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© freestocks.org auf unsplash.com

In Luxemburg und auf Malta kann man am besten baden

Wer seinen Urlaub plant, hat oft Sonne tanken und baden im Sinn. Nicht ganz unwichtig dabei: Die Wasserqualität. Die Europäische Umweltagentur untersucht daher jährlich, wie es um die Qualität der Badegewässer in Europa steht. Geprüft wurden über 22.000 Küsten- und Binnenbadestellen in den 28 EU-Mitgliedsstaaten plus Albanien und der Schweiz – darunter allein 2.285 in Deutschland.

Durchweg ausgezeichnet sind dabei die Badegewässer in Luxemburg. Allerdings wurden in dem kleinen Land auch nur 12 Badestellen geprüft. In Österreich weisen 97,7 Prozent eine ausgezeichnete Qualität auf, auf Zypern sind es ganze 100 Prozent.

Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Die Bemühungen der Europäischen Union für die Sicherstellung sauberer und gesundheitlich unbedenklicher Badegewässer begannen bereits vor vierzig Jahren mit der
ersten Badegewässerrichtlinie. Heute sind die Badegewässer in Europa sehr viel sauberer als noch vor 40 Jahren, wo große Mengen unbehandelte oder nur teilweise behandelte Abwässer aus privaten Haushalten und Industriebetrieben in die Gewässer gelangten.

Seit nunmehr zehn Jahren erstellen die Europäische Umweltagentur (EUA) und ihr Europäisches Themenzentrum für Binnen-, Küsten- und Meeresgewässer in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Umweltschutz der Europäischen Kommission diesen jährlichen Bericht über die Qualität der europäischen Badegewässer auf der Grundlage der Berichterstattung der 28 EU-Mitgliedstaaten sowie von Albanien und der Schweiz. Dieser Bericht wird jedes Jahr vor dem Beginn der Badesaison veröffentlicht.

Bei mangelhaften Seen ist baden künftig verboten

2017 wurde, ähnlich wie 2016, die Wasserqualität von 294 Badestellen in der EU (1,4  Prozent) als „mangelhaft“ eingestuft. Das Baden in Gewässern mit schlechter Wasserqualität kann zu Erkrankungen führen. Alle Badegewässer, deren Wasserqualität als „mangelhaft“ eingestuft wurde, müssen in der darauf folgenden Saison für den Badebetrieb geschlossen werden. Zudem müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verschmutzung zu verringern und Gesundheitsrisiken für die Badegäste zu beseitigen.

Ein dauerhaftes Badeverbot oder eine Warnung, bei der vom Baden abgeraten wird, gilt für Badegewässer, die in fünf aufeinanderfolgenden Jahren als „mangelhaft“ klassifiziert wurden. 2017 traf dies auf insgesamt 76 Badegewässer zu: 44 in Italien, 24 in Frankreich, vier in Spanien und jeweils eine Badestelle in Bulgarien, Dänemark, Irland und den Niederlanden. Im Jahr 2017 erreichten alle berichteten Badegewässer in Belgien, Griechenland, Kroatien, Lettland, Luxemburg, Malta, Österreich, Rumänien, Slowenien, der Schweiz und Zypern mindestens eine „ausreichende“ Qualität.

Badegewässer in Europa

Deutschlands Badegewässer stehen in Sachen Sauberkeit und Hygiene im europäischen Vergleich weiterhin gut da, kommen an die Rekordwerte des letzten Jahres jedoch nicht heran. Unverändert ist an 99,5 Prozent der deutschen Nord- und Ostseestrände das Wasser ausreichend sauber, um darin zu baden. Bei den Flüssen und Seen erfüllen 97,2 Prozent die erforderlichen Mindeststandards, das sind 1,2 Prozent weniger als im letzten Jahr. 17 deutsche Binnengewässer in Bayern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein erreichten die Mindestwerte nicht, im Jahr zuvor waren es deutschlandweit nur neun.

Die Wasserqualität in Deutschland liegt demnach im gesamteuropäischen Trend: trotz eines leichten Rückgangs seit 2009 erfüllen europaweit mehr als neun von zehn Badegewässern die Mindestanforderungen.

Die Europäische Kommission hat zudem neue Zeichen und Symbole vorgestellt, die es den badelustigen Europäern zukünftig leichter machen sollen, sich über die Einstufung einzelner Gewässer zu informieren.