fremden Orten über Aktivitäten & Co. Anschluss zu finden“, so Dyskin. „Dies eröffnet auch ganz neue Wachstumschancen für lokale Anbieter.“
Solo-Abenteuer und vielfältige Aktivitäten im Urlaubsland gefragt
Für knapp die Hälfte (43 Prozent) der Befragten aus der Generation Z sind Aktivitäten am Reiseziel von großer Bedeutung, während dieser Aspekt bei anderen Altersgruppen nur von 23-33 Prozent der Reisenden geschätzt wird. Besonders Solo-Abenteuer sind im Trend, denn knapp ein Viertel der Befragten der Gen Z und der Millennials unternehmen mindestens zweimal im Halbjahr eine Reise allein. Dabei steht Nachhaltigkeit ganz oben auf ihrer Prioritätenliste: Für 23 Prozent der Gen Z ist sie ein entscheidender Faktor, was ebenfalls deutlich höher ist als bei älteren Generationen, die nur 16 bis 19 Prozent Wert darauf legen. Nur Luxusreisende aller Altersgruppen übertreffen diese Achtsamkeit in Bezug auf nachhaltige Optionen.