Skip to main content
Ad
Persönlichkeit
© AdobeStock

Fähigkeit warten zu können, begünstigt Persönlichkeit

Die Fähigkeit eines Menschen, länger auf Belohnungen zu warten, hängt von einer Vielzahl von geistigen und körperlichen Eigenschaften ab. Auch der kulturelle Background spielt eine Rolle. Zu diesem Ergebnis sind Forscher des Dipartimento di Psicologia Generale der Università di Padova gekommen. Grundlage ist eine neue Untersuchung über menschliches Entscheidungsverhalten zu kurzfristig und längerfristig in Aussicht gestellten Geldbelohnungen.

Um die Hintergründe von Entscheidungen zu erforschen, wurden die Daten von mehr als 1.200 am Human Connectome Project beteiligten Personen ausgewertet. Dabei wurden kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensmuster und Gehirnfunktionen berücksichtigt.

„Es hat sich gezeigt, dass es unter 300 möglichen Kombinationen nur eine gab, die sich signifikant im kartesischen Dreieck wiederfand“, erläutert Projektleiterin Giorgia Cona. Als Prüfmethode gedient hatte das sogenannte „Deley Discounting Task“, bei dem die Testperson vor die Wahl einer kurzfristigen, aber relativ niedrigen Geldbelohnung und einer langfristigen, aber deutlich höher ausfallenden Belohnung gestellt wird.

Kulturelle Faktoren für Entwicklung der Persönlichkeit relevant

Auffallend war laut den Forschern die Beobachtung, dass sich die zu einem längerem Warten bereiten Personen ein höheres Maß an Intelligenz, Ausdrucksvermögen, räumlicher Wahrnehmung, Bildung, Lebensqualität und Selbstkontrolle aufweisen. Im Gegenzug hat sich gezeigt, dass zu einer schnellen Belohnung neigende Personen weniger kognitive Fähigkeiten, mehr Agressivität, ein niedrigeres sozio-ökonomisches Niveau, stärkere Drogenabhängigkeit und eine geringere Hirnmasse besitzen.

„Außerdem konnten wir feststellen, dass all diese Eigenschaften überwiegend von kulturellen und nur wenig von genetischen Faktoren abhängen“, meint Conas Kollege Maurizio Corbetta. Details der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Neuroimage“ unter dem Titel „Archetypes of human cognition defined by time preference for reward and their brain correlates: an evolutionary trade-off aproach“ veröffentlicht.

Quelle: pressetext.com