Diese verborgenen Orte in Europa lohnen sich zum Wildschwimmen
Wenn der Sommer beginnt, zieht es viele Menschen ans Wasser. Doch während klassische Badeseen und Küstenabschnitte in der warmen Jahreszeit schnell überlaufen sind, gibt es in Europa noch stille Orte, an denen man das Wildschwimmen in freier Natur besonders genießen kann. Eine aktuelle Studie von Icelandair hat ideale Rückzugsorte gefunden, die Naturerlebnis und Erfrischung miteinander verbinden.
Zu den entlegenen Badeplätzen zählen etwa die Schluchten der Cévennes in Südfrankreich, ein spektakuläres Flusstal mit grünem Wasser, eingefasst von Felsen und wilder Vegetation.
Auch die Delsjön-Seen bei Göteborg gelten als verstecktes Kleinod: von Wäldern umgeben, bieten sie nicht nur sauberes Wasser, sondern auch ruhige Uferstellen zum Ankommen und Loslassen.
In Bulgarien stürzt bei Krushuna ein Wasserfall über moosbewachsene Felsen in türkisfarbene Becken. So entsteht ein natürlicher Pool, dessen Farben eher an Tropen als an Osteuropa erinnern.
Der Mrežnica-Fluss in Kroatien wiederum ist bekannt für seine zahlreichen kleinen Wasserfälle und Kiesbuchten, die sich wie Perlen an einer Kette durch die Landschaft ziehen und eine perfekte Kulisse für ausgedehnte Schwimmtouren bieten.
Der Drīdzis-See in Lettland ist tief, klar und fast menschenleer und ein Ort, an dem Stille spürbar wird. Hier kann man ganz in die Natur eintauchen und durchs Wasser gleiten.
In Rheinland-Pfalz versteckt sich das Pulvermaar, ein kreisrunder Kratersee, entstanden durch vulkanische Aktivität. Das Wasser ist kühl und klar, umgeben von steilen Ufern und dichter Vegetation.
Wer das Außergewöhnliche sucht, findet in Estland den Rummu-See. Ein türkisblaues Gewässer mit untergegangenen Gebäuden auf dem Grund, Überreste eines alten Gefängnisses, die unter Wasser weiterleben.
Islands Reykjadalur-Fluss wiederum dampft an kalten Tagen wie ein Geysir. Gespeist von heißen Quellen, fließt er durch ein grünes Tal – ein Natur-Spa, in dem es nach Schwefel riecht und niemand auf die Uhr schaut.
Wildschwimmen als natürliche Gesundheitskur
Neben der landschaftlichen Vielfalt bietet das Schwimmen in offenen Gewässern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Allgemeinmedizinerin Dr. Hana Patel betont vor allem den körperlichen Reiz des kalten Wassers und dessen Wirkung auf Stoffwechsel und Immunsystem:
Aktivierung brauner Fettzellen
Kaltes Wasser regt die Produktion von braunem Fettgewebe an – einem besonderen Fetttyp, der Energie verbrennt, um den Körper zu wärmen. Das kann sich positiv auf das Körpergewicht und den Energiehaushalt auswirken.
Widerstandskraft durch Kältereize
Kurze Kälteschocks fordern den Körper heraus, sich anzupassen. Diese Art von „positivem Stress“ – bekannt als Hormesis – kann langfristig die physische und psychische Belastbarkeit stärken.
Förderung eines gesunden Schlafrhythmus
Der Temperaturabfall nach dem Schwimmen hilft dabei, den zirkadianen Rhythmus zu regulieren. Viele Wildschwimmer:innen berichten von tieferem, erholsamerem Schlaf.
Unterstützung des Lymphsystems
Die Kälte in Kombination mit Wasserdruck regt den Lymphfluss an, was den Abtransport von Stoffwechselprodukten erleichtert und Schwellungen reduzieren kann.
Verbesserung des Hautbilds
Kalte Temperaturen fördern die Durchblutung der Haut. Zudem können die im Wasser gelösten Mineralien entzündungshemmend wirken – viele berichten von klarerer Haut und einem frischen Teint.