Reisetrends 2026: Von Readaways, Landlust bis hin zu Set-Jetting

Was bewegt Menschen im Jahr 2026 dazu, ihre Koffer zu packen? Welche Reiseziele wecken Fernweh und wie verändern sich unsere Vorstellungen vom perfekten Urlaub? Der neue internationale Trendreport Unpack ’26 von Expedia und FeWo-direkt gibt Antworten. Basierend auf einer umfassenden Analyse interner Suchdaten sowie einer weltweiten Umfrage unter 24.000 Reisenden, zeigt der Bericht die Reisetrends 2026 auf.

Nachhaltigkeit trifft Abenteuerlust: Die Reiseziele 2026 im Fokus

Reisende wollen heute nicht mehr nur schöne Orte sehen, sondern sie erleben, verstehen und in die Kultur eintauchen. Aus Millionen von Suchanfragen filterte Expedia zehn Destinationen heraus, die besonders stark im Trend liegen. Spitzenreiter ist Big Sky im US-Bundesstaat Montana mit einem Anstieg der Suchanfragen um ganze 92 Prozent. Dicht gefolgt von Okinawa in Japan (+71 %), Sardinien in Italien (+63 %) und Phu Quoc in Vietnam (+53 %).

Besonders bemerkenswert: Sechs dieser aufstrebenden Destinationen – darunter Big Sky, Okinawa, das französische Savoie, Ucluelet in Kanada, die britischen Cotswolds sowie Hobart in Australien – erfüllen laut Expedia bereits heute zentrale Kriterien für nachhaltigen Tourismus. Grundlage hierfür ist der neu eingeführte Smart Travel Health Check, ein Bewertungssystem, das sich an den Prinzipien des World Travel and Tourism Council (WTTC) orientiert. Es berücksichtigt Aspekte wie lokale Wertschöpfung, kulturelle Authentizität und ökologische Verantwortung.

Weitere trendige Ziele, die es 2026 auf die Liste geschafft haben, sind Fort Walton Beach in Florida (+45 %), San Miguel de Allende in Mexiko (+30 %) und die Toskana-Insel Sardinien mit einem Plus von 63 Prozent bei den Suchanfragen.

Sport trifft Kultur: Der Aufstieg der „Sport-Explorer“

Reisende von heute entdecken den Reiz lokaler Sportveranstaltungen. Ob beim Sumo-Ringen in Tokio, Muay Thai in Thailand oder beim traditionellen Hurling in Irland: Immer mehr Menschen reisen gezielt zu Events, bei denen Sport und Kultur verschmelzen. Expedia nennt diese neue Zielgruppe „Sport-Explorer“.

Laut der Umfrage möchten 57 Prozent der Befragten mindestens einmal im Urlaub ein kulturell einzigartiges Sportevent besuchen. Besonders ausgeprägt ist der Trend bei der jüngeren Zielgruppe: Fast 70 Prozent der 18- bis 44-Jährigen zeigen sich interessiert. Gefragt sind nicht nur Klassiker wie Baseball in Südkorea oder Australian Football, sondern auch exotischere Sportarten wie Capoeira in Brasilien, Lucha Libre in Mexiko oder sogar das traditionelle Baumstammwerfen in Schottland.

„Readaways“: Wenn das Buchclub-Feeling mitreist

2026 wird das Lesen zum sozialen Reiseerlebnis: Readaways – eine Wortschöpfung aus „Read“ und „Getaway“ – bezeichnen Urlaube, bei denen gemeinsames Schmökern im Mittelpunkt steht. Getrieben von Social-Media-Phänomenen wie BookTok und dem Boom moderner Buchclubs, planen viele Menschen ihren Urlaub rund um Literatur und Ruhe.

Laut FeWo-direkt interessieren sich weltweit 91 Prozent der Ferienhausurlaubenden für Urlaube, bei denen das Lesen eine zentrale Rolle spielt. Besonders gefragt sind Reisen mit Freundinnen und Freunden (49 %), aber auch das Teilen eines eigentlich individuellen Hobbys in der Gruppe liegt im Trend. Über ein Viertel der Befragten gibt an, sich im Urlaub gezielt Zeit zum Lesen nehmen zu wollen.

Passende Unterkünfte für Readaway-Reisende finden sich beispielsweise in einem charmanten Reethaus in Niedersachsen, einem Steinhaus in der Bretagne oder einer Architektenvilla in den schottischen Highlands. Auch die literarisch inspirierte The Literary House in Sorrento oder eine Villa direkt am Strand von Kreta stehen exemplarisch für diese neue Reisekultur.

Landlust reloaded: Bauernhofurlaub mit neuen Facetten

Was früher vor allem Familien mit Kindern begeisterte, wird nun zum Trend für Erholungssuchende jeden Alters: Urlaub auf dem Bauernhof. Laut FeWo-direkt interessieren sich 84 Prozent der Ferienhausreisenden für Aufenthalte auf oder nahe an landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei geht es nicht mehr nur um frische Luft, sondern um authentische Erfahrungen.

Wanderungen durch die Natur (73 %), Begegnungen mit Tieren (62 %) und sogar Tätigkeiten wie Erntearbeit oder kreatives Handwerk (jeweils rund 40 %) stehen hoch im Kurs. Die Nennung entsprechender Begriffe in Gästebewertungen ist im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 300 Prozent gestiegen.

Inspirierende Unterkünfte reichen vom reetgedeckten Bauernhaus in Mecklenburg-Vorpommern über ein Natursteinhaus in Frankreich bis hin zur historischen Farm aus dem Jahr 1822 im US-Bundesstaat New York.

Set-Jetting: Wenn Streaming den Urlaub plant

Was mit vereinzelten Fans von „Game of Thrones“-Kulissen begann, ist heute ein globaler Reisesog: Set-Jetting – das Reisen zu bekannten Drehorten – entwickelt sich zur milliardenschweren Tourismusbranche. Allein in den USA wird das Marktvolumen auf rund 8 Milliarden Dollar geschätzt.

Mehr als die Hälfte der befragten Reisenden (53 %) gibt an, dass das Interesse an solchen Reisezielen zuletzt zugenommen hat. Besonders ausgeprägt ist der Trend bei der Generation Z und den Millennials: Ganze 81 Prozent dieser Altersgruppen wählen ihre Destinationen bewusst nach Filmen und Serien aus.

Für 2026 zeichnen sich laut Prognosen von Expedia und FeWo-direkt folgende Hotspots ab: Die dalmatinische Küste in Kroatien – inspiriert von People We Meet on Vacation – ebenso wie das griechische Peloponnes mit Bezügen zur epischen Odyssee. In Italien lockt die Toskana, in Frankreich das sturmumtoste Yorkshire aus Wuthering Heights und Downton Abbey. Und wer es exotischer mag, könnte sich auf den Spuren von Vaiana in Samoa oder Avatar 3 in Neuseeland wiederfinden. Auch Palawan auf den Philippinen, bekannt aus The Last Resort, ist als Set-Jetting-Ziel im Kommen.